Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
Als
sich die Alleinerziehende vor fünfzehn Jahren selbstständig gemacht hat, schloss sie zusätzlich noch eine Risikolebensversicherung ab, damit ihre Tochter abgesichert ist, falls sie stirbt. Die Police läuft noch sechs Jahre.
Ihr Wertpapierdepot unterstreicht ihren Wunsch nach Sicherheit: Sie hat in Bundesschatzbriefen, Renten- und Mischfonds angelegt. So gar nicht zu Johanna passt die Beteiligung an einem Medienfonds: »Das war mein Ausflug in Steuersparmodelle! Ich glaube, das Geld sehe ich nicht wieder!« Ich widerspreche nicht. Der Markt für Medienfonds versprach Ende der 1990er-Jahre hohe Renditen und noch höhere Steuervorteile. Weil die Kosten von Filmproduktionen im ersten Jahr als immaterielle Wirtschaftsgüter gleich komplett abgeschrieben wurden, bekamen die Anleger hohe Verluste zugewiesen, die sie von ihrer Steuer absetzen konnten. Bei der höchsten Steuerprogression floss schon im ersten Jahr die Hälfte des Geldes zurück. Doch das Ganze hat sich für manche Anleger zur echten Katastrophe entwickelt. Nachdem die Finanzbehörden rückwirkend die meisten Steuervorteile gestrichen haben, sehen sich viele Anleger mit immensen Steuernachzahlungen konfrontiert. Mittlerweile gibt es diese Art von Beteiligungen nicht mehr.
Was sind geschlossene Fonds?
Es handelt sich um unternehmerische Beteiligungen, meist in Form einer Kommanditgesellschaft, mit allen Chancen und Risiken. Anleger kaufen Anteile am Gesellschaftskapital, und das Geld flieÃt in Immobilien, erneuerbare Energien, Containerschiffe und und und. Pro Fonds kann sich nur eine begrenzte Anzahl von Investoren beteiligen. Ist genügend Geld eingesammelt worden, wird der Fonds geschlossen. Läuft das Projekt plangemäÃ, erhält der Anleger in dieser Zeit in aller Regel laufende Ausschüttungen. Nach einer Frist von üblicherweise
zwischen zehn und 20 Jahren wird der Fonds aufgelöst, indem beispielsweise die darin enthaltenen Sachwerte verkauft werden, und das Geld flieÃt an alle Anleger zurück. Entwickelt sich das Projekt anders als geplant, bleiben nicht nur die Erträge aus, sondern es können, je nach Konstruktion der Beteiligung, sogar Rückzahlungen auf die Anleger zukommen (Nachschusspflichten). Vor allem dann, wenn Ausschüttungen nicht erwirtschaftet werden konnten und die Kapitalbasis angegriffen wurde.
Mit Beteiligungen verbindet man eine hohe Rendite und steuerliche Vorteile. Vor allem in den Anfangsjahren, als geschlossene Fonds auf den Markt kamen, schielten viele Privatanleger mehr auf die Steuervorteile in Form der Sonderabschreibungen als auf den eigentlichen Investitionszweck. Mittlerweile sind die Möglichkeiten, mit geschlossenen Fonds Steuern zu sparen, beschränkt worden. Viele Beteiligungen konnten die Erwartungen, die an sie gestellt wurden, bislang leider nicht erfüllen. Aus folgenden Gründen:
â Immobilienfonds leiden teilweise noch immer unter der weltweiten Krise der Immobilienmärkte. Viele Fonds haben in Boomzeiten Immobilien zu überhöhten Preisen gekauft, die nun weder verkauft noch lukrativ vermietet sind.
â Medienfonds wurden nachträglich viele Steuervorteile aberkannt. Anleger müssen nun nach vielen Jahren Nachzahlungen an die Staatskasse leisten. Und nicht jeder produzierte Film war ein Kassenschlager.
â Logistikbeteiligungen (Schiffe, Flugzeuge, Container) spürten die Nachbeben der Finanzkrise, als der Welthandel zurückging. In der Schifffahrt hängt der Erfolg auch von der Währungsentwicklung ab.
â Erneuerbare-Energie-Fonds sprach man das gröÃte Potenzial zu. Windflauten, Widerstände gegen den Bau von
Windparks, Ãnderungen in der Solarförderung und die hohen Kosten für den Unterhalt der Anlagen kippten viele Prognosen.
â Private-Equity-Fonds legen in jungen Unternehmen mit vielversprechenden Geschäftsmodellen an. Diese haben die unternehmerischste Ausprägung. Es gibt darunter Flops â und Tops, die mit Renditen um die 20 Prozent glänzen.
â Zeitmarktbeteiligungen kaufen die oben genannten Beteiligungen an, wenn sie bereits eine Weile am Markt sind und können sich so die Rosinen herauspicken.
Wer sich an geschlossenen Fonds beteiligen möchte, muss von der Idee des Projekts zu 100 Prozent überzeugt sein und sich im Vorfeld über die Risiken eingehend informieren und beraten lassen. Die Lektüre des Beteiligungsprospekts ist Pflicht. Das Geld
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