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Verplappert

Verplappert

Titel: Verplappert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Grey
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schauen.
    »Schätze, ich muss dann gleich noch mal klettern.«
    »Tut mir leid.« Zwei Schritte weiter und ich stand vor meiner Nachbarin. Die trat zurück in meine Wohnung und ich folgte ihr. Ohne sie anzusehen, schloss ich die Tür. Sie musste echt denken, dass ich einer der dümmsten oder zumindest ungeschicktesten Menschen war, die ihr je untergekommen waren. Sie war vermutlich nur zu freundlich, um es laut auszusprechen.
    Frodo wählte diesen Moment, um noch einmal einen Befreiungsversuch zu starten. Krallen und Schnabel attackierten mich.
    Ich versuchte, ihn festzuhalten, doch Frodo entkam meinen zugreifenden Händen und flog sofort los.
    »Scheiße«, rief ich und stürmte zur Balkontür. Dieses verfluchte Vieh würde mir nicht noch mal entkommen. Ich knallte gerade die Tür zu, als mich von hinten etwas gegen das Glas stieß.
    »Tschuldigung«, murmelte meine Nachbarin, die mich mit ihrem Körper gegen die Balkontür presste. Ganz langsam wich sie zurück.
    Ich drehte mich um und trat einen Schritt zur Seite. Zu meiner Überraschung vermisste ich die Wärme ihres Körpers.
    Ihr Gesicht war rot wie ein gekochter Hummer und sie inspizierte ausgiebig ihre Hausschuhe.
    Und ihre … Oh, nein, ich checkte gerade die Brüste meiner Nachbarin ab. Von jetzt an zwang ich mich, den Blick auf ihr Gesicht fixiert zu halten. Mein Gott, ich war echt schon zu lange Single. Puh, bloß gut, dass meine Nachbarin immer noch ihre flauschigen Filzpantoffeln betrachtete. Meine Füße waren wie Eisblöcke.
    »Ich wollte auch nur die Balkontür zumachen und … ich hab nicht mehr rechtzeitig bremsen können.«
    Hä? Oh, klar. »Kein Problem«, sagte ich. »Danke fürs Mitdenken.«
    Frodo kreiste über uns und dem Einzugschaos wie ein Geier über seiner Beute. Was er wohl diesmal im Schilde führte?
    Nach einem Moment räusperte sich meine Nachbarin, schaute mich jedoch immer noch nicht an. Dann murmelte sie: »Wir müssen gleich ganz vorsichtig sein, wenn ich auf den Balkon gehe.«
    »Ja, sicher.« Mir war kalt und mein Top war voller Papageienscheiße. Der Gedanke, dass Frodo noch mal ausbüxen würde und ich ihm dann womöglich so hinterherrennen müsste, ließ mich an meinen Hähnchenspieß-Aufsatz für den Ofen denken.
    »Argh, Lesbe.«
    Ich beobachtete Frodo, der es sich im Bücherregal bequem gemacht hatte und mit einem leisen Platscher einen feuchten Haufen auf meinen quer liegenden lesbischen Büchern hinterließ. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb. Jetzt war der Vogel dran. Vegetarierin oder nicht, aus ihm würde ich Geflügelfrikadellen machen. Ich stapfte auf ihn zu und blieb dicht vor dem Bücherregal stehen.
    Er glotzte mich an und … gackerte.
    »Das war’s. Jetzt bist du dra...«
    Meine Nachbarin packte mich am Arm. »Gehen Sie doch erst mal duschen. Sie sind ganz kalt. Ich behalte ihn solange im Auge.«
    Ich drehte mich zu ihr um.
    Sie lächelte etwas angestrengt, ließ mich wieder los und trat einen Schritt zurück.
    Das war alles so surreal. Ich schüttelte den Kopf. »Ja. Ja, Sie haben recht.« Wow, sie hatte echt ein schönes Gesicht. Diese süße Stupsnase, die zwei zierlichen Wangenknochen und dieser kleine und dennoch volle Mund. »Ich beeile mich. Vielen Dank.«
    Meine Nachbarin schmunzelte. »Kein Problem.«
    Ich nahm eine Unterhose, Socken und meinen flauschigen Pyjama mit schwarz-rotem Karomuster aus der Kommode und schlenderte Richtung Bad. Dabei schaute ich zu Frodo.
    Der wippte mit dem ganzen Körper vor und zurück und machte Gurgelgeräusche.
    Sollte er doch machen, was er wollte. Ich warf meiner Nachbarin ein hoffentlich freundliches Lächeln zu und ging ins Bad.
    * * *
    Etwa zehn Minuten später fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Mit nassen Haaren, aber warm eingepackt verließ ich das Bad. Im Wohnraum war es deutlich kühler und es fröstelte mich etwas. Als ich den Kopf hob, traute ich meinen Augen nicht. »Was zum …?«
    Meine Nachbarin saß auf meinem Schreibtischstuhl. Frodo hatte auf ihrer Schulter Platz genommen und raunte etwas in ihr Ohr, das klang wie »sexy«. Wie ertappt sahen beide zu mir. »Frodo und ich haben uns angefreundet. Scheint so, als könnte er außer, äh, ›Lesbe‹ noch was anderes sagen.«
    Ich fasse es nicht. Machte der Papagei meines Bruders gerade meine Nachbarin an?
    »Ich hab Ihre Bücher mit etwas Küchenpapier abgewischt. Ich hoffe, das war okay.« Sie stand auf und stellte sich vor das Bücherregal. Frodo wiegte sich auf ihrer Schulter wie ein

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