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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Stepperscheibe.«
    » Inwiefern korrigiert?«
    Nessus steckte einen Kopf in eine der Schärpentaschen – und verschwand.
    Zwanzig Sekunden! Neunzehn. Achtzehn. Siebzehn.
    Der Countdown tickerte in Louis’ Verstand der Null entgegen. Das Herz hämmerte ihm in der Brust.
    Vierzehn. Dreizehn. Zwölf. Elf.
    Er stierte auf die Scheibe, die auf dem Boden lag. Du bist durch einen Kaninchenbau nach Wunderland gelangt. Du verlässt Wunderland nicht auf demselben Weg.
    Neun. Acht.
    Flussabwärts: Geräusche, die Quelle nicht auszumachen. Wahrscheinlich die Randzonen-Patrouille. Was würden die Anführer der Widerstandsbewegung vermuten, fände man ihn, Big Nate, den Außenseiter, hier neben einem explodierten Gerät, das offenkundig Alien-Ursprungs war?
    Wie heftig wäre überhaupt die Explosion? Lauf!, mahnte er sich selbst. Aber seine Füße hatten vor der Scheibe wohl Wurzeln geschlagen.
    Aus zwei Schritt Entfernung funkelte die Scheibe ihn an.
    Sein Stiefvater – der berühmt-berüchtigte Beowulf Shaeffer, jawohl! – war bereit gewesen, dem Wort eines Puppenspielers zu vertrauen. Allen Worten. Auch den Worten im Kleingedruckten.
    Sechs. Fünf.
    Jenseits der Scheibe lagen Wahrheiten, nach denen Louis sein Leben lang gesucht hatte. Seine Vergangenheit. Seine Wurzeln. Wenn er Nessus nicht folgte, wäre er dann noch fähig, es mit sich selbst auszuhalten?
    Vier. Drei. Zwei.
    Louis tat einen Schritt ...

4
    Nessus schnellte in die Isolationszelle an Bord der Aegis .
    Nachdem er mit der Zunge ein weiteres Mal den Transportregler bedient hatte, materialisierte er auf einer Stepperscheibe außerhalb der Zelle – gleich hinter dem Einwegspiegel. Während er sich von der Stepperscheibe hinunterschleppte, erhaschte er einen Blick auf sich selbst: nervös, zerzaust, mit wildem Blick. Von der manischen Hochphase, in die er sich hineingesteigert hatte, war so gut wie nichts mehr übrig.
    Jeden Moment könnte Louis eintreffen.
    Nessus war fast schon zu erschöpft, um sich deswegen noch Sorgen zu machen. Mut und Vorsicht – Wahnsinn und Vernunft – mussten sich austarieren. Die Flucht in die Katatonie ließ sich nicht mehr weiter hinauszögern. Nessus’ Quartier, nur ein halbes Deck von seinem jetzigen Standort entfernt, war daher eine schier unerreichbare Zuflucht. Seine Köpfe zuckten zwischen seine Beine. Seine Knie sackten schon weg ...
    Hatte er die Stepperscheibe der Zelle rekonfiguriert? Wenn nicht, würde Louis herausschnellen können!
    Nessus zitterte vor Angst. Wie hatte das nur passieren können! Zu vergessen, die Konfiguration der Stepperscheibe zu verändern! Es gab nur eine Erklärung dafür: Er war dem völligen Zusammenbruch mittlerweile derart nah, dass sein Gehirn gar nicht mehr richtig funktionierte. Wenn er jetzt den Transportregler überprüfte, würde das überhaupt nichts nutzen. Denn schon im nächsten Moment würde er sich wieder fragen, ob er alles geändert hätte oder nicht.
    Irgendwie gelang es Nessus, die Köpfe wieder zwischen den Knien hervorzuholen. Er packte die Stepperscheibe an ihrem Rand und nahm sie von Deck auf. Die Scheibe rutschte ihm aus den Zähnen; er verlor das Gleichgewicht und taumelte rücklings gegen die Wand.
    Mit dem Hinterbein stützte Nessus sich ab; sein Huf kratzte ein wenig Farbe von der Wand. Erneut packte er die Stepperscheibe und versuchte sie hochzuwuchten. Er streckte das Hinterbein durch, stieß sich von der Wand ab. Die Scheibe bewegte sich, hob sich, höher, höher ... kippte zur Seite und krachte wieder auf Deck, allerdings die schwarze Seite oben. Die Stepperscheibe lag auf dem Kopf.
    Damit waren die Steuereinstellungen und die Adressierungsmodule bedeutungslos. Mit der aktiven Seite nach unten sorgten die Sicherheitssperren automatisch für eine Deaktivierung der Scheibe.
    Nessus stieß einen blökenden Laut aus; in dem zweistimmigen Glissando schwang unverkennbar Hysterie mit. Er hätte die gleichen Sicherungen auch aktivieren können, indem er einfach auf der Stepperscheibe stehen geblieben wäre.
    Louis schnellte in die Isolationszelle.
    Nessus brach zusammen. Er kniff die Augen zu, presste beide Köpfe fest gegen den Bauch und rollte sich zu einer so festen Kugel zusammen, dass er kaum noch atmen konnte.
    Bis das Einzige, was vom ganzen Universum noch zu hören war, der gedämpft klingende Schlag seiner eigenen Herzen war.
    Was zur ...!
    Eine gekrümmte, konvexe durchsichtige Wand. Louis drehte sich einmal um die eigene Achse, kniff die Augen zusammen, um sie

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