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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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zitterten Nathan die Hände. Er hasste sich dafür und schlüpfte doch hinaus und in den Schutz des dichten Gebüschs gleich außerhalb der Höhle. In Guerilla-Lagern gab es nur wenig Privatsphäre, wie Nathan hatte herausfinden müssen. Manche nutzten das Dickicht des Unterholzes für ein bisschen schnellen Sex.
    Ein Stelldichein aber war nicht Nathans Ziel. Während seiner letzten Schicht hatte er drei Schmerztabletten abzweigen können. Zwei davon steckte er sich jetzt in den Mund.
    Die Nacht war mild, die Luft hier draußen nicht von Antiseptika und Angst geschwängert. Nathan stieß tiefer in die Wildnis vor und legte sich unter einen blühenden Busch. Er ließ sich treiben ...
    Nathans Kindheitserinnerungen waren vor langer Zeit mit solcher Vehemenz unterdrückt worden, dass er nicht erwartete, je wieder alle abrufen zu können. Aber immer wieder kam es zu Rückblenden, die unerwartet aufblitzten: in Träumen, während Therapiesitzungen ...
    Unter Drogeneinfluss.
    Gerade eingeschlafen. In seinem eigenen Bett, in seinem eigenen Zimmer. Seine Eltern waren die ganze Woche über schon so seltsam gewesen. Ängstlich vielleicht? Er hatte es nicht verstanden. Auch seine Schwester wusste damit nichts anzufangen, und sie war immerhin fast sechs. Normalerweise verstand sie immer alles.
    Aufgewacht in ... tja, wo, wusste er nicht. Nicht in seinem Bett. Nicht in seinem Zimmer. Nicht in seinem Zuhause . Aufstehen, sich den Schlaf aus den Augen reiben und hinüber zum Fenster, einen Blick hinauswerfen. Nichts war ihm vertraut.
    Mommy und Daddy, einfach weg. Ein Freund von ihnen war da, blickte richtig traurig drein. »Ich bin euer Vater«, wiederholte er endlos. Und er nannte sie auch immer wieder Nathan und Tweena – er bat sie, flehte sie an, bestand darauf und brüllte schließlich, um ihr Protestgeheul zu übertönen. Alle heulten, die Gesichter tränennass. »Das sind jetzt eure Namen. Ihr müsst sie behalten. Zu eurer eigenen Sicherheit.«
    Hausarrest in dem neuen Haus, bis sie mehr noch als ihre neuen Namen herunterbeten konnten, ohne sich zu verhaspeln oder zu zögern. Und ohne zu weinen.
    Gerade rechtzeitig waren sie wieder da, Nathans richtige Eltern. Und wie sie sich verändert hatten! Mommy, die immer so lustig und sorglos gewesen war, wirkte – Nathan brauchte lange, um ihrem Blick, ihrem Gesichtsausdruck einen Namen geben zu können – gehetzt, verfolgt. Mommy weinte jetzt über die seltsamsten Dinge, als ob die Farbe des Himmels oder die Länge eines Tages falsch sein könnten. Aber Erster Vater hatte sich am meisten verändert. Er, der früher alle anderen überragt hatte, war irgendwie auf Mommys Größe geschrumpft.
    Zu diesem Zeitpunkt war Nathan schon alt genug, um zu bemerken, wessen Haut einen Bronzeton und wer Schlitzaugen hatte. Tweena und er hatte bronzefarbene Haut und Schlitzaugen. Neuer Vater auch. Mommy und Erster Vater, der unglaublich geschrumpfte Mann, nicht.
    Die alten und die neuen Eltern redeten über andere Zeiten und andere Orte, wenn sie glaubten, niemand könne sie hören. Über wundersame Abenteuer. Über böse Menschen, teuflische Widersacher. Über unerbittliche Mächte, die hinter ihnen allen her waren. Schwarze Löcher und Raumpiraten gehörten irgendwie zu ihrem ganz normalen Erfahrungsschatz. Nathan nahm seinen ganzen Mut zusammen – da war er etwa zehn. Er hatte die neuen und die alten Eltern gefragt: Wer waren sie in Wirklichkeit? Die einzige Antwort war betretenes Schweigen gewesen; Mommy hatte erschrocken ausgesehen.
    Sobald Nathan konnte, war er davongelaufen.
    Der Wirbelsturm aus Erinnerungen flaute ab, endete.
    Nathan trat aus Zweig- und Astgewirr des Unterholzes hinaus in brutal unverblümte Klarheit. Er war ein Junkie, ein Flüchtling und obendrein pleite. Alles, was er an Geld ein Leben lang zurückgelegt und zusammengehalten hatte, war in einem Flammenball aus dem Himmel gestürzt und zerschellt. Er saß auf Wunderland fest. In der Falle. Wenn die Aristos ihn gefangen nähmen, wäre das Beste , was er sich erhoffen könnte, Jahre schwerer körperlicher Arbeit in einem Umerziehungslager.
    Die Abenteuer von Erstem Vater endeten im Allgemeinen in Triumph – und gegen jede, auch seine eigene Vernunft, glaubte Nathan die hinter vorgehaltener Hand geflüsterten, von einem Zehnjährigen belauschten Andeutungen.
    Er fragte sich, ob er je Erstem Vater gerecht werden könnte.
    Der Mensch kauerte zusammengesunken hinter der durchsichtigen Wand. Die Deckenhöhe, nicht etwa

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