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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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ist.«
    »Mach ich. Oh, noch was ... dein Outfit war spitzenmäßig! Tschau, Bo«
    »Tschau, Lexi.«
     
    Mein Handy zeigte mir eine SMS von Sergio an, die er am frühen Abend losgeschickt hatte:
     
    Hab mir das Handgelenk verstaucht, nichts Ernstes, hab‘s verbunden. Yvo malt irre Bilder. Der wird noch berühmt, Lexi. Viel Spaß auf der Party. Das mein ich wirklich so.
     
    Ich versuchte den Kloß in meinem Hals loszuwerden, aber er war verdammt groß.
    Meine Mutter klopfte an meine Zimmertür und drückte sie vorsichtig auf. »Hey, Lexi, wie war die Party?«
    »Toll, Mama«, sagte ich und lächelte verkrampft. Ein Glück war durch die Schminke nicht zu sehen, wie ich mich gerade fühlte.
    »Also, du siehst wirklich gruselig aus, Lexi, das muss ich schon sagen. Meine Güte, da hast du aber was zu tun, wenn das alles wieder runter soll.«
    »Geht schon, Mama«, antwortete ich knapp.
    »Okay, ich geh dann mal ins Bett, bin müde. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Als sie endlich weg war, wählte ich Sergios Nummer. Es klingelte lange, dann ging die Mailbox ran. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet, und wählte ihn noch einige Male an. Schließlich sprach ich auf die Mailbox und bat um Rückruf.
    Das war jetzt eine äußerst frustrierende Situation, die ich Bojan mitteilen musste.
    »Bo, ich bin‘s«, sagte ich, als er nach dreimal Klingeln endlich rangegangen war.
    »Sorry, Lexi, bin grad aus der Dusche raus.«
    »Bo, ich hab ihn nicht erreicht. Er nimmt nicht ab. Ich konnte noch nichts mit ihm besprechen.«
    »Oh, das ist schlecht ... megaschlecht«, stöhnte Bojan.
    »Ich weiß, aber mir bleibt nichts anderes übrig, als es morgen zu probieren.«
    »Ich werd ihm so lange aus dem Weg gehen müssen! Richtig toll, was?«
    »Tut mir leid. Was soll ich sagen ...«, seufzte ich.
    »Nicht zu ändern, Lexi. Geh schlafen, morgen ist ein neuer Tag.«
     
    Ich schlief sehr unruhig, wachte ständig auf und konnte nur schwer wieder einschlafen. Mitten in der Nacht checkte ich mein Handy, ob eine Nachricht von Sergio gekommen war. Nichts!
    Am nächsten Morgen war ich vor meinem Wecker wach und fühlte mich trotzdem völlig gerädert. Wie jeden Morgen seit über zwei Wochen war mein erster Gedanke, dass ich meine Tage immer noch nicht bekommen hatte. Ich lugte unter mein Bett und holte den letzten Schwangerschaftstest hervor, den ich im Lattenrost versteckt hatte. Ich hielt ihn zwischen meinen Fingern und wusste, der richtige Tag war gekommen, um ihn durchzuführen. Denn aus irgendeinem Grund hatte der Test seine Bedrohlichkeit verloren. Vielleicht glaubte ich an diesem Morgen, schwerwiegendere Probleme zu haben als eine eventuelle Schwangerschaft. Oder ich war einfach noch nicht richtig wach?
    Bevor ich aus meinem Zimmer trat, checkte ich erneut mein Handy nach einer Antwort von Sergio. Leider war wieder nichts gekommen.
    Meine Mutter schlief tief und fest, als ich im Badezimmer auf das Testergebnis wartete. Ich saß auf dem verschlossenen Klodeckel, die Hände im Schoß, während mein Blick die Fenster des Teststäbchens fixierte. Mein Atem ging ruhig, doch Tränen stiegen mir in die Augen, ohne dass mir mein Verstand eine Begründung anbot.
    Minuten vergingen.
    In dem Fenster, in dem ein Plus-Zeichen das positive Ergebnis anzeigen sollte, tat sich nichts. Es blieb weiß, auch nach weiteren Minuten geduldigen Wartens.
    Scheinbar unberührt steckte ich das Teststäbchen in seine Packung zurück, wickelte diese in Klopapier ein und schmiss sie in den kleinen Mülleimer unter dem Waschbecken.
    Dann stieg ich in die Dusche ... und weinte.
    Ich konnte nicht genau sagen, ob ich weinte, weil ich glücklich über das Ergebnis war oder weil ich wusste, wie unglücklich ich Sergio mit meinem Verhalten gemacht hatte.
    Ich würde alles wieder gut machen!
    Es war kaum noch zu ertragen, wie sehr er mir fehlte. Eine Woche war es her, seit er mich das letzte Mal berührt hatte, als sein Arm um meine Schultern lag, bereit mich zu trösten, zu beschützen, zu liebkosen. Mir fehlte sein Geruch, seine Stimme, das zuversichtliche Strahlen in seinen schönen Augen, wenn er mich ansah, das Gefühl von Geborgenheit, wenn ich an seine Brust gekuschelt einschlief und von im umwickelt aufwachte.
    Statt zu frühstücken, suchte ich verzweifelt nach meinem Ring, krabbelte auf allen Vieren auf dem Zimmerboden herum, leuchtete mit der Taschenlampe unter Schrank und Regal und in die dunklen Ecken unter dem Bett und gab schließlich auf, weil die Zeit

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