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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Herumstehenden entschieden schließlich durch Klatschen und lautes Gekreische, wer der Gewinner war.
    »Das Ergebnis ist eindeutig«, rief der ‚Joker‘ in die Menge. »Es ist ... Mr. Werwolf! Herzlichen Glückwunsch! Er darf sich zum Tanzen ein Opfer aussuchen ... aber bitte erst später zerstückeln!«
    Joshua kam wieder zu uns und flüsterte Adriana etwas ins Ohr. Ich bekam nur ihren strahlenden Ausdruck mit und wie sie ihm zunickte. Dann verschwanden sie.
    Ich sah mich nach Bojan um, der eben noch neben mir gestanden hatte, und fühlte mich auf einmal unwohl, weil ich ganz allein dastand. Sicher gab es einige Bekannte aus der Schule unter den Gästen, aber sie waren hinter ihrer Verkleidung schwer zu identifizieren.
    Als ich sah, dass Bojan mit einer rothaarigen Hexe tanzte, war ich beruhigt und atmete erleichtert auf. Ich musste sogar ein wenig schmunzeln, da er kurz davor war, den Alleinunterhalter zu geben. Sein Umhang flog ihm bei jeder Drehung hinterher und seine nackte Brust glänzte unter der schummrigen Saalbeleuchtung, da er offenbar schon schwitzte. Einige Mädchen standen herum und beobachteten ihn aufmerksam. Als Bojans Blick kurz meinen traf, lächelte ich ihm zu, damit er wusste, dass es mir gut ging. Im selben Moment packte jemand meine Hand, drehte mich herum und zog mich gegen seine harte Brust. Ich sah hoch und erschrak so heftig, dass ich im nächsten Moment hysterisch loslachen musste. Es war Mr. Werwolf, der würdige Gewinner der Kostümwahl.
    »Ich darf mir ein Opfer aussuchen, hast es sicher auch gehört, oder?«, sagte er mit einer enorm tiefen Stimme, die ganz sicher auch ein bisschen gestellt war.
    »Oh, stimmt«, entgegnete ich. Da uns unsere Verkleidung vor zu viel Intimität schützte, willigte ich ein und ließ es zu, dass er seine Arme um meine Taille legte und sich zur Musik zu bewegen begann.
    Wir redeten nicht.
    Ich versuchte, mich gut zu fühlen und meine Gedanken nicht abdriften zu lassen.
    Dieser Werwolf hatte offenbar einen Tanzmarathon mit mir vor. Als er nach dem vierten Song immer noch keine Anstalten machte, mich loszulassen, drückte ich mich von ihm weg und lächelte ein biestiges Vampirlächeln. »Ich muss mal eine Pause machen. Danke dir, du bist echt super ... deine Maske hat den ersten Platz auf jeden Fall verdient ... Ähm, ich schau mal, ob ich irgendwo ‚True Blood‘ krieg, ja, bis dann ... Wir sehen uns sicher noch ...«
    Ich ließ ihn stehen und machte mich auf die Suche nach Adriana. Inzwischen hatte sich die Party auch ein wenig in den Garten verlagert. Ich sah durch ein Flurfenster nach draußen und entdeckte Adriana auf der Hollywood-Schaukel, neben ihr saß Joshua und lächelte sein breites Joker-Lächeln. Sie schienen sich nett zu unterhalten, während sie an ihren Flaschen nippten.
    Was zu trinken hätte ich auch gerne , dachte ich.
    Wo war Bojan? Ich konnte ihn nicht mehr ausfindig machen. Ich hegte allerdings die Vermutung, dass er sich garantiert prächtig amüsierte.
    Im Wohnsaal wurde inzwischen wild getanzt, als feiere die Hölle Betriebsfest. Als ich meinen Blick umherstreifen und zwischen tanzende Körper wandern ließ, entdeckte ich Bojans Teufels-Hörner. Er saß zwischen zwei Hexen auf einer weißen Leder-Couch und ließ sie grinsend seine Hörner befummeln. Es waren die beiden, die draußen an uns vorbeigehuscht waren. Ihre langen Kleider hatten vorne einen hohen Schlitz, der es erlaubte, dass sie mit angezogenen Knien neben Bojan sitzen und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenken konnten.
    Der liebe Bo war eindeutig schwer beschäftigt, und ich wollte ihn nicht stören.
    Meine Brust verengte sich und ich seufzte leise in mich. Sergio fehlte mir plötzlich so sehr, dass es weh tat.
    Ich griff in meine Handtasche, als wäre es ein Reflex auf die Sehnsucht nach ihm, die mich gepackt hatte, und suchte verzweifelt mein Handy. Meine Finger wühlten und wühlten. Vergeblich. Als ich begriff, dass ich mein Handy zuhause vergessen hatte, war ich schlagartig deprimiert. Wie konnte mir so etwas passieren? Es war zum Ausflippen. Bestimmt hatte Sergio mir eine SMS geschickt und nun konnte ich nicht mal antworten.
    Frustriert machte ich mich auf die Suche nach etwas zu trinken und landete in der Küche. Sie war so groß wie unser ganzes Wohnzimmer. Auf der rechten Seite waren Getränkekisten, auf der linken ein Buffet mit Party-Häppchen, Knabberzeug und Popcorn. Es gab alle möglichen Säfte und Soft-Getränke. Ich sah mich nach Wein um und wurde

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