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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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mir meine Verunsicherung ihm gegenüber klar wurde. Es war, als wäre ich in einen Strudel geraten ...
    »Lexi, das macht mich fertig, dass du mir diese Frage stellst«, sagte er bestürzt.
    Ich zog den Ring von meinem Finger ab und warf ihn mit voller Kraft in seine Richtung, dass er sich reflexartig ducken musste. Der Ring landete irgendwo in einer Ecke des Zimmers, ohne dass wir sahen, wohin genau er verschwand.
    »Ich brauch keine Verlobung und keinen Freund, der mich bei der erstbesten Gelegenheit schwängern will, Sergio. Und noch was ... da du eh nicht scharf drauf warst, fänd ich‘s gut, wenn du zur Halloween-Party nicht mitkommst. Ich werd Janna begleiten und möchte ihr den Abend nicht versauen, bloß wegen dir.«
    »Ich finde, du ... du überreagierst ganz schön, Lexi«, sagte er mit gebrochener Stimme. Dann stand er auf und ließ den Blick über den Boden wandern, als würde er den Ring suchen. Fand ihn aber nicht.
    Er sah mich wieder an. »Ich versuch, dich zu verstehen. Ich tu‘s wirklich. Tut mir echt leid, dass du mich für gedankenlos hältst, weil ich eigentlich immer gedacht habe, dass ich gerade das nicht bin.«
    Ich hatte den Blick gesenkt und betrachtete wie in Trance meine Zehen. Aus irgendeinem Grund konnte ich ihn nicht ansehen. Ich wusste, dass ich ihn gerade sehr verletzt hatte, aber ich war so überwältigt von meiner Wut und ziemlich durcheinander. Warum nur fühlte sich unsere Beziehung wie eine Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug an?
    »Lexi, alles, was ich will, ist, dass du mir vertraust«, sagte er mit sanfter Stimme. »Ich mach Fehler, wie man sieht, aber ich versuch, sie wiedergutzumachen.«
    Als ich darauf nichts erwiderte, seufzte er leise. »Ich geh dann mal besser ...« Und dann ging er tatsächlich ... weil ich ihn nicht aufhielt.

HALLOWEEN
     
    Bis zum Tag der Halloween-Party beschränkte sich unser Kontakt auf knappe SMS-Mitteilungen am Abend, die ich voller Ungeduld erwartete. Wir waren beide so verunsichert und verletzt, dass wir nicht darüber reden konnten, was passiert war.
    Und so blieben wir verbissen sachlich, obwohl wir randvoll mit Emotionen waren, und belieferten uns mit mehr oder weniger belanglosen Informationen. Zum Beispiel:
     
    Sergio:
    Luka hat mich heute zum Training begleitet. Ich glaub, viel fitter werd ich nicht mehr.
     
    Ich:
    Schön. Ich lerne wie blöd für den Geschichtstest. Vielleicht schaffe ich endlich mal wieder eine Zwei.
     
    Ohne jedweden Kontakt zu Sergio hätte ich sicher innerhalb kürzester Zeit vor seiner Tür gestanden ... Der knappe SMS Austausch half mir, meine Ängste in Schach zu halten. Ihn zu verlieren, war dabei die größte von allen, und einfach undenkbar, und doch riskierte ich genau das.
    Ich fand den Ring nicht mehr, erzählte aber weder Adriana noch Sergio, dass es daran lag, warum ich ihn nicht trug. Es schmerzte mich, dass ich uns in eine derartige Sackgasse manövriert hatte, aber ich fühlte mich hilflos ...
    Am Mittwoch, den 31.Oktober, kam Adriana gleich nach der Schule mit zu mir. Sie hatte alle ihre Kleider, die nach Gothic aussahen, in einer großen Warenhaus-Plastiktüte dabei. Der Plan war, dass wir uns bei mir für die Party schminken und umziehen würden. Wir wollten als Vampir-Diven gehen. Unsere Kostümwahl war so gesehen absolut unoriginell, aber Adriana meinte, sie habe lange überlegt ... wirklich gruselig und sexy seien eben nur Vampire. Mir war es gleichgültig.
    Ich hatte ihr bereits alles über die Schwangerschaftstests und die Auseinandersetzung zwischen Sergio und mir erzählt. Sie war sehr erschüttert, sah auch sofort, dass ich den Ring nicht mehr trug.
    »Lexi, er trägt seinen noch!«, ließ sie mich mit großen Augen wissen, und ich musste meine Tränen zurückhalten.
    Dennoch bestrafte sie mich mit einem kurzen, aber heftigen Schmollen, weil ich so ernste Sorgen vor ihr geheim gehalten hatte.
    Sie wusste auch, dass Sergio nicht mit zur Party kommen würde, glaubte aber, dass es hauptsächlich seine Entscheidung war. »Ist wahrscheinlich besser so, Lexi. Soll er sich schonen. Ich staune immer wieder, wie vernünftig er manchmal sein kann.«
    Wir standen gerade in langen Samtkleidern und mit unseren weiß geschminkten Gesichtern vor dem Badezimmerspiegel und umrandeten unsere Lider mit schwarzem Kajal.
    »Jaaa ...«, murmelte ich augenrollend, »unglaublich vernünftig!« Wo war seine Vernunft nur gewesen, als er wie gebannt und erwartungsvoll auf die Teststäbchen gestarrt

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