Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
Vom Netzwerk:
Ophelia noch mal?« Die feuchten Augen des Mädchens sahen ihn fast flehend an.
    Und ob!
»Bestimmt.«
Bitte, fang nicht an zu heulen.
»Wie heißt du denn?«
    »Joanna Wyler. Das ist meine Schwester.« Joanna fischte ein gebrauchtes Taschentuch aus ihrer Hosentasche und putzte sich die Nase, ehe sie dem kleineren Mädchen einen bitterbösen Blick zuwarf. »Connie, reib dir bitte nicht das Gesicht an dem Hund. Das ist ekelhaft.«
    »Ist es nicht«, erwiderte Connie. »Komm, Gretchen, ich stell dir Psyche vor.«
    »Dummkopf«, schimpfte Joanna. »Psyche ist eine Katze. Hunde und Katzen vertragen sich nicht.«
    »Tun sie wohl.« Als Connie hüpfend zum Trailer lief, folgte Gretchen ihr fröhlich.
    »Ich darf nicht mehr mit Ophelia sprechen«, erklärte Joanna. »Sagen Sie ihr bitte, dass es mir wirklich sehr leidtut. Können Sie ihr das hier geben?« Sie spielte mit der zierlichen Kette, ohne sie jedoch abzulegen.
    »Sie gehört Zelda. Ich habe sie in der Auffahrt gefunden.« Ihre Finger schlossen sich um das Pentagramm, während sie einen tiefen Atemzug tat. »Ich wünschte, ich wäre wie Zelda. Die hat einfach immer Glück, und sie ist so cool.«
    »Psyche!«, säuselte Connie, die an der Ecke des Trailers stand.
    Vorsichtig bewegte sich die graue Katze, die unter dem Trailer gehockt hatte, aus ihrem Versteck. Als ihre gelben Augen Gretchen erblickten, blieb sie kurz stehen und starrte den Hund an. Wieder machte sie zwei Schritte nach vorne. Schnuppernd streckte Gretchen sich in ihre Richtung, so dass sich die Nasen der Tiere sanft berührten. Psyche rieb sich im nächsten Moment an Gretchens Vorderlauf und miaute Connie an.
    »Sag ich doch«, triumphierte das Kind. »Gretchen ist ein Mädchen. Psyche hasst nur Jungs.«
    Joannas Kinn bebte. »Sehen Sie, ich habe mich schon wieder geirrt. Ich kann einfach nichts richtig machen. Zelda vertut sich nie. Außerdem besitzt ihre Mutter einen Club. Ich werde nie in einen Club gehen dürfen.«
    Bitte, bitte,
dachte Gideon.
Mach, dass sie nicht weint.
    »Und sie hat auch nicht so einen hässlichen Busen«, jammerte Joanna. »Mein Leben ist schrecklich.«
    So ein Mist!
Gideons Blick streifte ihre Oberweite, die sich unter dem viel zu eng sitzenden T-Shirt abzeichnete und die er die ganze Zeit versucht hatte zu ignorieren. Was zum Teufel sagte man in solch einem Fall zu einem Mädchen? Netter Vorbau? Es hatte schon einen Grund, warum er kein Therapeut geworden war. »Mit deinen Brüsten ist doch alles in Ordnung.«
    Das Mädchen errötete. »Ich kann keinen Sport mehr machen. Dann hüpfen sie. Und die Jungs in der Schule starren mich die ganze Zeit an.« Ihre Wangen glühten regelrecht. Wieso erzählte sie bloß ausgerechnet ihm davon?
    Aber Joanna schien gerade erst in Fahrt zu kommen und schob hastig nach: »Das nervt total. Ich wünschte, ich wäre so dünn wie Zelda. Sie kann einfach alles tragen, was sie will. Und sie kann tun, was sie möchte.«
    »Warte noch ein bisschen«, entgegnete Gideon. »Früher oder später machen sich die Gene auch bei Zelda bemerkbar. Sieh dir nur mal ihre Mom und Ophelia an.«
Nicht zu verachtender Vorbau, den die beiden haben, übrigens.
    »Aber sie muss sich nicht so langweilig und
fein
anziehen«, fuhr Joanna verbittert fort. »Wann ist man eigentlich alt genug, um Sex zu haben?«
    Verdammt. Wo stecken nur deine Eltern?
»Wenn du erwachsen bist«, antwortete Gideon streng. »Wenn du einen Jungen kennenlernst, den du liebst. Aber jetzt ist es noch zu früh, an so etwas zu denken. Ignorier die Jungs lieber. Sie glotzen dich an, weil das Jungs halt so machen. Aber dabei sollte es noch ein paar Jahre bleiben.«
    »Das sagt Ophelia auch.« Tränen glitzerten in den Augen des Teenies. »Wahrscheinlich hasst sie mich jetzt. Genau wie Zelda. Sie war zwar noch nie meine Freundin, aber jetzt wird sie bestimmt nicht einmal mehr mit mir reden.« Entschieden zog sie sich die Kette über den Kopf. »Geben Sie das bitte Ophelia. Sie kann es dann Zelda bringen.«
    Gideon ignorierte ihre ausgestreckte Hand. »Warum gibst du sie Zelda nicht selbst, wenn du sie in der Schule siehst? Du kannst ja nichts dafür, dass dein Vater Ophelias Garten verwüstet hat.«
    Joanna schüttelte den Kopf. Ihre Lippen zitterten, und Tränen liefen über ihre Wangen. Gideon kramte im Seitenfach der Beifahrertür seines Mercedes und gab Joanna eine Papierserviette, mit der sie sich die Augen trocknete und die Nase putzte.
    »Hör zu«, sagte Gideon. »Ophelia hasst dich nicht,

Weitere Kostenlose Bücher