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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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Beifahrerin: »Gretchen, du als meine weibliche Seite. Was soll ich denn jetzt tun?«
    Gretchen drehte ihr struppiges, blondes Gesicht zur Seite und starrte aus dem Fenster.
    »Das Ganze ist bestimmt nur ein Spiel. Sie hat die ganze Zeit über mit mir gespielt. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte. Aber trotzdem … es muss ein Spiel gewesen sein. Mir ist nur nicht klar, warum sie es spielt. Wenn sie mich gewollt hätte, hätte sie mich haben können.«
    Gretchen ließ die Zunge aus dem Fenster hängen.
    »Sie hätte mir schließlich keine Cola anbieten müssen«, fuhr er fort. »Oder mir von der toten Katze vor ihrer Tür erzählen müssen.«
    Gretchen holte den Kopf wieder herein und knabberte an ihrer leicht verfilzten Flanke.
    »Sie war wahnsinnig nervös, dabei war es ja nicht so, dass ich versucht hätte, sie zu bespringen. Ich habe nichts weiter getan, als sie freundlich anzulächeln. Die meisten Frauen lieben mein Lächeln. Soll ich versuchen, sie zu beeindrucken? Aber wie und womit?«
    Gretchen wandte sich ab und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das, was vor dem Fenster vorbeizog.
    »Was ist mit dem verwüsteten Garten? Mit Willy und seiner Frau?«
    Es spielt keine Rolle. Du musst Ophelia deine liebevolle, mitfühlende Seite zeigen. Es sei denn, du willst wie dein Vater enden.
    Gideon schob diesen Gedanken unsanft beiseite, genau wie er es mit jeder Andeutung tat, er hätte Ähnlichkeit mit seinem Vater – abgesehen von der Statur und Haarfarbe. Während er nach rechts vom Highway 43 abbog, sagte er vor sich hin grübelnd: »Lep meint, dass Willy seine Frau von Anfang an betrogen hat und dass es ihr egal ist, solange sie das Haus, ihren Luxusschlitten und die Designerklamotten für sich und die Kinder hat. Es ist ja nicht so, als ob Ophelia ein Auge auf diesen Idioten geworfen hat.«
    Je mehr er sich Ophelias Haus näherte, desto schneller schlug sein Puls – vollkommen bescheuert, weil sie höchstwahrscheinlich gar nicht zu Hause war. Er fuhr ja auch nur vorbei, um zu sehen, ob der Gipsabdruck noch da war. Nicht, dass der Abdruck irgendwie wichtig wäre, aber wenn es dieser Frau gelang, ihn derart aus der Fassung zu bringen, dass er Beweisstücke vergaß, musste er ganz dringend in sich gehen. Oder ganz dringend Sex mit ihr haben, um seiner Verwirrung ein Ende zu setzen.
    »Normalerweise weiß Lep, wovon er redet«, erklärte er Gretchen. »Er meinte ja auch, dass Constantine mich langsam und qualvoll umbringen würde, wenn ich Ophelia weh tue.«
    Gretchen gähnte.
    »Und ich dachte, dich interessiert es, was in meinem Leben vor sich geht … Das bedeutet wohl, dass ich nicht einfach Sex mit ihr haben kann, um die Sache abzuhaken.« Er kraulte Gretchen hinter dem rechten Ohr. »Ich würde nur gerne wissen, wie Constantine und sie zueinander stehen. Die Vorstellung, dass sie mehr mit ihm zu tun haben könnte, gefällt mir nicht.«
    Er drosselte das Tempo des Mercedes und bog in Ophelias Einfahrt ein. Ein Mädchen von etwa zwölf oder dreizehn Jahren mit einem grüngelben Top und einer abgeschnittenen Jeans – ihr Outfit sah dem von Zelda erstaunlich ähnlich, nur war das Mädchen schon um einiges weiblicher – hockte mitten in dem verwüsteten Garten. Als sie das Auto sah, sprang sie auf. Ein kleineres Mädchen, die denselben cremefarbenen Teint und die gleichen blonden Locken hatte, stand neben ihm. Gideon gab sich größte Mühe, nicht zu bedrohlich zu wirken, als er den Wagen parkte und ausstieg. Gretchen lief sofort auf die große Pfütze zu, um die beiden zu begrüßen.
    »Das ist Gretchen«, sagte Gideon.
    Die jüngere der Wyler-Schwestern strahlte und schlang die Arme um den Hals des Hundes, während die ältere Gideon mit bebender Unterlippe anstarrte. Mist. Das Letzte, was er beabsichtigte, war, ihr einen Schrecken einzujagen.
    »Ihr wollt den Gipsabdruck haben?«, fragte er. »Wartet, ich hole eine Unterlage aus meinem Pick-up, damit er nicht kaputtgeht.«
    In den Augen des älteren Mädchens sammelten sich Tränen. »Brauchen Sie ihn denn nicht? Werden Sie meinen Vater nicht verhaften?«
    »Wie kommst du denn darauf?« Gideon holte einen Pappkarton aus dem Wagen, um ihr ein wenig Zeit zu verschaffen. Er hoffte, dass sie nicht anfangen würde zu weinen.
    »Aber … warum nicht?«
    Er lächelte. »Weil Ms. Beliveau das nicht möchte.«
    Das Mädchen stieß einen erleichterten Seufzer aus und nestelte an dem Pentagramm, das an einer Goldkette um seinen Hals baumelte. »Sehen Sie

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