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Verrückt nach einer Vampirin

Verrückt nach einer Vampirin

Titel: Verrückt nach einer Vampirin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Monajem
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illegal, Nacktaufnahmen von sich zu machen.«
    »Nein«, pflichtete Ophelia ihr bei, »ist es nicht.«
    »In der Kunstakademie habe ich mir als Aktmodell ein bisschen Geld dazuverdient. Und irgendein Idiot hat heimlich Aufnahmen davon gemacht.«
    Ophelia schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. »Wie widerwärtig.«
    »Ich bin Kunstlehrerin an der Highschool. Er hat gedroht, mit den Bildern zur Schulleitung zu gehen.«
    »Aber dafür kann man doch nicht gefeuert werden.« Ophelia legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter.
    »Außerdem will er allen männlichen Schülern an der Schule einen Abzug schicken.«
    »Verdammt, das klingt übel«, sagte Ophelia und ließ sich in einen Stuhl fallen.
    Art drapierte Weintrauben auf den Äpfeln. Dann nahm sie einen großen Schluck Kaffee und legte eine Banane seitlich in die Schale.
    »Hat Andrea auch Modell gestanden?«
    »Nein.« Auf dem Tisch lag jetzt nur noch ein Apfel. Art nahm ihn am Stengel und drehte ihn so lange, bis er abfiel. »Ihr Mann Simon hat ein Foto von ihr gemacht, wie sie den kleinen Simon junior stillt. Sie und das Baby sind nackt. Der Erpresser hat gedroht, sie beim Jugendamt anzuschwärzen.«
    »Mit welcher Begründung denn?«
    »Sexuelle Befriedigung mittels eines Kindes.«
    »Das ist doch Schwachsinn!«, entgegnete Ophelia. »Sie können ihr doch nicht wegen eines einzigen, noch dazu völlig harmlosen Fotos die Kinder wegnehmen.«
    »Haben Sie eine Ahnung! Die Welt ist voll von prüden Neandertalern. Ich weiß das so genau, weil ich mal mit einem verheiratet war.« Art öffnete eine Schublade und holte einen Apfelteiler hervor. »Wir wissen nur, dass der Erpresser Verbindungen zum Fotoladen hat, aber wir zahlen ihm keinen einzigen Cent. Andrea ist zu ihrer Mutter gefahren. Ihr Mann ist auf Geschäftsreise. Ich werde meinem Bruder nur von mir und nicht von Andrea erzählen. Wahrscheinlich wird er dann einen noch größeren Bogen um mich machen als sonst, aber er wird den Mistkerl festnehmen und die Sache damit beenden.« Ihre Stimme zitterte. »Wenn die Bilder an die Öffentlichkeit gelangen, kann ich beruflich einpacken. Vielleicht bin ich ja wirklich eine Exhibitionistin. Mein Ex war jedenfalls davon überzeugt. Ach ja, außerdem nehme ich meine Schüler gerne mal in den Arm. Das macht mich definitiv zu einem perversen Luder. Am besten, ich fange in einer Vampirbar an, damit meine Schüler sich hineinschleichen und mich anstarren können.«
    Ophelia verzog das Gesicht. »Sie wollen in einem Club arbeiten?«
    Art knallte ein Schneidebrett auf den Tisch. »Haben Sie ein Problem damit?«
    »Überhaupt nicht. Meine Schwester besitzt einen Club in der Innenstadt.« Sie runzelte die Stirn. »Unterrichten Sie denn nicht gerne? Wollen Sie das wirklich alles aufgeben?«
    In Arts Augenwinkeln glänzten Tränen. »Was spielt denn das noch für eine Rolle?« Mit vorsichtigen Bewegungen legte sie den Apfel auf das Schneidebrett.
    »Eine ziemlich große«, sagte Ophelia. »Sie dürfen nicht zulassen, dass irgend so ein dahergelaufenes Arschloch Ihre Karriere zerstört. Ich kenne Gideon erst seit heute, aber ich bin mir sicher, dass er das auch nicht will.«
    Art hielt den Teiler über den Apfel. »Soll ich Ihnen mal sagen, was passiert, wenn ich ihm davon erzähle?« Sie senkte die Stimme und äffte mit unüberhörbarer Gönnerhaftigkeit ihren Bruder nach: »Warum hast du überhaupt nackt Modell gestanden, Art? Du hättest wissen müssen, dass du dir damit nichts als Ärger einhandelst. Ach ja, und warum hast du dich eigentlich von Steve scheiden lassen? Er ist doch so ein netter Kerl.« Sie seufzte. »Scheiße, scheiße und nochmals scheiße.« Damit drückte sie den Apfelteiler mit voller Wucht nach unten, wobei sie sich in den kleinen Finger schnitt, mit dem sie den Apfel fixiert hatte. Rotes, unwiderstehliches Blut quoll hervor.
    Ophelia packte Arts Hand, legte die Lippen um den blutenden Finger und schloss die Augen, um jeden einzelnen Tropfen Blut zu genießen. Die Wunde verheilte augenblicklich. Wirklich der krönende Abschluss eines auf der ganzen Linie misslungenen Tages.
     
    Gideon blieb an einer roten Ampel stehen. »Und jetzt? Zu ihrer Schwester oder zu meiner?«
    Gretchen öffnete ein Auge und schloss es wieder.
    »Zum Glück beobachtet die perverse Ratte Ophelia und nicht die Kinder«, sagte Gideon. »Das ist zwar genauso widerwärtig, aber Ophelia kann sich wenigstens selbst verteidigen.« Er grübelte. »Joannas Hormone spielen verrückt. Und das

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