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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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Schwester zeigte. Beide lachten, ein schönes Foto. Dann verharrte Sara an einer Stelle. Sie wunderte sich. Sie nahm ein Bild von der Pinnwand, das zwei kleine Jungs, Martha und einen fremden Mann zeigte. Die Jungs waren höchstens zwei Jahre alt und sahen nahezu identisch aus. Zwillinge, stellte Sara fest. Das musste Patrick mit seinem Zwillingsbruder sein, Martha und Marthas erster Mann. Sara stockte. Aber wo war der Zwillingsbruder? Sie steckte das Bild zurück an die Pinnwand. „Was tun Sie da?“, tönte eine dumpfe Männerstimme hinter ihr. Sara erschrak so sehr, dass sie fast die komplette Pinnwand von der Wand riss. Sie drehte sich um. Cruz. Cruz stand mit einem breiten Grinsen in der Tür. „Cruz! Du hast mich zu Tode erschreckt. Was schleichst du dich so an, du bist doch kein Ninja. Was tust du hier?“ Bei Sara saß der Schreck tief. „Was ich hier tue? Das wollte ich dich gerade fragen. Ein bisschen Hannah hinterherspionieren?“ Cruz kam zu ihr und schaute sich ebenfalls die Pinnwand mit den Fotos von Patrick an. „Hübscher Junge“, stellte Cruz fest. Sara rammte ihm den Ellbogen in die Rippen. „Du bist zu spät, mein Guter. Kelly war schneller.“ Cruz hob abwehrend die Arme. „Also, ich bin glücklich vergeben.“ Sara grinste ihn an. Sara zeigte Cruz das Familienfoto „Schau mal. Fällt dir was auf?“ Cruz nahm das Foto von der Pinnwand. „Hm, eine glückliche Familie!“ „Schau genau hin. Das sind Martha und Patrick. Und Patricks Zwillingsbruder und Marthas erster Ehemann.“ Cruz zuckte mit den Schultern. „Stimmt. Na und?“ Er war schon leicht angetrunken. „Mensch Cruz, fragst du dich nicht, wo der andere Junge ist?!“ „Was für ein Junge? Ach der andere Zwilling! Keine Ahnung. Der lebt wahrscheinlich beim Vater.“ Cruz hängte das Bild zurück an die Wand. „Und genau genommen geht es uns auch nichts an, meine Liebe.“ Cruz hatte recht. Sara seufzte und nickte. „Na los, Lieblingskollege, lass uns runtergehen. Vielleicht schenke ich dir einen Tanz.“ Sara reichte Cruz die Hand. „Hm, da kann ich natürlich nicht widerstehen.“ Sie verließen Patricks Zimmer. „Geh schon mal vor, Cruz. Ich verschwinde nochmal eben für kleine Mädchen. „Alles klar, ich warte an der Tanzfläche.“ Cruz ging zur Treppe, Sara Richtung Toilette.

    Sara gesellte sich wieder ins Partygetümmel, sprach mit ein paar alten Freunden, tanzte mit Cruz und betrank sich mit Kelly an der Bar. Sie hatte Spaß. Seit langer Zeit hatte sie mal wieder Spaß. Der Pianospieler war mittlerweile nicht mehr am Klavier, die Musik kam nun vom CD-Player. Sie stand mit Cruz und Kelly an der Tanzfläche, als Martha bei ihnen vorbeiging. „Hallo Martha, eine tolle Party!“ schwärmte Kelly. „Wo ist denn Joseph? Hab ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Ich habe ihm doch einen Tanz versprochen.“ Martha lachte. „Tut mir leid, Joseph ging es nicht so gut. Er hat sich schon hingelegt. Das Tänzchen müssen Sie wohl verschieben.“ Kelly winkte ab. „Dann such ich mir einen anderen Tanzpartner.“ Sie verschwand im Getümmel und zog Cruz hinter sich her. Sara schaute den beiden nach und schmunzelte.

    Sie überlegte, wo sie hingehen könnte. Sie erspähte die Tür zum Garten. Sie holte sich einen Drink an der Bar und schlenderte nach draußen. Hannah stand mit ihren Freundinnen auf der Tanzfläche und sie tanzten zu ‚The Loco-Motion’ von Kylie Minogue. Matt konnte sie nicht sehen. Es herrschte ausgelassene Stimmung, die Atmosphäre war locker und entspannt. Alle kauten teures Finger-Food, schlürften Champagner oder Cocktails, lachten und plauderten. Neben Matts Freunden konnte man deutlich sehen, dass hier vor allem die Reichen von San Diego zu Gast waren. Die Frauen trugen größtenteils tief ausgeschnittene schwarze Kleider und die Männer weiße Sakkos und Krawatten. Alle perfekt braungebrannt, perfekt lächelnd, perfekt frisiert. Sara wusste, dass das nicht ihre Welt war und musste sich schon wundern, dass es offensichtlich zu Matts Welt geworden war.

    Ihr Weg führte schließlich in den Garten. Es war ein wunderschöner Garten, der mit Spots angeleuchtet war. In der Mitte war ein großer Pool, der hell erleuchtete. Davor stand ein kleiner Brunnen, daneben ragte eine alte Eiche in den Himmel. Im Licht der Laternen schien der Brunnen golden zu sein, das Wasser spiegelte sich im Glanz und der Moment schien magisch zu sein. In einem Pavillon etwas abseits standen mehrere Männer, die sich

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