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Verschleppt

Verschleppt

Titel: Verschleppt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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unterhielten. Ansonsten war keiner im Garten. Sara setzte sich mit ihrem Drink auf eine Rattanbank und schaute sich das Wasserspiel im Brunnen an. In der Dunkelheit konnte sie gerade noch die Umrisse der Bäume erkennen, die zum Nachbargrundstück gehörten. Mittlerweile war sie ganz schön angetrunken, wie sie feststellen musste. Aber sie fühlte sich nicht unwohl. Sie dachte nochmal an das Bild in Patricks Zimmer, doch bevor sie den Gedanken weiterführen konnte, setzte sich Matt neben sie. „Darf ich?“

    Sara war kurz aus ihren Gedanken gerissen. „Klar! Oder darf man dem Geburtstagskind etwas abschlagen?“ Matt setzte sich. Auch er hielt einen Drink in der Hand. „Gefällt dir dein Geburtstag?“, fragte Sara. Er nickte. „Ja, es ist schön, mal alle wiederzusehen.“ Er machte eine Pause. „Und schön, dass du da bist.“ Schweigen. „Klar, ich lass doch den Vater meines Sohnes nicht an seinem Geburtstag im Stich.“ Sie stupste ihn mit ihrer Schulter an. Beide lächelten. Matt schaute sie an. „Was hältst du davon, wenn wir nächstes Wochenende mit Noah zusammen zu SeaWorld gehen? Wir drei. Das würde den Kleinen sicher freuen.“ Sara musste grinsen, weil sie an den letzten SeaWorld-Besuch dachte, als Noah sich unsterblich in einen Pinguin verliebt hatte. „Eine tolle Idee. Noah flippt aus vor Freude.“ Sie zuckte zusammen, als er nach ihrem Glas griff und dabei ihren Arm streifte. Ihre Blicke trafen sich, Matt räusperte sich. „Ich hol uns mal Nachschub, okay?!“ Er wollte gerade aufstehen, als plötzlich sein Handy klingelte. Es war mittlerweile weit nach Mitternacht. Er schaute auf sein Display. „Es ist Katie.“

    Sara saß plötzlich kerzengerade. Matt nahm den Anruf an. „Katie, ist was passiert?“ Matt klang unruhig. „Was? Bleib ganz ruhig. Katie, langsam. Was ist genau passiert?“ Matt riss seine Augen auf. Von diesem Moment an spielte sich alles nur noch in Zeitlupe ab. Er ließ seinen Drink fallen. Das Glas zersprang in 100 Einzelteile. Er sprang auf und rannte zur Tür. Sara warf er dabei fast von der Bank. „Was ist los? MATT! Sprich mit mir!“ Sara brüllte ihm nach. Matt blieb stehen. Er drehte sich zu ihr um und stotterte. „NOAH. Noah ist verschwunden.“ Bei Sara drehte sich alles. Sie wollte aufspringen und losrennen. Aber ihre Beine trugen sie nicht, ihr wurde schwarz vor Augen und sie knallte auf den harten Boden.

Kapitel 27

    Sara kam zu sich. Sie hatte einen schrecklichen Traum. Noah war entführt worden. Kelly stand vor ihr, sie war kreidebleich und sah besorgt aus. Sara lag auf der Couch. Wo war sie? Sie erinnerte sich. Im Haus der Familie Caulfield. „Was ist passiert?“, fragte sie ihre Freundin leise. Kelly starrte sie nur an. Sie sagte schließlich: „Du bist zusammengebrochen.“ Sara setzte sich langsam aufrecht hin, Kelly half ihr. Sie sah sich im Raum um, sämtliche Leute starrten sie an. Darunter auch Hannah, Joseph und Martha. Die anderen Menschen kannte sie nicht.

    „Wo ist Matt?“ Kelly setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm. „Liebes, du kannst dich an nichts erinnern?“ Sara schaute sie ungläubig an. Was wollte sie von ihr? Kelly nahm ihre Hand. Sie sprach langsam. „Liebes, hör zu. Noah. Noah ist entführt worden.“ Stille. Sara flogen sämtliche Bilder entgegen. Sie saß mit Matt auf der Bank, ein Anruf, Glas zersprang. „Oh nein, es war kein Alptraum“, murmelte sie. Ihr wurde schon wieder schlecht. „Cruz ist mit Matt zu ihm nach Hause gefahren. Ich werde dich jetzt auch dahin bringen. Schaffst du das?“ Kelly sprach immer noch sehr langsam. Sara hatte Tränen in den Augen und sagte gar nichts. Kelly half ihr auf und drehte sich zu Hannah. „Rufst du uns bitte ein Taxi.“ Hannah nickte nur, Joseph trat nach vorne. „Vergiss das Taxi. Ich fahr euch selbstverständlich. Willst du nicht mit?“, Josephs Worte richteten sich an Hannah. „Nein, Matt wollte das nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. Kelly legte ihre Arme um Saras Taille und brachte ihre Freundin vor die Tür. Der Mercedes von Joseph stand direkt vorne, die beiden Frauen stiegen hinten ein. Joseph wusste, wo Matt wohnte, er fuhr los. Alle schwiegen die gesamte Fahrt. Kelly hatte Sara im Arm. Sie weinte. „Warum Noah? Warum?“, schluchzte sie nur immer wieder. Nach unendlichen 20 Minuten Fahrt waren sie da. Matts Haus. Die Uhr im Auto zeigte mittlerweile 2.36 Uhr morgens. Die Uhrzeit würde Sara nie vergessen.

    Das Haus war weiträumig mit gelbem Flatterband

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