Verschleppt
bemerkt hatte. „Das ist ein absoluter Alptraum“, sagte sie leise. Sie fühlte sich wie betäubt. Sie stellte sich Noah in einer der Zellen vor und verlor jeden Halt, ihre Beine sackten weg. Sie war kreidebleich, ihr Atem raste. Matt legte den Arm um sie und stützte sie. Vorsichtig gingen sie nach draußen. Sara weinte fürchterlich. Sie war froh, als sie wieder frische Luft einatmen konnte und das Leben langsam wieder in ihren Körper zurückkam.
Kapitel 56
„Was ist mit den anderen Kindern? Wie geht es ihnen?“ Sara blickte Cruz fragend an, der mittlerweile bei ihnen stand. Cruz schaute zu einem Rettungswagen. „Den Umständen entsprechend. Sie hätten keine Stunde länger da unten bleiben dürfen. Die Luft wurde immer knapper. Bei Scott Walsh ist es kritisch, er ist kaum ansprechbar gewesen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, genauso wie Jessica Warner.“ Sara schaute auf den Boden. „Wurden sie gefoltert?“, fragte sie vorsichtig. Cruz nickte und atmete tief ein. „Bei Scott das gleiche wie bei Jason. Jessica wurde, wie es aussieht, verschont. Es ging ihm wohl um Jungs. In ein paar Stunden wissen wir mehr.“
Lilly eilte in diesen Moment aus dem Haus, sie war aufgeregt. „Ich habe vielleicht was.“ Nur Cruz schaute sie an und nickte ihr zu, fortzufahren. „Einer der Beamten hat was von einem jungen Mann erzählt, der plötzlich am Tatort war. Er war sichtlich geschockt, als er den Leichenwagen gesehen hat und wollte wissen, was passiert ist.“ Matt wurde stutzig, auch Sara blickte Lilly an. „Was für ein Mann?“, wollte sie wissen. „Ja, jetzt wird es interessant. Er sagte, er sei der Sohn von Harold Baker!“ Sara weitete ihre Augen. „Patrick! Patrick Baker.“ Matt schaute sie nur an. „Ja und? Er war doch mit seinen Jungs unterwegs und kam wohl dann irgendwann nach Hause.“ Noch während er sprach, wurde ihm alles klar. „Oh mein Gott. Er wusste von allem.“ Sara nickte. „Nicht nur das, er hat nun auch seinen Dad verloren. Erst Joshua und jetzt seinen Dad.“ „Und beide durch die Familie Cooper“, beendete Matt Saras Gedanken.
Sara war weiß im Gesicht, Matt wurde schlecht. „Wo ist Patrick?“ Lilly schüttelte den Kopf. „Er ist verschwunden! Keine Spur mehr von ihm.“ Matt blickte sich um und ging schnellen Schrittes hinter den Schuppen. „Er hat Harolds Pick-up genommen. Er ist nicht mehr da.“ Lilly sprach in ihr Handy. „Großfahndung nach Patrick Baker.“ Dann ging sie außer Hörweite. Shawn war mittlerweile bei ihnen und bekam alles mit, Sara sprach ihn direkt an. „Shawn, ruf Martha an. Erzähl ihr alles. Sie ist vielleicht die Einzige, die uns jetzt helfen kann.“ Sara sprach sehr laut. Shawn nickte, nahm sein Handy und entfernte sich. Es herrschte großes Durcheinander. Sara winkte den anderen zu. „Los, wir suchen Patrick und Noah. Soweit können sie noch nicht sein.“
Lilly und Cruz stiegen eilig ins Auto. Matt folgte ihnen, aber Sara hielt ihn fest. „Du bleibst hier, Matt. Hörst du!“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Auf keinen Fall! Ich lasse dich hierbei nicht alleine.“ Sara wusste, dass sie ihn nicht umstimmen konnte und nickte resignierend. „Na gut, steig ein.“ Cruz fuhr. „Wir haben doch keine Ahnung, in welche Richtung er ist.“ Cruz zeigte Nerven. „Egal, wir fahren einfach los.“ Sara war entschlossen. Lilly bekam einen Anruf. „Alles, klar. Danke.“ Sie legte auf und wirkte erleichtert. „Eine Tankstelle hat Patrick auf seiner Überwachungskamera. Das war vor ungefähr einer Stunde. Er scheint in Richtung mexikanische Grenze zu fahren.“ Sara schreckte hoch. „Sperrt alle Übergänge. Sofort!“ Sara war aufgeregt. Matt holte Luft. „Wenn er wirklich über die Grenze will, ist er schon drüben. Es sind keine 45 Minuten von Harolds Haus nach Tijuana. „So ein Mist.“ Sara war wütend.
Saras Handy klingelte, es war Shawn. „Shawn, hast du Martha erreicht?“ „Ja, sie ist völlig fertig. Sie wollte sich erst gar nicht beruhigen und konnte das alles nicht glauben.“ Sara wurde ungeduldig. „Konnte sie dir helfen, Shawn?“ „Ich befürchte ja. Patrick ist seit Jahren in Therapie, er hat vor mehreren Jahren zwei Kinder körperlich schwer missbraucht.“
Kapitel 57
Sara setzte sich aufrecht hin, sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Was sagst du da?“ Alle im Auto schauten sie fragend an. „Warum wissen wir davon nichts?“, brüllte sie in ihr Telefon, so dass alle zusammenzuckten. „Wir
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