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Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05

Titel: Verschlüsselte Wahrheit - Inspektor Rebus 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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schien es nicht geöffnet zu sein, und am Fenster klebte ein Blatt Papier. Nun las sie, dass das Lokal »wegen Krankheit geschlossen« sei. Merkwürdig war allerdings, dass die Tür einen Spalt aufstand. Außerdem lag ein seltsamer Geruch in der Luft, etwa Gas? Sie stieß die Tür auf und blickte hinein.
    »Hallo?«
    Ja, eindeutig Gas, und es war niemand da. Eine Frau blieb auf der Straße stehen.
    »Scheußlicher Gasgestank, was?«
    Siobhan nickte und betrat das Café.
    Da keine Lampen brannten und kaum natürliches Licht hereinfiel, war es im Lokal ziemlich düster. Von der Einrichtung waren nur dunkle Umrisse zu erkennen. Doch sie hatte auf keinen Fall vor, einen Lichtschalter zu betätigen. Durch die Küchentür drang ein wenig Helligkeit, und sie ging darauf zu. Ja, in der Küche gab es Fenster, aber hier war der Gestank noch viel stärker. Sie hörte das unverwechselbare Fauchen von ausströmendem Gas. Ein Taschentuch fest an die Nase gepresst, steuerte sie auf den Notausgang zu und drückte auf den Riegel, der ihn öffnen sollte. Doch das Ding klemmte oder … Sie gab der Tür einen kräftigen Stoß, worauf diese sich ächzend um einige Zentimeter öffnete. Von außen hatte man Mülltonnen dagegen geschoben. Langsam kam frische Luft herein.
    Nun galt es herauszufinden, welcher Herd eingeschaltet worden war. Erst als sie sich umdrehte, bemerkte sie die Beine und den Rumpf auf dem Boden; der dazugehörige Kopf steckte in einem großen Backofen. Sie ging hinüber und drehte das Gas aus, dann sah sie nach unten. Die Gestalt lag auf der Seite und war mit einer schwarzweiß karierten Hose und einer weißen Kochjacke bekleidet. Sie konnte den Mann nicht am Gesicht erkennen, doch der kunstvoll gestickte Name auf seiner linken Brust machte die Identifizierung leicht.
    Es war Eddie Ringan.
    Der Raum war immer noch voller Gas, also ging Siobhan zurück zum Notausgang und stieß noch einmal kräftig gegen die Tür. Diesmal ging sie fast ganz auf, die Mülltonnen fielen scheppernd zu Boden. In diesem Moment öffnete ein neugieriger Passant die Tür zwischen Restaurant und Küche. Seine Hand bewegte sich zum Lichtschalter.
    »Nicht anfass-!«
    Es gab eine riesige Explosion und einen Feuerball. Die Druckwelle schleuderte Siobhan Clarke Richtung Parkplatz, wo ihr Aufprall von dem Müll aus den Tonnen gemildert wurde, die sie nur wenige Sekunden zuvor umgekippt hatte. Im Gegensatz zu dem unglücklichen Passanten, der von einem blauen Feuerball zurück ins Restaurant katapultiert wurde, erlitt sie noch nicht mal geringfügige Verletzungen. Doch Eddie Ringan sah aus, als wäre er richtig kross gebacken worden, und das in einem Ofen, der noch nicht mal heiß gewesen war.
    Als Rebus, dem von den Strapazen des Vorabends alles wehtat, am Ort des Geschehens ankam, herrschte dort ein geordnetes Chaos. Pat Calder war gerade noch rechtzeitig gekommen, um zu sehen, wie sein Lover in einem blauen Plastiksack abtransportiert wurde. Den Sack hatte man für notwendig erachtet, damit nicht noch mehr von Eddies verkohltem Gesicht abbröckelte und auf den Fußboden fiel. Das Einpacken war unter Anleitung eines Polizeiarztes geschehen, doch Rebus wusste, wo Eddie Ringan letztlich landen würde: unter dem Skalpell von Dr. Curt.
    »Alles in Ordnung, Clarke?«
    Rebus gab sich so lässig, wie es einem Inspector gebührt, die Hände in den Taschen und ein abgeklärter Ausdruck im Gesicht.
    »Bis auf mein Steißbein, Sir.« Sie rieb sich den Knochen, als sei er eine Art Glücksbringer.
    »Was ist genau passiert?«
    Also berichtete sie ihm die Details, angefangen damit, dass sie keine Filme mehr hatten (ja, warum nicht Petrie mit reinreißen), bis hin zu dem Passanten, der sie beinah umgebracht hätte. Der war auch vom Arzt untersucht worden. Er hatte bei der unsanften Landung einige Prellungen erlitten sowie Wimpern und Augenbrauen verbrannt. Rebus’ Kopfhaut fing schon allein bei der Vorstellung an zu kribbeln. Inzwischen roch es in der Küche nicht mehr nach Gas, sondern nach gebratenem Fleisch, und das beinah verlockend, wenn man nicht daran dachte, woher der Geruch stammte.
    Calder saß an der Bar und beobachtete, wie die Leute an ihm vorbei durch das Traumreich trampelten, das er sich mit Eddie Ringan aufgebaut hatte. Rebus nahm neben ihm Platz, froh, seine Beine ein wenig entlasten zu können.
    »Diese Albträume«, sagte Calder, »sieht aus, als hätte er dafür gesorgt, dass sie wahr wurden.«
    »Sieht so aus. Haben Sie eine Ahnung, weshalb

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