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Verschollen im Taunus

Verschollen im Taunus

Titel: Verschollen im Taunus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Demant
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einen noch unbekannten Ersatzspieler. Maxim winkte ihm zu. Als der Bub endlich seinen neben ihm stehenden Vater anstieß, war Maxim schon auf dem Weg zum Wagen. Obschon er bisher weder Michailovitsch noch dessen Doppelgänger, der ihn ja noch immer identifizieren konnte, erledigt hatte, war er guter Dinge. Zum einen wußte er, wo der Milliardär logierte, zum anderen fand er, wenn er den schrägen Typen, den er zusammen mit Anatoli einige Tage im Taunus gefangengehalten hatte, nicht erwischte, wäre es auch nicht tragisch, bald würde er wieder in der Heimat sein. Spätestens morgen früh würde er Alexander Michailovitsch ausgeschaltet haben, schwor er sich. Von der Ruine in der Wallstraße aus ließe sich das sicherlich bewerkstelligen. Und dann nix wie heim nach Grosny.
    Schmidt-Schmitt und Herr Schweitzer hatten ein wenig in der Sonne gedöst. Das marokkanische Dope war von hoher Qualität. Beider Gliedmaßen waren noch immer tonnenschwer. Immerhin wehte inzwischen ein kühlendes Lüftchen, doch ihre Kehlen waren trocken. Ein Eichhörnchen hielt am Fuß eines Baumes inne und betrachtete seine Umgebung, ehe es wieselflink nach oben ins Geäst entfloh. Vor dem Café Windhuk stand ein Krankenwagen. Eine Bahre wurde herausgeschoben. Herr Schweitzer dachte, nur gut, daß ich noch so gut in Schuß bin, bei dem Wetter sterben die Alten ja wie die Fliegen. Zerstreut zeichnete er mit seiner Krücke ein paar Figuren in den sandigen Boden.
    Seiner schweren Zunge zum Trotz sprach der Detektiv: „Ich hab Hunger, ich hab Durst.“
    Doch Schmidt-Schmitt war gleichfalls stoned: „Bitte? Was meinst du?“
    „Hunger. Durst.“
    „In dieser Reihenfolge?“
    Herr Schweitzer überlegte lange, bevor er antwortete: „Nein, umgekehrt.“
    Wieder verstrich eine halbe Minuten. Dann wurde es philosophisch: „Wir sollten unser Leben vertiefen statt verlängern.“
    Damit konnte der Oberkommissar vorübergehend nichts anfangen. Er überlegte, wie sein Freund das in Dreiteufelsnamen gemeint haben könnte. Wegen des Joints war es nicht gut um ihn bestellt, er mußte aufpassen, nicht allzuviel Unsinn zu babbeln. Sicherheitshalber begnügte er sich mit einem knappen: „Stimmt.“
    Herrn Schweitzers fotographisches Gedächtnis hatte bereits einen Teller mit einem überproportionierten Rumpsteak und einen Bembel, der dermaßen erfrischend wirkte, daß Kondenswasser kaskadengleich herunterlief, hervorgezaubert. „Dann laß uns doch endlich gehen.“
    „Hä? Wohin?“
    „Wohin … wohin … Vielleicht zum Eichkatzerl …“
    „Das Leben vertiefen statt verlängern?“
    „Exakt.“
    Schmidt-Schmitt hatte nicht den blassesten Schimmer, inwiefern ein Eichkatzerl-Besuch das Leben vertiefte, aber er ließ sich auch gerne überraschen. „Mit deiner Krücke zieht sich das aber.“
    Eigentlich hatte Herr Schweitzer an ein Taxi gedacht, aber zu dem Krankenwagen beim Café Windhuk hatte sich ein Streifenwagen gesellt, dem gerade zwei Bekannte entstiegen. Frederik Funkal und Odilo Sanchez, mit denen er ohne Rücksicht auf Verluste schon so manche Nacht durchzecht hatte. „Oh, das ist aber ein Zufall. Komm, da drüben steht unser Fahrdienst.“ Mit der Krücke deutete er hinüber.
    „Die sind doch aber im Dienst.“
    „Genau, im Dienst für die Allgemeinheit. Allgemein rechne ich mich dazu. Auf jetzt!“
    Der Oberkommissar half Herrn Schweitzer beim Aufstehen, dann pfiff er durch die Zähne, auf daß die beiden Polizisten auf sie aufmerksam wurden.
    Dort angekommen eröffnete Frederik Funkal sofort das Feuer: „Wie seht ihr denn aus? So wie ich euch kenne, kommt ihr direkt aus ’ner Ebbelwei-Kneip’.“
    Herr Schweitzer: „Da kannste mal sehen, wie man sich täuschen kann.“
    Schmidt-Schmitt ließ seinen Kumpel nicht im Stich: „Völlig daneben. Da müssen wir erst noch hin.“
    Sanchez, die Mütze anhebend und sich am Kopf kratzend: „Müssen?“
    „Yeap“, erklärte der Oberkommissar, „das Leben vertiefen.“
    Funkal: „Ich weiß zwar nicht, welche Drogen ihr genommen habt, aber ich hätte auch gerne ein paar davon.“
    „Wenn das alles ist“, sagte Herr Schweitzer gönnerhaft und öffnete die Streichholzschachtel, die er kürzlich bei Giorgio-Abdul erstanden hatte. „Hier. Allerfeinstes aus Marokko.“
    „Hallo! Hallo! Wir sind die Staatsmacht“, protestierte Sanchez der Form halber.
    „Na und“, hielt der Detektiv dagegen, „wir sind das Volk.“
    Funkal: „Dann sind wir also Volkspolizisten, oder was?“
    Herr

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