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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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du in Zukunft, wenn du mal zum Ritter geschlagen bist, nicht einfach eine Schlacht verschläfst, in der dein Lehnsherr dringend auf deine Unterstützung angewiesen ist. Nur weil du zu viel Wein getrunken hast!” Ansgar verzog das Gesicht und rieb sich die Schläfen. Dabei setzte er sich im Bett auf. “Nun sag schon, was los ist”, forderte er. “Ich bin jetzt auch wirklich hellwach!” Wolfram atmete tief durch. Na endlich!, dachte er. “Nach Auskunft des Kerkermeisters ist Heinrich in der Lage, Schlüssel zu fertigen, die für jedes Schloss passen!”
    Ansgar schien etwas begriffsstutzig. Er schüttelte energisch den Kopf. “Ich verstehe gar nichts”, murmelte er. “Und vor allem habe ich furchtbare Kopfschmerzen! Mein Schädel brummt wie ein Bär!”
    “Das geschieht dir recht, du hättest eben keinen Wein trinken sollen!”
    “Ha, ha, ha!”
    “Ansgar! Nun versuch dich etwas zusammenzureißen. Ich bin überzeugt davon, dass Ambrosius’ Zelle mit einem derartigen Wunderschlüssel geöffnet wurde! Während der Pater über seinen Experimenten in den Nebenräumen brütete, wäre das ohne weiteres möglich gewesen.”
    Ansgar blinzelte. “Aber wer soll das gewesen sein?”
    “Jemand, der unbehelligt ins Kloster gelangen kann und niemandem auffällt. Ich hoffe, der alte Heinrich kann mir da weiterhelfen. Zu dem reite ich jetzt. Ich wollte nur, dass du weißt, wo ich bin, falls irgendetwas schief geht.”
    “Was sollte den schief gehen?”
    “Na, der alte Heinrich könnte doch an dieser Diebesverschwörung beteiligt sein!”, gab Wolfram zu bedenken.
    Wolfram wollte gehen, aber Ansgar war inzwischen auf den Beinen und hielt ihn zurück. “Warte! Hast du vergessen, dass wir zusammen mit den Rittern, die gestern mit im Kloster waren, möglichst unauffällig die Burg und das Gepäck der Gäste durchsuchen sollen?”
    “Ich denke, bis dahin bin ich längst zurück, so fest, wie hier noch alle schlafen!”, versicherte Wolfram. “Darauf, dass du mich begleitest, brauche ich wohl kaum hoffen, oder? Ich meine – angesichts deines Zustands!” Ansgar hielt sich den Kopf. “Freunde lässt man nicht im Stich”, brachte er heraus.
    Wolfram grinste. “Na großartig!”, rief er. “Aber beeil dich!”
    *
    Während Ansgar sich anzog, holte Wolfram zwei Pferde aus dem Stall und führte sie zur Unterkunft der Knappen. Er hatte dabei Glück, denn keiner der Stallwächter oder Pferdeburschen war schon auf den Beinen. Sie schliefen tief und fest. Wolfram sattelte die Tiere und zog sie hinter sich her, bis er die Unterkunft der Knappen erreicht hatte.
    Schließlich war auch Ansgar so weit und trat ins Freie. Er gähnte. An der Seite trug er wieder voller Stolz sein Kurzschwert. Die Linke umschloss dessen Griff, mit der Rechten deutete er auf die beiden Reittiere, die Wolfram besorgt hatte. “Ich nehme an, du hast nicht erst um Erlaubnis gefragt, ob du die Gäule nehmen darfst!”, vermutete Ansgar.
    Wolfram zuckte die Achseln. “Wer viel fragt, bekommt viele Antworten. Eventuell auch solche, die einem nicht gefallen!”
    “Oh, oh … Das wird sicher noch Ärger geben!”
    “Es geht jetzt um Wichtigeres, als die Frage, ob wir Ärger bekommen. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass Baron Norbert unseren Einsatz noch zu schätzen wissen wird!”
    Ansgar seufzte. “Dein Wort in Gottes Ohr!”
    Sie schwangen sich in die Sättel und ritten wenig später zum inneren Burgtor. Die Dienst habenden Wachtmeister waren ebenfalls etwas verschlafen. Aber sie kannten die beiden Jungen natürlich und machten ihnen das Fallgatter auf. Wahrscheinlich nahmen sie an, dass die beiden mit irgendeiner Laufburschenarbeit betraut worden waren, um die sie, angesichts dieser frühen Morgenstunde, auch wirklich niemand beneidete.
    Beim äußeren Tor mussten sie sogar absteigen und einen der vor sich hin schnarchenden Wächter aus seinem Schlummer wecken, bevor man ihnen den Weg freimachte.
    Im Galopp ritten sie zur Wassermühle des alten Heinrich. Man brauchte bis dorthin etwa eine halbe Stunde, wenn man ein einigermaßen schnelles Pferd unter dem Sattel hatte.
    Der alte Heinrich war bereits auf den Beinen. Morgenstund hat Gold im Mund lautete der Wahlspruch dieses Mannes, dessen genaues Lebensalter niemand wusste.
    Seine Haut war wettergegerbt und wirkte beinahe, als würde sie aus Leder bestehen.
    Auf jeden Fall gab es weit und breit niemanden, der älter war als der alte Heinrich.
    Wolfram kannte ihn. Er hatte vor einiger Zeit einen

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