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Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Verschwoerung gegen Baron Wildenstein

Titel: Verschwoerung gegen Baron Wildenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Küche nach ein paar Köstlichkeiten verlangt, die man ihr ins Zimmer bringen sollte.
    Gegenwärtig schlief die Burgherrin Margarete nicht in der Kemenate, dem beheizbaren Frauengemach. Baron Norbert und seine Frau hatten ihre eigenen Räume und Betten ja für Graf Gernot und seine Gemahlin freigemacht. Sie schliefen jetzt in einem Gästezimmer, das in einem Turm lag, der an den Palas angrenzte. Hier hatten schon des Öfteren fahrende Ritter und Sänger gewohnt, die sich meistens für die kalten Wintermonate eine feste Bleibe suchten.
    Über diesem Gästezimmer, das auch Sängerzimmer genannt wurde, befand sich noch das Turmzimmer. Von hier aus hatte man eine fantastische Aussicht über das gesamte Umland. Im Fall eines bevorstehenden Angriffs auf die Burg konnte Baron Norbert von mit seinen Rittern und Burgmannen von dort die Lage am Besten überblicken.
    Ansonsten wurde dieses Zimmer kaum benutzt. Die Fenster waren verhältnismäßig groß und es gab weder Glasscheiben noch Fensterläden, sodass es sehr zugig war und sich niemand länger dort aufhielt, als unbedingt notwendig.
    Maria machte sich also auf den Weg zum Sängerzimmer, in das sich die Burgherrin zurückgezogen hatte.
    Das Mädchen klopfte an.
    “Wer ist da?”, fragte die Burgherrin.
    “Ich bin es! Maria aus der Küche. Ihr hattet um ein paar Leckerbissen gebeten!”
    “Tritt ein, Maria!”
    Sie ordnete etwas ihre Haare und öffnete die Tür, die dabei furchtbar knarrte. Maria trat ein.
    “Stell deinen Korb auf den Boden”, wies die Burgherrin sie an.
    Maria gehorchte. “Habt Ihr noch einen Wunsch, Baronin?”, fragte sie.
    “Du kannst gehen!”, war die knappe Antwort. “Und schließ die Tür hinter dir!”
    “Ja, Herrin.” Maria verließ das Sängerzimmer. Die Tür fiel ins Schloss.
    Sie war die Treppe ein paar Stufen hinuntergelaufen, da hörte sie von oben ein Geräusch.
    Schritte!
    Wer um alles in der Welt hatte um diese Zeit etwas im Turmzimmer zu suchen?
    Die Schritte kamen näher. Maria drückte sich auf dem nächsten Treppenabsatz in den Schatten einer Ecke. Sie presste die Lippen aufeinander und wartete ab.
    Eine Gestalt kam rasch von oben heran, immer mehrere Stufen auf einmal nehmend.
    Durch eines der glaslosen Fenster fiel das Licht des Vollmondes. Nur für einen kurzen Moment beleuchtete es das Gesicht des Mannes. Es war niemand anderes als der Abortreiniger. Maria wusste, dass er Reinhard hieß.
    Was hat der hier zu suchen?, fragte sich das Mädchen. Irgendwelche Burgtoiletten gab es hier jedenfalls nicht zu reinigen!
    Reinhard rannte förmlich vorbei. Auf das Mädchen achtete er nicht.
    Maria drückte sich so gut sie konnte in den Schatten hinein. Das Herz schlug dem Mädchen bis zum Hals. Sie wagte es kaum zu atmen. Augenblicke lang hielt sie die Luft an, bis Reinhard verschwunden war.
    Merkwürdig, dachte sie.
    *
    Am nächsten Morgen stand Wolfram schon mit dem ersten Hahnenschrei auf.
    In der Burg herrschte um diese Zeit – abgesehen von dem Kikeriki des unermüdlichen Hahns – nahezu vollkommene Stille. Noch lange hatte die Feier in die Nacht hinein gedauert. Die Ritter hatten eifrig dem Wein zugesprochen, was auch für so manchen Knappen galt. Beispielsweise für Ansgar, der wohl gemeint hatte, dass er sich auch in dieser Hinsicht dem Verhalten der anderen Knappen und Ritter anzugleichen hätte. Er hatte die Gelegenheit genutzt und sehr viel mehr Wein getrunken, als gut für ihn war.
    Wolfram suchte seinen Freund im Schlafsaal der Knappen auf und versuchte verzweifelt ihn wachzurütteln.
    “He, wach werden!”
    Ansgar stöhnte auf. “Lass mich schlafen”, knurrte er.
    “Augen auf, du Murmeltier!”, sagte Wolfram und zog ihn am Arm. Aber damit hatte er wenig Erfolg. So versuchte er es mit einer neuen Methode: Er kitzelte seinen Freund an den Füßen, die unter der Bettdecke hervorschauten. Das wirkte einigermaßen.
    “Was ist denn, Kleiner?”, fragte Ansgar und rieb sich dabei verschlafen die Augen.
    Der frischgebackene Knappe blinzelte.
    “Ich will zur Wassermühle des alten Heinrich reiten.”
    “Häh?”
    “Jetzt streng dich etwas an und hör mir zu, Ansgar! So schlimm kann es ja wohl nicht sein!”
    “Hast du eine Ahnung, was ich für einen Brummschädel habe!”, maulte der Knappe sehr unritterlich.
    Wolfram stemmte die Hände in die Hüften. “Selbstbeherrschung ist ein wesentlicher Teil der ritterlichen Tugenden – noch nie was davon gehört?”
    “Du hast gut reden!”
    “Ich kann nur hoffen, dass

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