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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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nur derart nachtragend sein, Frau Beede? Tilmann hat Euch doch niemals falsche Versprechungen gemacht, sondern lediglich kein Interesse an Euch gehabt. So etwas kommt vor, Ihr hättet es überwinden müssen.»
    «So?» Beedes Miene verzerrte sich. «Wollt Ihr neunmalkluges Pflänzchen mir vielleicht Ratschläge erteilen? Wie würde es Euch gefallen, wenn der Mann, den Ihr über alles liebt, Euch eiskalt abwiese?»
    Mira spürte abermals einen Schauer über ihr Rückgrat wandern, als ihr bewusst wurde, dass genau das durchaus noch geschehen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass sie umgekehrt bereits Ähnliches getan hatte, wenn auch ohne zu ahnen, dass Tilmann mehr als nur ein materielles Interesse an ihr hegte. Sie hob den Kopf und blickte Beede herausfordernd an.
    «Ich käme niemals auf den Gedanken, ihn dafür umbringen zu wollen! Ihr seid wahnsinnig, Frau Beede.»
    «Und wenn schon.» Beede lachte bitter auf. «Meine Seele findet jedenfalls keine Ruhe, bevor ich ihm sein Verhalten mir gegenüber nicht vergolten habe.»
    Mira schwieg. Ihr fiel darauf einfach keine passende Antwort ein. Für eine geraume Weile war es still in der Gerberei. Hein und Harro hatten sich neben dem Eingang auf zwei Hockern niedergelassen, Dora war damit beschäftigt, Heins zerknittertes Wams zu flicken.
    Miras Blicke wanderten unstet durch den Raum, auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit oder etwas, das ihr helfen könnte, den geplanten Überfall zu vereiteln. Durch die nur angelehnten Fensterläden war deutlich das Rauschen des Schneeregens zu vernehmen. Der Wind wehte noch immer kräftig und ließ einen der Läden ein wenig vor- und zurückschleifen. Offenbar klemmte er, denn sonst wäre er vermutlich weit heftiger hin und her geweht.
    Sie wollte ihren Blick schon abwenden, als sie etwas wahrnahm. War da ein Lichtschein vor dem Fenster gewesen? Unauffällig reckte sie den Kopf ein wenig, doch nun war wieder alles dunkel hinter dem Fensterladen. Oder doch nicht? Etwas blitzte dort auf. Mit angehaltenem Atem sah sie, wie sich der linke Fensterladen sehr langsam einen Spalt weit öffnete.
    Miras Herz überschlug sich fast. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, damit niemand sonst aufmerksam wurde. Doch sie schielte krampfhaft zum Fensterladen hin, bis ihr die Augen weh taten. Wieder blitzte kurz ein Lichtschein auf, und dann erschien in dem kleinen Spalt, den der Laden nun offenstand, ein Auge und blinzelte ihr zu.

    «Da drüben ist es.» Overstolz deutete auf das kleine Gebäude der Gerberei am Ende des Filzengrabens. Hinter den Fensterläden der vorderen Räumlichkeiten, die wohl die Werkstatt beherbergten, drang ein Lichtschein hervor.
    «Dort müssen sie sich aufhalten. Die Gerberei steht leer, seit die Mettel im März mit ihrem Mann nach Bonn übergesiedelt ist.»
    Tilmann blickte mit Ingrimm zu dem Gebäude hinüber. In ihm schwelten sowohl Hoffnung, dass Mira nichts geschehen war, als auch Zorn und Furcht, dass er doch zu spät gekommen sein mochte. Zu gern hätte er dem ersten Impuls nachgegeben, der ihn drängte, die Gerberei zu stürmen und mit dem Gelichter, das sich darin aufhielt, ein für alle Mal abzurechnen. Doch er wusste, dass er allein nicht viel auszurichten vermochte. Seine Verletzungen waren noch zu frisch, als dass er es hätte wagen können, sich einer unbekannten Anzahl von Männern entgegenzustellen. Harro allein wäre schon eine Gefahr für ihn – der Knecht war groß, kräftig und im Umgang mit Waffen geübt. Schließlich hatte er als Fußsoldat zu Clais’ Gleve gehört.
    Nein, er musste warten, bis Neklas mit Hilfe zurückkehrte. Tilmann hatte ihn nur Augenblicke zuvor losgeschickt, die Schöffen und Stadtsoldaten zu alarmieren. Bis diese hier eintrafen, würde es noch eine Weile dauern. Vielleicht zu lange.
    «Ich pirsche mich an das Haus heran und schaue, ob ich etwas erkennen oder hören kann», erklärte Tilmann, an Overstolz gewandt.
    «Haltet Ihr das für eine gute Idee? Was, wenn sie Euch entdecken?», gab der Rentmeister besorgt zu bedenken. Ihm war die Erschütterung darüber, was seine Schwester vermutlich angerichtet hatte, noch immer deutlich anzusehen.
    «Das werden sie nicht. Ich habe …» Tilmann brach ab, als er im Dunkeln eine Bewegung wahrnahm. Jemand näherte sich ihnen vom Haus her mit schnellen Schritten. Tilmann zog sein Schwert.
    «Wer ist da?», raunte er und verfluchte nun seine Anordnung, die Kienspäne zu löschen, um kein Aufsehen zu erregen.
    «Tilmann, Gott und allen

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