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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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einer Braut sieht.»
    Palm nickte verlegen. «Das ist leider ziemlich eindeutig, ganz zu schweigen von den beiden Figuren, die sie dargestellt hat.» Er brach ab und zog den Kopf ein.
    Jupp hatte sich die Hülle ebenfalls angesehen und legte sie nun auf den Tisch zurück, sodass man nicht nur die gestickten, miteinander verwobenen Hauszeichen, sondern auch die zwei sehr geschickt dargestellten Personen erkennen konnten, die in inniger Umarmung inmitten eines Blütenmeeres standen. Allein an den Haarfarben und den Kleidern war deutlich abzulesen, dass es sich um Beede und Tilmann handeln sollte.
    «Eine Künstlerin, fürwahr», knurrte Tilmann. «Wo steckt sie jetzt?»
    Palm hob verzagt die Schultern. «Ich habe keine Ahnung, Hauptmann Greverode.»
    «Habt Ihr noch weitere Besitzungen in der Stadt, außer dem Haus am Waidmarkt?», fragte Neklas. «Oder eine Idee, wo sich dieser Harro versteckt halten könnte?»
    «Weder das eine noch das andere.» In einer bedauernden Geste hob Palm die Hände. «Ich weiß ja nicht einmal, wohin Beede heute Morgen gegangen ist. Sie hat keine Nachricht hinterlassen und auch den Mägden nicht Bescheid gegeben.»
    Tilmann sprang von seinem Stuhl auf und ging aufgebracht im Raum auf und ab. Abrupt blieb er vor Palm stehen und fixierte ihn. «Ich warne Euch. Wenn ich herausfinde, dass Ihr auch nur den Schimmer einer Ahnung habt, wo sie stecken könnte, und es mir verschweigt, breche ich Euch das Kreuz.»
    Der Ratsherr machte sich auf seinem Sitzplatz ganz klein. «Es tut mir leid, Hauptmann Greverode. Ich weiß wirklich nichts.»
    «Und Euch ist bisher nicht aufgefallen, dass Eure Gemahlin übergeschnappt ist?», herrschte Tilmann ihn an.
    Palm zuckte zusammen. «Sie war immer eine gute Ehefrau, das müsst Ihr mir glauben. Gehorsam, ergeben, zuvorkommend und liebreizend. Wie hätte ich je auf den Gedanken kommen sollen, dass sie … Nein, ich habe es nicht gewusst.»
    Neklas räusperte sich vernehmlich. «Tilmann, wir müssen sie finden. Wenn sie Mira in ihrer Gewalt haben sollte …»
    Tilmann nickte besorgt. «Du hast recht. Wenn sie herausfindet, dass Mira und ich … dass wir …»
    «Sie könnte Mira etwas antun, um sich an dir zu rächen», ergänzte Neklas und stand ebenfalls auf.
    Jupp tat es ihm gleich. «Wer könnte etwas über ihren Aufenthaltsort wissen?», fragte er. «Oder den von Harro und seinen Geschwistern?»
    Palm erhob sich ebenfalls, wenn auch schwerfällig. Alle Kraft und jeglicher Widerstandswille schienen ihm abhandengekommen zu sein.
    «Thönnes Overstolz», schlug er vor. «Immerhin ist Beede seine Schwester und der Knecht war früher einmal im Dienst seiner Familie.»
    Die Männer sahen einander einen Moment lang schweigend an, dann nickten sie.
    «Also gut, brechen wir auf», sagte Tilmann. «Ihr kommt mit», wandte er sich an den Ratsherrn. «Der Rentmeister soll Euch in Gewahrsam nehmen.»
    Augenblicke später saßen er und Neklas bereits auf ihren Reittieren und trabten in Richtung Rheingasse. Jupp folgte mit Palm zu Fuß.

[zur Inhaltsübersicht]
    29. KAPITEL
    W ie lange wollt Ihr eigentlich warten?», fragte Mira. Sie fühlte sich immer unwohler in Gegenwart von Beede und ihren Freunden. Soweit sie es einschätzen konnte, waren alle vier nicht ganz bei Trost. Überaus unangenehm war ihr auch, mitanzusehen, wie Beede mit den beiden Knechten umging, ihnen um den Bart strich und schmeichelte und sogar unschickliche Berührungen folgen ließ. Tilmann konnte sich glücklich schätzen, dass er diese Frau damals abgewiesen hatte. Nicht auszudenken, wie sie sich als seine Ehefrau gebärdet hätte!
    Er war jedoch in großer Gefahr, zumindest, wenn er nicht mit einem ganzen Trupp Männer auf die Suche nach ihr ging. Fieberhaft überlegte Mira, wie sie verhindern konnte, dass Harro und Hein über ihn herfielen, sollte er allein oder nur in Gesellschaft von Neklas oder Jupp hier eintreffen. Falls sie sie überhaupt fänden. Die Zeit verging quälend langsam, doch Mira schätzte, dass sie nun schon fast zwei Stunden hier auf dem Stuhl ausharrte.
    «So lange, wie es eben dauert», antwortete Beede spöttisch auf ihre Frage.
    «Wisst Ihr, ich habe jetzt so lange auf eine Gelegenheit gewartet, mich an Tilmann zu rächen, da kommt es auf ein paar Stunden nicht mehr an. Zwar hätte es schon nach dem Abend im Zeughaus mit ihm vorbei sein sollen, aber so, wie es jetzt ist, gefällt mir alles noch viel besser.»
    Mira schüttelte verständnislos den Kopf. «Wie könnt Ihr

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