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Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Versprechen der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Versprechen der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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erstach und dessen mächtigen Körper am Boden aufspießte. Das war der Vierte, den er getötet hatte. Sein Team hatte den letzten übernommen.
    Declan ragte hoch über der Kreatur auf, durchstach deren Thorax, um sie bewegungsunfähig zu machen, und drehte dann in aller Ruhe die Klinge herum, während die Bestie wild um sich schlug. Ihre Facettenaugen, in denen unverkennbar eine Art Bewusstsein lag, starrten ihn feindselig an. Als ihre Greifzunge herausschoss, bestrafte Declan sie nur zu gerne mit einer weiteren Drehung seiner Klinge, unfähig, seine Befriedigung zu verbergen.
    Seine Männer beobachteten ihn mit einem gewissen Unbehagen. Es waren alles hartgesottene, erfahrene Soldaten – Söldner, Auftragskiller –, und sein Verhalten ließ sie die Stirn runzeln? Sie waren nie durch Kameradschaftsgeist oder Ähnliches verbunden gewesen. Für sie war der Orden ein Job. Für Declan war es sein Leben.
    Darum wussten sie den Wert einer solchen Vergeltungsmaßnahme auch nicht zu schätzen. Sie hatten sich nie das Recht dazu verdient.
    Schließlich trat er mit dem Fuß kraftvoll auf den Kopf des Neo und zog sein Schwert heraus, um dem Geschöpf den Todesstoß zu versetzen.
    Aber sobald er die Waffe erhoben hatte, zögerte Declan.
    Jahrelang hatte er die Auswirkungen des Neo-Bluts gefürchtet, hatte sich unaufhörlich gefragt, warum sie ihn gezwungen hatten, von ihren Toten zu trinken.
    Jetzt wurde ihm klar, dass sie es vermutlich nur darum getan hatten, um ihn noch länger am Leben und bei Bewusstsein zu erhalten. Sie hatten ihm Nahrung zugeführt, damit sie sich länger von ihrer frischen Beute nähren konnten.
    Für Declans außergewöhnliche Fähigkeiten lag eine andere Erklärung sehr viel näher.
    Hatte er akzeptiert, dass er ein Berserker war? Nein. Aber allein durch die Möglichkeit hatte Declan die alte Angst abschütteln können, und er war zu der Einsicht gelangt, dass diese Wesen keinerlei Einfluss auf seine Zukunft hatten.
    Sie würden von ihm in Zukunft nie mehr bekommen, als er ihnen bereits überlassen hatte: Tage seines Lebens, Stücke seines Fleischs …
    Meine Familie.
    Mit wildem Gebrüll ließ er die Klinge hinabsausen und schlug der Kreatur den Kopf ab. Geschafft. Es ist vollbracht.
    Er atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Dann befahl er dem Team aufzuräumen und schleppte sich in die feuchte Nachtluft hinaus, um sein Schwert abzuwischen.
    Nachdem er in dieser Stadt keinen Hinweisen mehr nachzugehen hatte, würden sie einige Tage früher als vorgesehen in die Einrichtung zurückkehren. Das war vermutlich gut so, denn sobald der Adrenalinrausch verging, würde er vollkommen erschöpft zusammenbrechen.
    Als er nun auf den matt erleuchteten Kai hinabsah, wurde ihm klar, dass die Walküre in einem Punkt zumindest recht gehabt hatte. Er war nicht dazu bestimmt, eine Einrichtung zu leiten, tagaus, tagein zu foltern. Er war ein Jäger durch und durch. Er sollte mitten im dicksten Kampfgetümmel stecken.
    Wieder einmal kehrten seine Gedanken zu Regin zurück.
    Soweit es sie betraf, war er innerlich tot. Die Walküre war ihm scheißegal. Er hasste sie nicht einmal mehr, war einfach nur wie taub, wenn er an sie dachte.
    Aye, so kalt wie Asche.
    Warum aber habe ich dann Vincente den Auftrag erteilt, auf sie aufzupassen, solange ich fort bin?

28
    Declan kehrte um sechs Uhr morgens in die Einrichtung zurück – humpelnd, mit vor Erschöpfung trübem Blick, den Kampfanzug mit Blut besudelt.
    Er kehrte aus der Schlacht »nach Hause« zurück, wie in jenem Traum von Aidan. Als sich der Berserker das Blut abgewaschen hatte, wartete die Walküre schon auf ihn. Sie hatte sich nach ihm gesehnt, zu ihm aufgeblickt, als wäre er ein Held.
    Ihr Gesicht erstrahlt, sobald sie mich erspäht.
    In diesem Moment – Gott möge ihm beistehen – würden Declans Füße ihn am liebsten auf der Stelle zu ihrer Zelle tragen. Oh, aber sicher doch, Dekko, damit sie dich endgültig fertigmachen kann.
    Stattdessen zwang er sich, in sein einsames, düsteres Quartier zu stolpern. Er brauchte nur etwas Schlaf, dann würde er wieder klarer denken können.
    Er blickte sich im Zimmer um. Warum war ihm eigentlich nie aufgefallen, dass er hier in seiner ganz persönlichen Zelle hauste? Ein seelenloser, leerer Ort. So seelenlos und leer wie sein Leben.
    Hier warteten weder süße Küsse noch eine weiche Frau auf ihn. Keine Familie. Nur Leere.
    Dieser gottverdammte Detrus hatte ein besseres Leben als er.
    Er ließ sich in den Stuhl vor der

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