Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
angesichts seiner neuen Gefolgschaft zwar die Stirn, ließ sich aber nicht dazu herab, sie auszulöschen.
Als sie an Carrows Zelle vorbeikamen, spähte Regin hinein, aber die Insassen waren längst fort. Es lag auch kein Aschehaufen darin, darum hielt Regin an dem Hoffnungsschimmer fest. Brandr war ebenfalls fort.
Sie entdeckte Chase gerade in dem Moment, in dem Lothaire vor ihr erstarrte. Der Magister kämpfte sich einen Weg durch den Trakt, und irgendwie gelang es ihm, die Scharen angreifender Kreaturen immer wieder abzuwehren.
» Er gehört mir «, sagten Regin und der Vampir gleichzeitig.
Lothaire drehte sich zu ihr um, seine Bewegung ebenso geschmeidig wie bedrohlich, sein blutverschmiertes Gesicht so hart wie das einer Marmorstatue. »Chase bleibt vorerst am Leben – oder du bleibst es nicht.«
Gerade als Regin ihr Schwert hob und den Mund öffnete, um zu widersprechen, translozierten sich mehrere Vampire um sie herum.
Rotäugige Vampire der Horde, und sie starrten Lothaire überraschend wütend an.
»Wir haben nach dir gesucht, Lothaire«, sagte der Größte von ihnen. »Dachtest du wirklich, wir würden nicht herausfinden, dass du den Pravus hintergangen hast?«
»Der Erzfeind hat sich offensichtlich mit der Vertas verbündet«, fügte ein weiterer hinzu, »und macht jetzt gemeinsame Sache mit einer Walküre, einer Feyde und einem …« Er winkte abwertend in Thads Richtung.
»Du hast den König der Wutdämonen befreit«, sagte der Anführer. »Er bewacht den Brunnen zusammen mit seiner Königin, und wir können ihn nicht zurückerobern.«
»War ich das?« Lothaire zuckte lässig mit den Schultern, aber seine Augen röteten sich. »Ach ja, in der Tat.«
Regin hatte schon davon gehört, dass er den Dämonenkönig Rydstrom befreit hatte, einen Verbündeten der Vertas. Sie hatte sich gefragt, was wohl die Motive des Vampirs gewesen sein mochten. Aber dann erfuhr sie, dass Lothaire einen hohen Preis für seine Kooperation forderte: Rydstroms Eid, dem Vampir in der Zukunft zu geben, was der fordert, egal worum es sich handelt.
»Könnten wir die Angelegenheit jetzt vielleicht abschließen?« Lothaire seufzte. »Ich muss noch dringend etwas erledigen.«
Die Vampire schienen über seine Unverfrorenheit erstaunt. Die meisten von ihnen kreisten nun Lothaire, Natalya und Thad ein, aber ein Trio umzingelte Regin und trennte sie so von den anderen.
»Du hast im Laufe deiner unendlichen Lebenszeit so viele unserer Brüder ermordet, Walküre«, sagte einer von ihnen, »jetzt wirst du endlich dafür bezahlen.«
»Wir werden dich nicht töten«, sagte ein anderer. »Noch nicht.«
Sie translozierten sich um sie herum, mal hierhin, mal dorthin, schlugen zu, um gleich darauf wieder zu verschwinden, ehe sie mit ihrem Schwert zurückschlagen konnte. Der Wendelring machte sie so schwerfällig …
Einer schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, sodass ihr Kopf zurückflog. Ihr Mund blutete, ihre Klammern schmerzten. Der Schlag des Nächsten schleuderte sie über den mit Glasscherben übersäten Boden. Sie hinterließ eine blutrote Spur, wie ein Mopp. Der Dritte hob ihren schlaffen Körper an Hals und Oberschenkel hoch und schleuderte sie gegen eine wankende Mauer.
Noch ehe sie wegkriechen konnte, brach die Mauer über ihr zusammen und begrub ihren Körper unter sich. Der Schmerz explodierte überall zugleich, und sie drohte das Bewusstsein zu verlieren.
Doch die Vampire waren noch nicht fertig mit ihr. Einer packte ihre Haare und zog sie aus dem Trümmerhaufen heraus. Sie schrie wie am Spieß.
Aus weiter Entfernung, so als träumte sie, hörte sie eine Antwort – Chases Brüllen.
Plötzlich blitzte eine Schwertklinge an der Kehle des einen Vampirs auf. Sein Kopf fiel zu Boden.
Die übrigen beiden gingen auf ihren Angreifer los.
Chase. Er stand einfach nur da. Seine Augen funkelten, sein Körper war riesig, seine Muskeln angeschwollen in der Berserkerwut.
Die Vampire stürzten sich auf ihn. Mit unfassbarer Geschwindigkeit durchtrennte er dem einen den Hals, während er den anderen bei der Kehle packte.
Er drückte zu … und drückte. Diese brutale Kraft … Die Augen des Vampirs quollen aus ihren Höhlen hervor, kurz bevor Chase den Kopf mit bloßer Hand vom Körper abriss.
Gleich darauf schaffte er die Betonmassen beiseite, als wären sie federleicht. »Halt durch, Walküre.« Mit unerwarteter Zärtlichkeit hob er sie auf und drückte sie an seine Brust. »Ich bring dich hier raus.«
» Ich hasse
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