Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
waren angeblich die mächtigsten Wesen der Mythenwelt, stärker sogar noch als ein Lykae im besten Mannesalter.
Seines Wissens existierten überhaupt nur vier Vämonen. Declan hatte vor, sie zu vernichten, damit das Wissen um ihre Entstehung für alle Zeit in Vergessenheit geriet.
»Wir haben alles in die Wege geleitet.« Declan hatte die Hexe Carrow in Slaines Heimat geschickt, eine Höllenebene namens Oblivion, um den Vämon in eine Falle zu locken. Als Gegenleistung hatte er versprochen, sie und ihre kleine Cousine freizulassen.
Eine Lüge, die ihm leichtgefallen war. Nach seiner höllischen Verzauberung hatte Declan einen besonderen Hass auf Hexen entwickelt. Und die Kleine hatte mit ihren unnatürlichen Fähigkeiten bereits zwanzig Soldaten getötet.
Carrow wurde in weniger als einer Woche zurückerwartet. Ihre Aussichten auf Erfolg standen seiner Ansicht nach sechs zu zehn. »Alles läuft nach Plan, Sir.«
»Ausgezeichnet. Und wenn ich bei euch bin, werden wir uns auch einmal freinehmen. Wir verbringen Zeit miteinander, ganz ohne Arbeit und diesen ganzen Wahnsinn.«
Um über Sport und Frauen zu quatschen? Declan besaß kein Leben außerhalb seiner Arbeit. Trotzdem sagte er: »Ich freue mich schon darauf.«
Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, blickte sich Declan in seinem Zimmer um, das sein ganzes Leben außerhalb seines Jobs repräsentierte. Das Anwesen selbst war sein Lebenswerk, und jetzt bestand die Gefahr, alles zu verlieren.
Doch um ehrlich zu sein, was hast du schon groß zu verlieren, Dekko? Keine Familie, keine Freunde. Keine Frau.
Kein Frieden. Solange Declan zurückdenken konnte, hatte er sich immer nach innerer Ruhe gesehnt. Auch wenn er so etwas nie erfahren hatte, konnte er sich zumindest vorstellen , wie es sein musste, sich nicht ununterbrochen wie ein Häufchen Elend zu fühlen.
Declan war Männern begegnet, deren Mienen Alles läuft bestens aussagten, und hatte sie um ihre Zufriedenheit beneidet. Sein eigener Da hatte solch einen zuversichtlichen, zufriedenen Gesichtsausdruck besessen – zumindest bevor Declan als Junge die Albträume bekam. Doch nachdem er sich mit vierzehn dieser Gang angeschlossen hatte, hatte sein Da das Vertrauen in die Welt verloren.
Nie zuvor war Declan diesem Zustand so nah gewesen wie in den Momenten, wenn er den Geschichten der Walküre lauschte, einfach in ihrer Nähe war. Und dann dieser Traum von heute Nacht … In seinem Kopf flüsterte eine Stimme: Warum genießt du es nicht einfach?
Nein! Sie arbeitete daran, seine Entschlossenheit zu zerstören. Und wenn das geschah, würde er zugleich jeglichen Stolz verlieren, den er sich in den letzten zwanzig Jahren bewahren konnte. Was auch immer das für eine Macht war, die sie über ihn besaß, er musste ihr widerstehen.
Wollte er noch einmal zulassen, dass eine dieser Kreaturen ihn beherrschte? Niemals .
Sie würde ihn nicht brechen. Sein Wille war stärker als ihrer, stärker als der jedes anderen.
Ich werde sie brechen.
Und das war der Grund – der einzige Grund –, warum er nach wie vor darauf brannte, sie zu sehen.
21
»Sie haben schon all Ihre, äh, › Pflichten ‹ aufgebraucht, Ma’am«, murmelte Thad.
»Und du hast all deine › Wahrheiten ‹ aufgebraucht, Tiger«, entgegnete Natalya mit kehliger Stimme. »Also, stell mir eine Frage.«
Es ist noch viel zu früh am Morgen für so was , dachte Regin, die ihre zweite Woche in diesem Höllenloch beklagte. Sie lag auf dem oberen Bett und bemühte sich, die neueste Folge von Guter Junge, böser Junge zu ignorieren – heute mit Stargast Natalya, deren Stimme mittlerweile wie die einer Pornoqueen klang.
Thad war wirklich ein guter Junge. Im Laufe der letzten unendlich langen Tage hatte er sich sowohl als umgänglich als auch freundlich erwiesen. Zumindest so lange, wie er nicht den unfassbaren Anblick der Cerunnos oder geflügelter und gehörnter Dämonen ertragen musste.
Wie sich herausgestellt hatte, war er sehr neugierig. Eine typische Unterhaltung zwischen ihm und Regin lief folgendermaßen ab:
»Gibt es ein Mindestalter für Alkohol in der Mythenwelt?«
»Nö. Auch ein Highschool-Bubi wie du kann sich jeden Abend mit Alkopops volllaufen lassen.«
»Gibt es die Ehe?«
»Na ja, manchmal. Ich schätze, das hängt von der Spezies ab.«
»Kirche?«
»Definiere Kirche .«
Aber allmählich stieß er an seine Grenzen, hatte dunkle Schatten unter den Augen und Gewicht verloren. Er aß nichts von dem Dreck, den der Orden ihm und
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