Versprechen der Ewigkeit (German Edition)
Klatsch, der sich hoffentlich als unwahr herausstellen würde, wie Regin betete. Es hieß, dass Chase die Hexe gezwungen habe, zu der höllischen Dämonenebene Oblivion zu reisen, um mithilfe ihrer weiblichen Waffen einen brutalen Vampirdämon in die Falle zu locken. Wenn sie das nicht tat, würde Chase eine andere Gefangene töten: Carrows siebenjährige Cousine, ein kleines Mädchen namens Ruby.
Der Orden hatte Ruby gefangen genommen, nachdem er die Mutter des Kindes umgebracht hatte. Als sie davon erfahren hatte, hätte Regin um ein Haar Energie erbrochen …
Sie erstarrte, als sie das Geräusch von Dixons Absätzen im Korridor hörte. Böse Angestellte des Ordens gehen ihrem bösen Tagwerk nach.
Regin hätte nicht gedacht, dass irgendetwas noch schlimmer als Fegleys streitlustige Besuche sein könnte, aber inzwischen hatte Dixon ihm den Rang als Oberarschloch abgelaufen.
Es machte Regin krank zu sehen, wie diese Frau Chase vergötterte. Als ob auch nur die kleinste Chance bestehen würde, dass die beiden zusammenkämen.
Aber schlimmer noch war, wie Dixon Regin ansah. Die andere Frau schien sich danach zu sehnen, sie endlich untersuchen zu dürfen.
Dabei überlief Regin eine Gänsehaut. Sie war ja nun wirklich kein Weichei, aber die reale Bedrohung, einer Vivisektion unterzogen zu werden, begann ihr so langsam auf die Nerven zu gehen. Gefangene, die in die Labors gebracht wurden, waren hinterher nicht mehr die alten. Sie waren verändert …
Gleich nachdem sie Thads hörbares Schlucken und ein geflüstertes »Meine Jeans komplett ausziehen?« vernommen hatte, kamen zwei Wachen vor ihrer Zelle an.
Regin sprang mit einem Satz aus ihrer Koje. Wollte Chase sie sehen? Oder stehe ich kurz davor, bei lebendigem Leib aufgeschnitten zu werden?
»Wir kommen wegen Brayden«, sagte eine der Wachen. »Er wird verlegt.«
Thad schoss mit vor Panik weit aufgerissenen Augen auf die Füße. Er tastete nach Natalyas Hand.
»Ist schon gut, Junge.«
Regin überraschte die Verlegung nicht. Soweit sie gesehen hatte, gab es nicht viele gemischte Zellen.
»Müssen wir erst das Gas anstellen, oder seid ihr alle brav?«, fragte die andere Wache.
Natalya und Regin sahen einander an. Sie wussten beide, dass es zwecklos war, sich den Wachen zu widersetzen. Außerdem würde das Thad vermutlich noch größere Angst einjagen.
Regin schüttelte den Kopf. »Bleib einfach ganz ruhig, Junge. Denk immer dran: Ich geh hier nicht ohne dich weg.«
»Ich auch nicht«, fügte Natalya hinzu. »Das verspreche ich dir.« Dann entzog sie ihm widerwillig ihre Hand.
Als die Wachen ihn zum Ende des Korridors führten, drehte Thad den Kopf und sah so lange über die Schulter hinweg zu ihnen zurück, wie es ging.
Regin schluckte. Am Ende hatten Tränen in seinen Augen geglitzert.
Sie drehte sich zu Natalya um, die niedergeschlagen wirkte. »Komm schon, Nat. Wir wussten doch beide, dass sie ihn irgendwann von uns wegholen würden. Ich warte schon darauf, seit er aus der Schockstarre aufgewacht ist.«
»Das heißt noch lange nicht, dass mir das gefallen muss …«
Stunden später hörten sie die Ausrufe der Zelleninsassen am vorderen Ende des Korridors. Natalya und Regin waren gerade rechtzeitig an der Glasscheibe, um dieselben beiden Wachen zu sehen, die Thads schlaffen Körper über den Gang schleiften.
Er war pitschnass und zitterte am ganzen Leib, seine Pupillen hatten die Größe von Untertassen. »Sie haben mir gesagt, ich sei ein Vampir«, murmelte er an Regin und Natalya gewandt. »Jetzt wollt ihr mich bestimmt umbringen …« Dann sackte sein Kopf nach vorn, und er verlor das Bewusstsein.
Natalya trommelte mit beiden Fäusten gegen das Glas, beschimpfte die Wachen mit den wildesten Ausdrücken, spuckte und trat um sich. Ihre Augen hatten sich vor Zorn schwarz verfärbt. Regin stand kreischend neben der Feyde, die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass Blut auf den Boden tropfte. Sie war außer sich vor Wut, dass sie Thad wehgetan hatten – und dass Chase sein Wort ihr gegenüber gebrochen hatte.
Da schlendert Vincente vorbei. »Er wird jetzt nur in eine neue Zelle gebracht«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Macht euch lieber um euch selbst Sorgen.«
Regin sackte an der Glasscheibe zusammen. Ihr Götter, gebt mir nur noch eine Chance, Chase auszuschalten. Nur noch eine einzige …
Als Declan durch die Einrichtung schritt und die letzten Vorbereitungen für Webbs Ankunft in dieser Woche überwachte, beschloss er, dass es an der
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