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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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denn er lief schnell zum Wasser und tauchte unter. Dann kam er wieder hoch, und das Wasser tanzte um ihn herum wie Sterne am Nachthimmel. Okay, dachte Lolly, nun bin ich dran. Aber bevor sie sich bewegen konnte, sah sie ein grelles Licht aufleuchten, wie ein Blitz in einem Hitzegewitter. Connor sah sich um, als wenn er mit der Unterbrechung gerechnet hätte.
    Beinahe so, als hätte er es geplant.
    Sekunden später brach eine Gruppe betrunkener, grölender Betreuer aus dem Wald, Schlachtrufe brüllend und die Strahlen ihrer Taschenlampen mit blendender Präzision auf Lolly richtend. Was danach geschah, daran erinnerte sie sich nur verschwommen. Sie hörte ihren eigenen Aufschrei, erinnerte sich, nach irgendetwas gegriffen zu haben, um sich damit zu bedecken. Irgendwie war eine kratzige Decke aufgetaucht und hatte sich um ihre Schultern gelegt. Das Gelächter war ohrenbetäubend. Sie verlor den Blickkontakt zu Connor, oder vielleicht wollte er auch nicht gefunden werden. Es war jetzt sowieso egal. Sie wollte weder ihn noch sonst irgendjemanden jemals wiedersehen. Sie fühlte sich so gedemütigt, dass sie einfach losrannte und barfuß über Steine und Wurzeln stolperte. Sie wollte einfach nur weg.
Avalon Troubadour
15. September 1997
Camp Kioga schließt seine Pforten für immer
Camp Kioga, seit 1932 ein Wahrzeichen von Avalon, steht kurz davor, seine Pforten für immer zu schließen. Von Angus Neil Gordon als rustikales Camp für Familien aus der Stadt gegründet, hat sich Kioga im Laufe der Jahre einen Ruf als Anbieter von herausfordernden und lohnenden Aktivitäten in der Natur erworben. Das Gelände ist bekannt für seine natürliche Schönheit, die ihresgleichen sucht. Dazu gehören ein unberührter See, ein Wasserfall und bewaldete Berge.
Das vierzig Hektar große Stück Wildnis steht derzeit unter der Leitung von Jane Gordon Bellamy und Charles Bellamy. Nach ihren Plänen für die Zukunft befragt, sagte Mrs Bellamy: „Wir hoffen, dass wir das Camp im Familienbesitz halten können.“

31. KAPITEL
    B edenken schlugen wie riesige Wellen über Olivia zusammen. Sie hätte heute Nacht nicht hierherkommen sollen, nicht nach ihm suchen, nach … ja, nach was suchen? Einem Schlussstrich für die Vergangenheit oder einem neuen Anfang? Oder vielleicht nur nach Antworten auf eine ganze Reihe neuer Fragen.
    „Du weißt, letztes Mal, als wir das probiert haben, ist es für uns nicht so gut gelaufen“, erinnerte sie ihn.
    „Und jetzt wird uns eine zweite Chance geboten.“ Er beugte sich vor und küsste sie ganz zart, beinahe keusch.
    Allerdings war ihre Reaktion alles andere als züchtig. „Wir Glücklichen.“
    Wie damals knöpfte er ihre Bluse auf und gab ihre nackte Haut der warmen Nachtluft und seinen zärtlichen Blicken preis. Sie fragte sich, ob er sah, wie sehr ihr Herz raste. Ob er den kleinen Schweißtropfen bemerkte, der an ihrer Kehle hinabrann und zwischen ihren Brüsten verschwand. Ja, das tat er. Er streckte eine Hand aus und fuhr die Spur mit seinem Finger nach.
    „Es ist ziemlich heiß heute“, sagte er und öffnete den vorderen Verschluss ihres BHs.
    „Ja“, stimmte sie zu. Sie machte keine Anstalten, ihn aufzuhalten. Wenn es etwas gab, das sie von all ihren verpatzten Dates der Vergangenheit gelernt hatte, dann, dass man sich nicht gegen etwas wehrte, was sich so gut anfühlte. Man ließ es einfach passieren. Die Zeit, alles zu analysieren und rational zu betrachten war vorbei. Jetzt war es an der Zeit, einfach nur frei zu sein.
    „Du solltest nie wieder Kleidung tragen“, sagte er. „Niemals.“
    „Wie bitte?“
    „Warum willst du das hier bedecken?“
    „Ich dachte nicht, dass du das hier tun wolltest, Connor.“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    Sie konnte nicht glauben, dass er das fragen musste. An dem Abend nach ihrem Ausflug in die Stadt hatte er sie erst dazu gebracht, ihn beinahe anzuflehen, mit ihr zu schlafen, um dann von jetzt auf gleich ohne eine Erklärung aufzuhören. Ihr war keine positive Interpretation für dieses Verhalten eingefallen, ganz im Gegenteil. Der Abend hatte eine Reihe unguter Erinnerungen in ihr geweckt, die sofort die alten Zweifel in ihr geweckt hatten. Doch trotz allem war da diese stechende Sehnsucht geblieben, nicht nur nach Nähe und Intimität, sondern nach ihm – nach seiner starken Umarmung, dem Druck seiner Lippen auf ihren. Sie fragte sich, an was er sich aus jener Nacht erinnerte, wenn überhaupt. Sie hatte diesen Sommer herausgefunden, dass das

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