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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Leben lang hat es immer nur eine Person gegeben, die an mich geglaubt hat – du, Lolly.“
    Er küsste sie hart und suchend, und sie stand sofort in Flammen. Der ganze Sommer war ein Vorspiel für diesen unausweichlichen Moment gewesen, den sie geplant und von dem sie geträumt hatten. Sie hatte furchtbare Angst, doch sie sagte sich, dass sie die nicht haben musste. Das hier war Connor, und es war an der Zeit. Jeder sagte einem, man solle sich für den aufsparen, den man liebte. Nun, wenn das, was sie für Connor empfand, keine Liebe war, wusste sie es auch nicht.
    Trotzdem, auch das Brennen in ihrem Herzen machte die Sache nicht einfacher, und irgendwie spürte er das. Er hörte auf, sie zu küssen, und lehnte sich ein Stück zurück. „Lolly, wenn du nicht willst …“
    „Doch, ich will. Ich schöre es. Gib mir nur eine Minute.“ Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und atmete tief ein. Sein Haar roch frisch und sauber, wie die Nachtluft. Eine warme Brise wehte durch den Wald und teilte die Baumkronen. Sie konnte das Lagerfeuer unten am See aufflackern sehen und verspürte ein leichtes Unbehagen. Was, wenn jemand bemerkt hatte, dass sie und Connor nicht mehr da waren?
    Er zog sich von ihr zurück. „Jetzt bist du noch angespannter“, sagte er. „Wenn du deine Meinung geändert hast, kann ich das verstehen.“
    „Das ist es nicht“, sagte sie. „Ich bin … gerade ein bisschen verlegen. Ziemlich sogar, um ehrlich zu sein.“ Sie fand nicht die richtigen Worte, um ihm zu erklären, wie unsicher sie sich gerade wirklich fühlte.
    „Weißt du, was ich denke?“, sagte er mit einem verschmitzten Grinsen. „Ich denke, wir sollten schwimmen gehen.“
    „Du meinst nackt schwimmen?“ Sie schluckte. „Gleich hier? Gleich jetzt?“
    „Klar.“
    Nackt schwimmen zu gehen war eine ungeschriebene Tradition in Camp Kioga, die im Schutz der Nacht und unter viel Gekicher durchgeführt wurde. „Das habe ich noch nie gemacht“, gestand Lolly. „Ich war immer zu befangen.“ Das musste er eigentlich wissen. Er hatte bestimmt gehört, wie sie immer aufgezogen worden war. Sie hatte alleine in der stickigen Hitze gelegen und sich sehnsüchtig vorgestellt, wie es sich anfühlen musste, nackt im kühlen Wasser zu schwimmen.
    Er nahm einen Schluck Bier und schüttelte den Kopf. „Glaub mir, wir haben uns nicht gegenseitig unter die Lupe genommen. Es ging einfach nur um Schnelligkeit und Unsichtbarkeit und darum, nicht erwischt zu werden. Also, was meinst du?“ Seine Stimme war sanft und leise, beinahe nur ein Flüstern. „Wie ist es jetzt?“
    „Wie soll es jetzt sein?“ Sie wusste, was er fragte. Sie wusste es nur zu genau.
    „Würdest du dich jetzt auch befangen fühlen?“ Er setzte sich aufrecht hin und stellte die Bierdose zur Seite.
    „Ich glaube, das kann niemand einfach so abschütteln.“
    Ohne den Blick von ihr zu lösen, streckte er die Hand aus und knöpfte den obersten Knopf ihrer Bluse auf. „Es ist dunkel, Lolly. Und außer uns ist niemand hier.“
    Sie konnte sich nicht bewegen. Eine Sekunde lang vergaß sie sogar zu atmen. Er nahm sich den nächsten Knopf vor.
    Ihr Herz klopfte so schwer, als wolle es aus ihrem Körper hüpfen. Doch als sie auf seine Hand hinunterschaute, sah alles normal aus. Nun ja, so normal es aussehen konnte, wenn ein Junge das erste Mal deine Bluse auszog und dann deinen BH. Keine Panik, sagte sie sich. Fühl einfach nur. Lolly fühlte sich beschützt von der Dunkelheit und von Connor, und sie wusste, solange sie in seinen Armen war, konnte ihr nichts Schlimmes passieren. Bei ihm war sie sicher, und sie wusste, alles würde gut werden, auch wenn es zwischendurch Augenblicke fürchterlicher Unbeholfenheit und Peinlichkeit gab. Sie wollte sterben, als er flüsterte: „Steh auf, Lolly, damit ich die hier ausziehen kann“, und ihr die Shorts hinunterzog. Es waren Momente von solcher Intensität, dass ihr der Atem stockte. Und die Gefühle, die in diesen Augenblicken in ihr entstanden, ließen sie vollkommen vergessen, dass sie beschämt oder gehemmt sein sollte. Sie vergaß alles, außer dass sie Connor Davis mit jeder Faser ihres Herzens liebte.
    Das Verrückte war, nackt vor ihm zu stehen brachte sie gar nicht an den Rand der Panik, wie befürchtet. Nein, das passierte erst, als Connor anfing, sich auszuziehen. Sie hatte ihn schon eine Million Mal mit freiem Oberkörper gesehen, aber als er seine Hose aufknöpfte, setzte die Panik in ihr ein.
    Er musste es gespürt haben,

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