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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Laden ein wenig aufgewühlt. Sie erwähnte Dare gegenüber jedoch nichts und war auch auf der Fahrt zurück ins Camp sehr still. Als sie vorfuhren, sahen sie Onkel Greg mit den Kindern und Barkis im Schlepptau die Gegend erkunden. Greg sah aus wie der Rattenfänger von Hameln und führte die Gruppe einmal um den See herum zum Bootshaus und Dock. Max stieß begeisterte Schreie aus. Er schien das alles aufregend zu finden. Sogar Daisy wirkte erwartungsvoll, als sie Steine über das Wasser hüpfen ließ.
    „So weit, so gut“, sagte Dare.
    „Ja, aber sie sind erst einen halben Tag ohne Fernseher, Internet und Handy.“
    „Ich hab das Fernsehen nie vermisst, wenn ich hier im Camp war“, überlegte Dare. „Ich denke, Kinder sind Kinder. Setze sie um ein Lagerfeuer und fange an, ihnen gruselige Geschichten zu erzählen, und sie haben eine wirklich tolle Zeit. Wenn man ihnen den Spaß nicht auf dem Silbertablett serviert, finden sie irgendwann selber heraus, wie man ihn sich schafft.“
    Beladen mit Päckchen gingen sie ins Haupthaus. „Das sieht nach Ärger aus“, murmelte Dare, als sie den Speisesaal betraten. Freddys Entwürfe lagen ausgebreitet auf den Tischen, und einige hingen an der Wand. Vor der Zeichnung einer kleinen Anhöhe standen sich Freddy und Connor gegenüber und starrten sich in die Augen.
    Dare senkte ihre Stimme noch weiter. „Meine Güte“, sagte sie, während sie ihren Blick über Connor schweifen ließ; von seinen schulterlangen Haaren bis zu seinen ausgetretenen Arbeitsstiefeln. „Das ist doch Conan der Barbar.“
    „Hey Jungs“, rief Olivia fröhlich und ignorierte die grimmigen Mienen. „Was ist los?“
    „Ich kündige, das ist los“, gab Freddy kurz angebunden zurück. Dabei starrte er Connor weiter aus glühenden Augen an.
    Sie hatten sich von Anfang an nicht leiden können, und Olivia vermutete, den Grund dafür zu kennen. Sie waren wie zwei aggressive Hunde, die ihr Territorium markierten.
    „Du kannst nicht kündigen“, erwiderte sie. „Du brauchst den Job, und ich brauche dich.“
    „Erzähl ihm das.“ Mit einer Geste seines Kopfs zeigte Freddy auf Connor.
    Ganz ruhig sagte Olivia nur: „Ihn brauche ich auch.“
    Genauso ruhig erwiderte Connor: „Es scheint, dass wir beide nur exklusiv zu haben sind.“
    „Kommt schon“, sagte Olivia. „Ihr seid aus ganz unterschiedlichen Gründen hier. Ich brauche euch beide. Also, was ist los?“
    „Das habe ich doch schon gesagt. Ich höre auf. Meine Vision für den kleinen Pavillon hat er bereits ruiniert.“ Freddy zeigte mit einer fahrigen Geste auf seine Pläne. Dann schob er sich an Olivia vorbei und verließ den Raum.
    „Ich geh schon“, sagte Dare und tätschelte Olivias Arm.

10. KAPITEL
    C onnor war froh, den nervigen Spinner eine Zeit lang los zu sein. Freddy, mit seiner Stadtfrisur und den Zweihundert-Dollar-Jeans.
    Olivia schien nicht zu bemerken, dass er nur Millimeter davon entfernt gewesen war, Freddys hübsches Gesicht neu zu arrangieren. Vermutlich war sie es gewohnt, mit so weibischen Kerlen zusammenzuarbeiten, die einen hysterischen Anfall bekamen, wenn jemand sich in ihre „Vision“ einmischte. Interessiert betrachtete sie die Zeichnung von Freddys leicht erhöht stehendem Pavillon, auf der mit wasserfestem Stift Connors Änderungen eingezeichnet waren. Ohne sich umzudrehen sagte sie: „Ich nehme an, dir hat Freddys Vorschlag nicht gefallen?“
    „Er ist nicht stabil. Beim ersten scharfen Windstoß würde uns das Ding davonwehen. Ich meine, er ist Bühnenbildner, um Himmels willen. Ich baue Sachen, die eine Weile Bestand haben.“
    Sie dachte kurz nach, wobei sie mit dem Finger gegen ihre volle Unterlippe tippte – eine Geste, die Connor kurzfristig aus der Fassung brachte. „Wir nehmen dein Design, weil wir nicht wollen, dass es uns weggeweht wird. Aber tu mir einen Gefallen und versuche, mit Freddy klarzukommen. Er ist wichtig für mich.“
    Wie wichtig? lag es Connor schon auf den Lippen, aber er biss die Zähne zusammen und nickte nur. Es war egal. Oder das sollte es zumindest sein.
    Gemeinsam gingen sie raus, um nach den Mitarbeiterhütten am anderen Ende des Grundstücks zu sehen. Hier war bisher noch gar nichts gemacht worden. In diesen Unterkünften hatten die Helfer gewohnt, wenn das Camp geöffnet hatte. Es war eine Reihe einfacher Hütten, Heimat der Geschirrspüler und Gärtner, der Sicherheitsleute und Arbeiter. Und natürlich war auch der Hausmeister hier untergebracht gewesen, Terry

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