Versprochen
um nach mir zu suchen. Wie komisch das aussieht. Ich muss kichern und spucke Luftblasen aus, die vor mir aufsteigen wie kleine glitzernde Ballons. Dann packe ich frech zu. Schnappe nach ihm mit beiden Händen und erwische seinen Fuß, ziehe ihn unter Wasser, nur um mich an seinem Körper fest zu klammern. Wenn er schon nicht den Anfang macht, dann muss ich ja wohl.
Es sind nur Sekunden in denen sich unsere Körper berühren, aber ich genieße jede einzelne von ihnen, bevor ich mich von ihm abstoße. Zurück an die Oberfläche. Ich hätte mich wirklich gerne noch länger an ihm festgehalten. Aber Luft holen war jetzt wichtiger. Nee, eigentlich doch nicht. Ich hätte immer noch unter Wasser bleiben können, aber irgendwann musste ich ja einfach mal hoch an die Oberfläche, nur damit ich mich normal fühle. Wirklich schade. Ich hätte mich gerne noch länger um seinen tollen Körper gewickelt.
Ich durchbreche, die Wasseroberfläche und warte auf Adam. Es dauert eine halbe Ewigkeit.
Endlich, taucht er prustend neben mir auf. Wasser sprudelt aus seinem Mund und husten muss er dann auch noch. So stark, dass ich mir plötzlich echt Sorgen um ihn mache. Ich schau ihn an, meine Augen müssen echt groß und schuldbewusst aussehen. Als sich der Arme nach ein paar Sekunden immer noch für einen Wasserspeier hält, und er sich kaum noch über Wasser halten kann, schwimm ich zu ihm hin und helfe ihm dabei, nicht zu ertrinken.
Irgendwie bin ich ja dafür verantwortlich, auch wenn es eigentlich nur Spaß sein sollte, und ich ihn nicht in ernsthafte Schwierigkeiten bringen wollte.
Als ich bei ihm bin, meinen Arm um seine Brust schlinge und ihn wie eine Wilde strampelnd über Wasser halte, berühren sich unsere beiden Körper so heftig, so oft, so eng. Ich kann nicht anders als ständig, völlig unbeherrscht, nach Luft zu schnappen. Überall wo wir uns berühren entstehen Funken, die wie winzige Elektroschocks auf meiner Haut herumrasen. Ich finde das toll, auch wenn ich es zugegebener Maßen noch heißer finden würde, wenn er während der gegenseitigen Berühraktion nicht den halben See herauswürgen würde.
„K k-e-i keine L-u-f-t“, röchelt Adam und mir wird bewusst, dass er echt enorme Schwierigkeiten hat.
Mir fällt es leicht ihn zum Ufer zu schleppen. In diesem Moment hat der See seinen Titel ruhigster und friedlichster See der Sektion verloren. Das Rehkitz und seine Mum sind längst geflüchtet. Ich ziehe Adam hinter mir her.
Es sollte eine übermenschliche Anstrengung sein, für ein Mädchen, das erst vor kurzem aus dem Koma erwacht ist, aber ich bin nicht einmal außer Puste als wir das Ufer erreichen. An Land stehend zerre ich den halbtoten Adam in den Matsch, richte ihn auf und haue ihm so stark ich kann auf den Rücken, bis auch der letzte Tropfen See aus ihm herausquellt. Völlig am Ende lässt er sich in den Matsch sinken und ich werfe mich neben ihn in den Schlamm (Ich kann das Zeug ja wieder abspülen) und schaue Adam an. Ganz langsam bekommt sein Gesicht wieder die Farbe der Lebenden und als er meine Augen mit seinen rot unterlaufenen sucht und sich unsere Blicke treffen, kann er sogar schon wieder etwas schief lächeln.
„Mann ich habe dir das Leben gerettet!“, sage ich und übersehe glatt, dass ich es war, die es in Gefahr gebracht hat.
„Muss ich mich dafür jetzt etwa bedanken!“, röchelt er mehr als er sprechen kann.
„Ja! Aber bitte! Und zwar sofort!“
Adam (schlammverschmiert) stemmt sich auf seine Unterarme, beugt sich über mich und ... küsst mich.
Ich bin total überfordert, unvorbereitet. Damit habe ich im Leben nicht gerechnet.
Er streicht mir meine Haare aus der Stirn und dann zieht mich der Kuss in einen heißen Strudel von Verlangen. Ich schließe die Augen und lass mich ganz fallen. Ich fühle mich als würde ich jetzt erst aus dem Koma erwachen. Seine Lippen sind kühl und heiß, schmecken nach See, Natur und nach Adam. Sie schmecken köstlich.
Adam küsst mich intensiver, mit mehr Nachdruck und seine Lippen verwandeln sich in Flammen die auf mich überspringen und mich in Brand stecken. Ich vergrabe meine Hände in seinen klatschnassen schwarzen Haaren und ziehe daran. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und biete mich Adam schutzlos an. Ich spüre seinen Daumen meine Kehle entlang streichen – ich stöhne sanft auf und nehme davon Notiz wie seine Lippen der Aufforderung folgen und meinen Hals hitzig küssen.
Ich stöhne wieder leise und spüre wie er sich anspannt und
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