Versprochen
für eine Erinnerung, die mir solche Angst macht.
Du darfst keine Schwäche zeigen!
Angst?
Angst ist nur ein Produkt meiner Gedanken. Ich habe die Wahl. Ich kann mich entscheiden. Für oder gegen die Angst.
Dagegen!
Plötzlich packt Adam meine Hüften. Er tut mir weh. Er fasst so stark zu.
„Freija was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht?“ Seine Stimme klingt so nett! Und er sieht so verflucht gut aus.
Die Gefahr ist real, die Angst ist nicht real. Ich bin ganz ruhig. Atme ein und aus. Ganz tief. Einmal, Zweimal, Dreimal.
„Bitte lass mich los“, sage ich ruhig, aber meine Stimme bebt.
„Was hast du denn? Was machst du?“, fragt er und seine Augen sind so schön blau und überhaupt nicht gemein, eisig kalt oder hässlich fies. Er schaut mich an, als wäre ich so etwas wie ein Kind um das er sich Sorgen macht.
„Lass mich los oder ich bring dich um!“, sage ich, aber das bin gar nicht ich. Es ist die andere Stimme. Kirstens Stimme in mir, die spricht und doch haben sich meine Lippen bewegt, sind es meine Worte, die ihn treffen wie vergiftete Pfeilspitzen.
Kapitel 13
Das war ein Riesenfehler! Ich bin so dumm. Adam hechtet sich auf mich drückt mich mit seinem Gewicht in den Boden. Ich versinke im Matsch und strample mit Armen und Beinen. Nutzlos.
Er hält mich fest mit seinen Händen wie Schraubzwingen, seine Knie bohren sich in mich hinein.
„Du tust mir weh, lass mich los!“, bettle ich. Meine Stimme hört sich verzweifelt an. Wo ist meine Drohung ihn zu töten geblieben? Ich bin verzweifelt. Ich hoffe inständig, dass ich hier irgendwie aus der Klemme komme.
„Freija, jetzt beruhige dich doch. Was ist denn nur los mit dir?“, fragt er.
„Kristen? Nein! Adam! Geh runter von mir!“, weine ich.
Er schlägt mir mit der flachen Hand ins Gesicht, dass mir der Atem wegbleibt. Meine linke Gesichtshälfte wird taub und ich spüre wie mir sofort rote Suppe aus der Nase läuft. Blut!
Ich habe solche Angst, will hier weg, aber die Panik lähmt mich, saugt alle Energie aus mir heraus.
„Freija hör zu. HÖR MIR ZU! Es ist wichtig, dass du mir zuhörst! Ist da eine Stimme in deinem Kopf? Ist da die Stimme von ...“, er beendet den Satz nicht, oder ich höre es nicht. Er hat eine ekelhafte Stimme und seinen Duft, den ich immer so mochte dringt jetzt wie fürchterlicher Gestank in meine blutende Nase. Ich schließe meine Augen, wünsche mir ohnmächtig zu werden. Kraftlos ergebe ich mich.
„Freija schau mich bitte an! Ich will dir nicht wehtun. Es kann sein, dass sie etwas mit dir gemacht haben. Ich muss das jetzt wissen. Sag es mir! Ich will dir helfen“, befiehlt er mir. Ich schüttle den Kopf. Er schlägt mich wieder. Mit der Hand auf die Wange aber ich spüre den Schmerz kaum noch. Bin wie betäubt.
„Schau mich bitte an!“, schreit er wie ein Verrückter und ich gehorche ihm, um am Leben zu bleiben.
Er ist nicht normal! Seine Augen sind nicht normal! Er beugt sich über mich, gierig wie ein wildes Tier. Ich will meine Augen wieder schließen, habe aufgegeben, fühle mich so leer, ohne jegliche Lebensenergie in mir. Ich zittere am ganzen Körper vor Angst? Schreckliche Erinnerungen steigen in mir auf. Adam macht mir Angst.
Kristens Stimme warnt mich vor ihm immer und immer wieder. Meine Gedanken spielen verrückt. Was für ein Alptraum! Ich wünsche mir, dass er tot wäre. Ist das mein Wunsch oder ist das ihr Wunsch? Gibt es da einen Unterschied? Ich will ihn töten. Ich fröstle, friere nicht nur vor Angst, auch vor Kälte. Frostige Kälte breitet sich auf meiner Haut aus.
Plötzlich wird es so kalt, dass der Boden unter mir zu gefrieren scheint.
Was ist das?
Was?
Dann schaue ich zu was passiert. Bin nur Beobachterin. Unbeteiligt.
Und es passiert so viel.
Adam ist mir ganz nah, viel zu nah und dann ist da noch etwas, das zwischen uns ist und ihn nicht noch näher kommen lässt. Es ist die Kälte. Ich bin die Kälte, die ihn auf Abstand hält, aber es fühlt sich nicht so an wie ich.
Adam wird von mir wie eine Puppe auf die Seite geschleudert. Ich sehe seine Augen wie sie mich fragen was los ist. Wie er nicht versteht, was da passiert.
Er sieht mich an und wir beide sehen wie meine Tattoos leuchten, wie sie auf meiner Haut herumwirbeln. Dann bin ich schon über ihm. Auf seiner nackten Haut. Ich drücke ihn mühelos in den Dreck, öffne meine Kiefer und blecke meine Zähne wie eine Bestie.
„Freija nicht! Du musst dagegen ankämpfen!“, kreischt Adam, der hilflos unter
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