Versprochen
mich fester in den Schlamm drückt. Eine Hand liegt auf meiner Kehle mit der anderen wandert er an meiner Flanke hinab zu meiner Hüfte und zieht mich mit ihr noch näher zu sich hin.
Ich höre wie er ein tiefes Brummen ausstößt und sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich legt. Seine Hand streicht an meinem Bein entlang, bis zu meiner Kniekehle. Ich wickle mein Bein um seinen Körper. Ich kann nicht verhindern, dass ich wieder seufze, einen lang gezogenen Laut von mir gebe, meinen Brustkorb an ihn drücke. Seine Hände sind jetzt überall und berühren meine Haut mit ungezähmter Intensität. Mir kommt es vor als besitze Adam nicht zwei, sondern hundert davon.
Er atmet jetzt viel schwerer. Tiefe Geräusche entweichen seiner Kehle. Adam ist über mir, auf mir. Sein Körper ist so nah. Ich spüre es, wie seine Muskeln beben. Er ist mir ganz nah. So nah… So nah…
Zu nah?!
Viel zu nah für einen?
Schlagartig wie von einem Stromschlag getroffen öffne ich meine Augen.
Da ist etwas, etwas das da nicht sein darf. Eine Erinnerung? Eine Erinnerung ohne Namen? Eine intuitive Eingebung, dass das hier nicht richtig ist. Ich schaue am Ufer entlang. Zum Steg, zum Haus. War da etwas? Hat sich da jemand hinter dem Fenster bewegt? Werden wir beobachtet? Ganz bestimmt, denke ich, da versteckt sich jemand und schaut uns zu. Aber ich kann nichts sehen, die Sonne ist schon fast untergegangen, die Schatten spielen mit mir ein falsches Spiel. Irre ich mich?
Adam reibt sich an mir, drückt seine Hüften auf meine und ich versinke noch tiefer im Schlamm. Er ist nah! Viel zu nah! Viel zu nah für einen...? Ich stemme mein Bein neben mir in den Schlamm. Benutze es um mich wegzudrücken.
Der Duft? Sein Duft ist so vertraut. So gut! Ich kann es nicht sagen warum, aber es ist nicht richtig. In mir schrillen Alarmglocken.
Adams unablässige Berührungen fühlen sich mit einem Mal nicht mehr heiß an, sondern nur noch fremd. Ein Fremder, zugegebenermaßen wahnsinnig gut aussehender Typ presst sich auf mich und betatscht meinen Körper mit seinen gierigen, glitschigen Händen. Ich will das nicht!
Adam küsst wieder meine Kehle, intensiv, heiß, fordernd. Seine Lippen streichen tiefer an mir hinab. Seine Hand legt sich auf meinen Busen und fasst zu. Zu nah! Viel zu nah! Ich kann mich entscheiden. Ich habe immer die Wahl!
Es sind Kristens Worte, die mir jetzt in den Sinn kommen. Warum gerade ihre?
Ich verlasse mich auf meine Intuition und so schade das hier für Adam jetzt sein mag. Ich will das nicht. Jetzt nicht. Vielleicht später. Ich brauche Zeit. Zeit zum Nachdenken. Zeit um mich zu entscheiden.
Er will dir wehtun! Dass darfst du nicht zulassen! , höre ich Kristens Stimme in meinem Kopf.
Ich zucke nervös unter Adams Lippen, seinen Küssen, seinen Händen zusammen, entziehe mich seiner Berührung, drücke ihn mit einem Bein von mir weg.
„Bitte nicht. Mir geht das zu schnell. Ich will das jetzt nicht“, sage ich nervös. Angespannt. Aufgeregt.
Adam ist kräftig und groß und ein Mann und die innere Stimme, meine Stimme warnt mich, dass ich vorsichtig sein soll. Adam hört auf mich zu küssen, hört auf meine Haut zu streicheln, aber er weicht nicht von mir. Und seine Hände auch nicht. Langsam ziehe ich seine Hand von meinem Busen weg, versuche auf dem Rücken wegzurobben. Er sieht verwirrt aus, seine Augen sehen desorientiert aus und ich schaffe es tatsächlich etwas Distanz zwischen seinen und meinen Körper zu kriegen.
Ich bin extrem angespannt. Die Atmosphäre knistert, Gefahr liegt in der Luft. Er sieht unverändert aus. Immer noch wie der Adam der vergangenen Wochen. Er ist hübsch und er ist durcheinander.
Ich spüre, wie die Angst mir die Kehle zuschnürt und habe keine Ahnung wieso. Die Angst vor ihm und dem was jetzt alles passieren kann und mir wird bewusst wie fremd er mir im Grunde ist. Und ich muss an die Stimme in meinem Kopf denken an Kirstens Stimme, die sich nicht echt anhört und denke daran was noch alles nicht echt ist.
Wer bin ich? Was ist die Wahrheit?
Adam schaut mich an, immer noch unschlüssig wie er auf mich reagieren soll. Irgendwie schuldbewusst! Und ich habe wieder ein Stück Schlamm zwischen ihn und mich bekommen. Noch ein Stück und ich kann meine Beine unter seinem Körper herausziehen. Die Angst wird schlimmer, fängt an meine Muskeln zu lähmen.
Er will dir wehtun!, höre ich Kristens Stimme in mir. Ich bekomme mehr und mehr Angst vor Adam? Wie eine schlimme Erinnerung. Was ist das
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