Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
dieselbe Situation entstehen würde. Das war meine große Angst.“
„Aber es war doch ein Unfall. Richtig? Du kannst diese Schuldgefühle nicht ewig mit dir rumschleppen.“
„Manchmal, in letzter Zeit, ist es sogar noch schlimmer geworden, wei l … “ Er verstummte.
„Weil was?“
Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Auch wenn ich immer noch glaube, dass du und sie dieselbe Seele teilen, habe ich Mariah nie so begehrt, wie ich dich begehre.“ Es schien ihn zu beschämen, dies zuzugeben, aber sie spürte, wie sie schon wieder weich wurde. Wie immer. „Und was sagt das über mich aus? Wie könntest du einen Mann wählen, der so illoyal ist? Der nichts will, als diese verdammten Schuldgefühle endlich loszuwerden.“
„Natürlich willst du das. Schließlich ist der ganze Scheiß jetzt schon fast zweihundert Jahre her. Irgendwann reicht’s.“
„Ihr Götter, ich hatte so gehofft, dass du der Meinung bist, ich hätte lange genug gewartet.“ Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. „Ich möchte endlich wieder nach vorne blicken.“
„Das wird auch höchste Zeit. Sei nicht so streng mit dir.“
„Abgemacht. Wenn dasselbe auch für dein Urteil über mich gilt.“
Sie stieß einen Laut der Frustration aus. „Oh du hinterlistige r … “
„Wir werden manchmal Probleme haben, mein Mädchen. Wir werden beide Fehler machen und sie vergeben müssen. Und genau so eine Situation ist jetzt eingetreten.“
„Du tust ja so, als ob ich einen Vertrag für die Ewigkeit unterschrieben hätte. Hab ich aber nicht.“
„Was könnte dich dazu bringen, es noch einmal mit mir zu versuchen?“
„Nichts, was du mir geben könntest. So, und jetzt muss ich langsam aufbreche n … “
„Nichts? Aber du hast doch noch gar nicht alles gesehen, was ich dir geben kann. Was, wenn ich dir sage, dass ich über ein Friedensangebot verfüge, das die Söldnerin in dir durchaus zu schätzen wissen müsste?“ Er legte ihr seine Finger unters Kinn. „Du bist bisher noch vor nichts zurückgeschreckt, und du wirst es mit Gewissheit nicht bereuen.“
Sie musste stark bleiben, wütend bleiben. Aber das Einzige, was sie wirklich wollte, war, wieder mit ihm zusammen zu sein.
„Gib mir noch eine Chance, kleine Hexe.“
In diesem Augenblick machte sie eine verhängnisvolle Beobachtung. Bowen MacRieve hielt den Atem an.
Verdammter Kerl! Aus war’s mit stark und wütend, mit einem letzten Wimmern einfach verschwunden. Sie blickte ihm in die Augen. „Sprich mich nie wieder mit ihrem Namen an, Bowen. Das tut mir weh.“
„Schsch, mein Mädchen.“ Er legte seine starken Arme um sie, zog sie an seine wärmende Brust. „Das werde ich nicht, ich verspreche es dir.“ Als sie sich endlich entspannte, streiften seine Lippen ihr Ohr. Sie konnte fühlen, dass er lächelte, kurz bevor er sagte: „Und häng meine Kleidung nie wieder in hohe Bäume.“
44
Bowens Friedensangebot entpuppte sich als eine Privatinsel vor der Küste von Belize, einschließlich Boot und Villa inmitten eines zauberhaften Palmenhains.
Und die zwei Wochen, die sie dort mit ihm verbrachte, waren die glücklichsten ihres ganzen Lebens. An diesem Abend saßen sie auf einer Decke am Strand und starrten einträchtig in ein Feuer aus Treibholz. Eine leichte Brise strich durch die Palmwedel, und die Sterne glitzerten so hell wie selten. Sie lag gegen seine Brust gelehnt da und blickte zurück auf die Zeit, die sie hier mit ihm verbracht hatte.
Zuerst hatte sie gedacht, er hätte einfach nur ein Vermögen ausgegeben, um diesen Besitz zu mieten, aber dann hatte er gesagt: „Wenn du es haben wills t – es gehört dir.“ Offensichtlich war er nicht nur reich, sondern steinreich. Also hatte sie geantwortet, was jede anständige Hexe geantwortet hätte: „Her mit dem Vertrag.“
Nach ihrer ersten Nacht hie r – mit Sex nonsto p – war sie mit einem tiefen Glücksgefühl aufgewacht. Sie hatte gar nicht mehr aufhören können, dümmlich zu grinsen. Hatte sie tatsächlich gedacht, sexuelle Beziehungen könnten nicht perfekt sein? Ihn schien ihre Reaktion zu überraschen, und er hatte wieder voller Stolz sein Kinn vorgestreckt. „Der alternde Werwolf hat’s wohl immer noch drauf, was?“ Und dann hatte er sie gekitzelt, bis sie vor Lachen nicht mehr konnte.
Später, nachdem sie beschlossen hatten, einige Wochen zu bleiben, hatten sie ein paar Regeln für ihr Zusammenleben aufgestellt.
Sie würde die „Spielerei mit dem Spiegel“ lassen, solange
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