Versuchung des Blutes - Cole, K: Versuchung des Blutes
mich zurückzuholen?“
„Fast zweihundert Jahre lang“, sagte Mari. Unermüdlich . Erbarmungslos hat er jedes Hindernis aus dem Weg geräumt, in seinem Streben nach dieser unvergleichlichen Prinzessi n – einer Prinzessin aus dem Märchen.
Mariah war der Name, den er in jener Nacht gerufen hatte, als er glaubte, Anspruch auf seine Gefährtin zu erheben.
„Dann musst du doch immer noch etwas für mich empfinden“, sagte Mariah. „Und du trägst auch nach all der Zeit noch mein Medaillon.“
Maris Blick fiel auf den Anhänger, den er um den Hals trug. Den Anhänger, den er nie ablegte.
Nicht mal, als sie sich geliebt hatten. Mistkerl!
Er blickte an sich herunter, anscheinend überrascht, dass er ihn trug. „Ich muss nur ein paar Minuten lang nachdenken. Lasst mich doc h … lasst mich einfach nur nachdenken .“
B-Mannschaft. Wieso überrascht mich das überhaupt?
„Was gibt es denn da nachzudenken, Bowen?“, verlangte Mari zu wissen. „Du hast die Wah l – triff eine Entscheidung.“ Aber wähle mich!
Er kniff die Augen zusammen.
Vielleicht war sie unvernünftig. Vielleicht hatte er ihre Hand nicht aus dem Grund nicht ergriffen, weil er Mari nicht länger begehrte, sondern weil er der Prinzessin unnötigen Schmerz ersparen wollte. Doch Mari brauchte ihn, sehnte sich so sehr danach, dass er an ihre Seite trat und sie zu der Seinen erklärte.
„MacRieve?“
„Dräng mich nicht, Hexe.“
Hexe. Ihr Mut sank. Etwas anderes werde ich nie für ihn sein. Seine Worte erinnerten Mari daran, dass Bowen und sie die Hindernisse zwischen ihnen noch längst nicht ausgeräumt hatte n – weil sie dazu gar nicht in der Lage waren. Die Feenprinzessin passte weitaus besser zu ihm, und vermutlich verdiente sie ihn auch viel mehr, schon allein wegen des Opfers, das sie für ihn erbracht hatte.
Auf einmal wurde sich Mari der anderen bewusst, die Zeugen dieser Szene wurden. Emma und ihr Lykae-Ehemann sahen Bowen und sie mitfühlend an, während Carrow und Regin abwechselnd Mitleid mit ihr und Wut auf ihn zu empfinden schienen. Mari sah ein, dass dieser Streit ihn ihr auch nicht zurückbringen würde. Leider fiel ihr nichts ein, was das bewirken könnte. Und Mari war nicht dafür bekannt, einen aussichtslosen Kampf endlos weiterzuführen.
Es war Zeit, sich aus dem Spiel zurückzuziehe n – wieder einmal. „Ich hol dann mal meine Tasche.“ Mit gestrafften Schultern drehte sie sich zur Tür um. Jetzt bloß nicht in Tränen ausbrechen.
Was sich als schwierig erwies, da sie sich bereits in Bowen MacRieve verliebt hatte.
Warum muss diese verfluchte Hexe mich auch unter Druck setzen!
Bowe wusste, wieso sie das Gefühl hatte, gehen zu müssen. Sie glaubte, dass man sie wieder einmal im Stich lassen würde. Beide Eltern hatten sie verlassen und dann hatte auch noch ihre erste große Liebe sie sitzen gelassen.
Und ich habe ihr versichert, es werde nie eine andere Frau für mich gebe n – bis meine Gefährtin hier auf der Türschwelle stand.
Aber er hatte noch keine verdammte Entscheidung getroffen; er hatte Mariah ihr nicht vorgezogen.
Regin fauchte ihn an und schloss sich Mariketa an; Carrow folgte ihnen auf dem Fuße. Als Carrow an Bowe vorbeiging, sagte sie: „ Arschloch . Du und deine Bohnenstange hier, ihr habt einander verdient.“
Bowen griff sich frustriert an die Stirn und wandte sich Mariah zu. „Du erinnerst dich sicher noch an Lachlain?“, fragte er, als ob er mit einem Kind spräche. „Er und seine neue Frau werden sich jetzt ein paar Minuten lang um dich kümmern. Alles wird gut.“
Lachlain trat auf sie zu, den Arm fest um Emmas Taille gelegt. „Aye, ich bin sicher, du hast einige Frage n … “
Aber Mariah ergriff mit beiden Händen Bowes Hand. „Bitte geh nicht. Ich bin schrecklich durcheinander. Dieser Ort und diese Zeit, in die ich auf einmal versetzt wurd e … “ Tränen strömten ihr übers Gesicht. Er hatte fast vergessen, wie zerbrechlich sie war. „ Oh, ihr Götter, bitte, Bowen .“
Bowe blickte von ihr zur Tür, durch die Mariketa gerade den Raum verlassen hatte. Die Hexe ging nur ins Schlafzimmer zurück. Ich werde sie aufhalten, bevor sie geht.
Sie starrte in den Spiegel über der Kommode und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen weg. Mari musste die Reflexion diesmal nicht erst heraufbeschwören. Da sie wusste, dass sie höchstwahrscheinlich nur eine einzige Antwort erhalten würde, beschloss sie zu fragen: „Bin ich seine Gefährtin oder nicht?“
„ Das
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