Vertrag ohne Extras
wickelte sich fest in ihre Decke ein und knipste das Licht aus.
Trotz der ganzen Aufregungen des Tages konnte sie nicht einschlafen, und nach einer ganzen Weile hörte sie, wie die Zimmertür leise aufging, und Ryan hereinkam. Kurz darauf begann die Dusche zu rauschen, und wenig später spürte sie, wie er sich ins Bett legte. Für eine ganze Weile hielt sie die Luft an, voller Angst, dass seine Worte doch nicht so aufrichtig gemeint waren, wie sie geklungen hatten. Doch er hatte sich ebenfalls ganz an das andere Ende des Bettes gelegt, und nach einer Weile hörte sie seine gleichmäßigen, leisen Atemzüge, er schien bereits eingeschlafen zu sein.
Erleichtert schloss sie die Augen, und langsam glitt sie in einen traumlosen Schlaf hinüber.
Kapitel 18
E ntgegen all ihrer Befürchtungen hielt Ryan sein Wort und unternahm nicht den kleinsten Versuch, sich Kim zu nähern. Wenn sie morgens erwachte, war er schon aufgestanden und hatte das Zimmer verlassen, abends gab er ihr einen kleinen Vorsprung, indem er an der Bar noch etwas trank und wartete, bis sie bereits im Bett lag.
Während sie schliefen, hielt er gebührenden Abstand von ihr, und nach und nach begann Kim, sich etwas zu entspannen. Tagsüber lagen sie meistens am Pool oder am Strand, faulenzten in der Sonne oder lasen, und ein oder zwei Mal erkundeten sie zusammen die Insel.
Während der gemeinsamen Mahlzeiten unterhielten sie sich stets angeregt, und merkwürdigerweise fühlte Kim sich in Ryans Gesellschaft genauso wohl wie an ihrem ersten Abend in dem kleinen Bistro. Obwohl sie immer noch misstrauisch war, was seine Gründe für die Hochzeit anbelangte, wurde sie doch langsam etwas ruhiger.
Ryan entging diese Veränderung nicht, und er ertappte sich ein paar Mal dabei, dass er sich wünschte, er könnte sie einfach in den Arm nehmen. Doch er spürte auch, dass sie immer noch argwöhnisch darauf achtete, dass er ihr nicht zu nahe kam, und so wischte er diese Gedanken sofort wieder beiseite.
Ihr Urlaub neigte sich dem Ende zu, es war der letzte Abend vor ihrer Abreise, und sie saßen auf der Terrasse des Restaurants. Gemütlich hatten sie zu Abend gegessen, und waren dann noch lange sitzengeblieben und hatten sich unterhalten.
Irgendwann stand Kim auf.
»Ich glaube, ich gehe jetzt nach oben«, erklärte sie, »Wir müssen morgen früh raus und ich möchte ausgeruht sein.«
Ryan nickte.
»Dann schlaf schön, gute Nacht«, wünschte er ihr.
»Gute Nacht.«
Zielstrebig ging sie zwischen den Tischen hindurch nach drinnen, und Ryan schaute ihr mit einem bedauernden Blick hinterher.
Er stand auf, ging zur Bar, bestellte sich ein Bier. Resigniert ließ er sich auf einem der Hocker nieder und starrte nachdenklich in sein Glas.
Acht Tage waren sie jetzt hier gewesen, acht wunderschöne, angenehme Tage, und eigentlich fühlte er sich jetzt herrlich ausgeruht und entspannt. Doch immer wieder gingen ihm die Worte seines Vaters durch den Kopf, und er dachte daran, dass er seinem eigentlichen Ziel nicht einen Schritt näher gekommen war, dass er den ursprünglichen Sinn und Zweck dieser arrangierten Hochzeit völlig aus den Augen verloren hatte.
Ihm lief die Zeit davon, und er wusste nicht, ob er so schnell eine passende Gelegenheit finden würde, wenn sie erst wieder zu Hause waren.
Entschlossen kippte er den Rest seines Biers herunter und ging nach oben.
Kim hatte lange und ausgiebig geduscht, anschließend schlüpfte sie in ihr Nachthemd und legte sich ins Bett. Die Balkontür stand noch offen, und von irgendwo klang leise Musik zu ihr herein.
Gedankenverloren stand sie wieder auf und ging hinaus. Die Sonne ging gerade unter, tauchte alles in ein sanftes orange-goldenes Licht, und träumend stellte sie sich an die Balkonbrüstung und schaute aufs Meer hinaus.
Wehmütig dachte sie, wie schön es jetzt sein könnte, wenn alles nicht nur ein Geschäft wäre, wenn sie sich nicht für die sichere Zukunft ihrer Familie verkauft hätte.
Johns Bemerkung fiel ihr wieder ein, und sie musste ihm recht geben, Ryan war wirklich kein übler Kerl. In den letzten Tagen hatte sie ihn von einer ganz anderen Seite kennen gelernt, er war weder arrogant noch spöttisch gewesen, und unter anderen Umständen hätte sie sich vielleicht in ihn verlieben können. Er gefiel ihr, und sie fühlte sich in jeder Hinsicht von ihm angezogen. Doch es gab immer noch zu viele ungeklärte Dinge zwischen ihnen, Dinge, die ihr Angst machten, und die sie davon abhielten, sich über ihre
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