Vertrag ohne Extras
geschäftliche Vereinbarung hinaus mit ihm einzulassen.
Leise trat Ryan ins Zimmer, er hatte damit gerechnet, Kim bereits schlafend vorzufinden, doch zu seiner Überraschung stand sie draußen auf dem Balkon, mit dem Rücken zu ihm, und schien ihn nicht gehört zu haben.
Sie trug nur ein dünnes Nachthemd, und obwohl er sie die ganzen Tage am Pool oder am Strand mit weitaus weniger Kleidung gesehen hatte, beschleunigte sich sein Puls plötzlich um ein Vielfaches.
Langsam ging er durchs Zimmer hinaus auf den Balkon, trat hinter sie und legte ihr vorsichtig die Hände um die Taille.
Überrascht fuhr sie herum.
»Mein Gott Ryan, hast du mich erschreckt.«
»Tut mir leid, das wollte ich nicht«, sagte er leise, ohne sie loszulassen.
Stirnrunzelnd wich sie einen Schritt zurück, doch er hielt sie fest.
»Bitte lass mich los.«
Sanft zog er sie wieder zu sich.
»Kim, heute ist unser letzter Abend hier, und ich weiß was ich dir versprochen habe, aber ich möchte dich wenigstens einmal im Arm halten«, bat er.
Nervös schaute sie ihn an, sah das Glitzern in seinen Augen, und ihre Knie wurden weich.
»Was soll das?«, sagte sie abwehrend. »Nur die Hochzeit, keine Extras – du erinnerst dich doch hoffentlich daran.«
»Kim«, flüsterte er rau, und bevor sie noch etwas sagen konnte, beugte er sich zu ihr und küsste sie.
Seine Lippen waren warm und weich, und wie die anderen Male zuvor war sie versucht, ihm nachzugeben und sich an ihn zu schmiegen. Doch da waren immer noch die Zweifel ihrem Inneren, und sie wurde hin und her gerissen zwischen dem Wunsch seinen Kuss zu erwidern und dem Impuls, ihn von sich zu stoßen.
Ryan zog sie noch dichter an sich heran, strich mit seinen Händen zärtlich über ihren Rücken, spürte, wie sie auf seine Berührung reagierte, doch gleichzeitig spürte er auch ihren Widerstand.
Für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht, einfach weiterzumachen, doch dann ließ er sie los.
»Entschuldige, ich hätte das nicht tun sollen«, murmelte er tonlos, drehte sich hastig um und durchquerte mit großen Schritten das Zimmer. Sekunden später schloss sich die Tür hinter ihm, und Kim blieb völlig verstört zurück.
Kapitel 19
K im hatte die ganze Nacht im Liegestuhl auf dem Balkon verbracht, sie wollte sich nicht ins Bett legen, zu groß war die Angst vor dem, was passieren würde, wenn Ryan zurückkam. Sie hatte Angst vor ihm, aber sie hatte auch Angst vor sich selbst, Angst etwas zu tun, was sie hinterher vermutlich bereuen würde.
Doch Ryan war nicht zurückgekommen, sie hatte keine Ahnung, wo er war, und mit jeder Stunde die verging, fühlte sie sich schlechter.
Es wurde allmählich hell, und bedrückt ging sie ins Zimmer und begann ihre Sachen einzupacken.
Plötzlich ging die Tür auf, und Ryan kam herein.
Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu, stellte fest, dass er scheinbar ebenso übernächtigt war wie sie, und fast war sie versucht, zu ihm zu gehen und ihn in den Arm zu nehmen.
»Guten Morgen«, murmelte er zurückhaltend, warf seinen Koffer aufs Bett und begann seine Sachen einzupacken.
»Guten Morgen«, wünschte sie ihm und wandte sich ebenfalls wieder ihrem Koffer zu.
Wenig später saßen sie im Auto und ließen sich zum Flughafen fahren.
Der Rückflug verlief genauso schweigend wie der Hinflug, sie hatten sich jeder in eine Ecke ihres Sitzes gedrückt und vermieden es, sich anzuschauen.
Nach ihrer Ankunft in Newport holte Ryan seinen Wagen aus der Tiefgarage, lud ihr Gepäck ein, und immer noch stumm fuhren sie durch die Stadt.
»Ich denke, ich bringe dich zu dir nach Hause«, durchbrach er plötzlich die Stille. »Du kannst dann in Ruhe den Umzug vorbereiten, es kommt auf ein paar Tage nicht drauf an.«
»In Ordnung«, stimmte Kim zu, und wusste nicht, ob sie über diesen Vorschlag jetzt froh sein sollte oder nicht.
Sicher war es ihr angenehmer, zunächst noch ein bisschen Zeit ohne Ryan verbringen zu können, doch sie sah sich bereits wieder etlichen Verhören ihrer Mutter ausgesetzt und war sich nicht sicher, was das kleinere Übel war.
Eine halbe Stunde später hielten sie vor Kims Haus an. Sie stiegen aus, Ryan hob ihren Koffer aus dem Wagen. Kim blieb abwartend stehen, für einen winzigen Moment wünschte sie sich, er würde sie zum Abschied küssen, doch er warf ihr nur einen kurzen Blick zu und stieg dann wieder ein.
Frustriert nahm sie ihren Koffer und ging ins Haus.
Eigentlich hatte Ryan zunächst vorgehabt, direkt nach Hause zu fahren,
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