Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Verpflichtungen. Wie findest du das?«
Ich ließ fast mein Teeglas fallen und starrte ihn an. Hatte er noch alle Tassen im Schrank? Er hatte mich gezwungen, mit ihm zu schlafen und dann beinahe erwürgt, und nun wollte er das auch noch wiederholen? Er konnte froh sein, wenn ich ihn nicht anzeigen würde. Aber offensichtlich hatten wir beide die Ereignisse völlig anders in Erinnerung, oder er verwechselte mich mit jemandem. Vielleicht gab es ja Frauen, die auf solche perversen Nummern standen, aber ich glaubte nicht, dass ich solche Signale ausgesandt hatte.
»Ich bin keine Prostituierte oder für was auch immer Sie mich halten«, sagte ich leise aber bestimmt.
Er lachte laut auf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die muskulösen Arme vor seiner Brust. Dann sprach er laut und mit einem fast schon gehässigen Tonfall: »Ich werde dir auch kein Geld anbieten, da kannst du ganz beruhigt sein.« Etwas leiser fuhr er fort: »Aber die Nacht mit dir war fantastisch. Du hattest doch auch deinen Spaß dabei, oder etwa nicht? Ich habe es jedenfalls genossen und so, wie du unter mir gestöhnt hast, kann ich so schlecht ja wohl nicht gewesen sein. Es tut mir leid, dass ich dich im Eifer des Gefechts verletzt habe, beim nächsten Mal habe ich mich besser unter Kontrolle. Ich will doch, dass wir beide was davon haben.«
Er sah mir direkt ins Gesicht und angesichts seiner Worte breitete sich in mir akute Übelkeit aus. Nun war ich vollkommen entsetzt, erschauderte beim bloßen Gedanken an die Geschehnisse. Was für ein Widerling! Er musste doch gemerkt haben, dass ich seine Taten zwar geduldet, aber weder genossen noch unterstützt hatte.
»Was immer Sie von mir denken, Sie liegen völlig falsch«, begann ich fast unhörbar zu sprechen. »Sie haben mir wehgetan. Sie sind der erste Mann, der mit mir geschlafen hat und ich habe mich gewehrt, weil ich es nicht wollte. Aber Sie haben einfach weitergemacht. Wie können Sie es wagen, mir jetzt einreden zu wollen, ich hätte Spaß daran gehabt?« Meine Stimme war zittrig, hoffentlich bemerkte er das nicht.
Mein unliebsamer Nachbar beugte sich mit einem Ruck nach vorn, stützte die Arme am Tisch auf und atmete geräuschvoll ein, bevor er mich wieder mit seinen Augen fixierte. »Du hast noch nie mit einem Mann geschlafen?« Sein Blick schien mich durchbohren zu wollen.
Ich nickte wortlos und senkte den Kopf, doch schon berührte seine Hand mein Kinn und schob es so nach oben, dass gezwungen war, ihm nochmals ins Gesicht zu schauen. »Warum, um Himmels Willen, hast du mir nichts davon gesagt? Und wieso, um alles in der Welt, hast du dann eingewilligt und dich vor meinen Augen ausgezogen?« Er klang nur mühsam beherrscht und schien unschlüssig zu sein, was er als Nächstes tun sollte.
Ich starrte ihn wütend an. Konnte ein Mensch so blind sein? Lauter als beabsichtigt presste ich hervor: »Ich habe Sie darum gebeten, aufzuhören, aber Ihnen war doch gleichgültig was ich empfunden habe. Ihnen ging es doch nur um Revanche für die Sache im Fahrstuhl. Dabei war das nicht mal Absicht.«
Da ergriff er meine Hand und hielt sie fest zwischen seinen Händen, führte sie dann langsam an seinen Mund und hauchte sanfte Küsse auf meine Fingerknöchel. »Aber wenn ich das gewusst hätte, wäre ich ganz anders mit dir umgegangen, Juliet«, flüsterte er mir zu. »Das ist doch ein ganz besonderes Geschenk und wir hätten das zusammen genießen können. Stattdessen bist du irritiert und zugeknöpft, aber wenigstens weiß ich jetzt den Grund.«
Er schien ehrlich erschrocken, doch seine zärtliche Geste konnte mich nicht besänftigen. Mein Puls raste und ich wollte dieses Gespräch nur beenden und ihn dann für immer vergessen. Ich stand auf, doch er war schneller. Plötzlich stand er direkt hinter mir und drückte mich an den Schultern wieder in den Sitz hinunter. Die kleinen Härchen an meinen Armen stellten sich auf, ich hatte eine Gänsehaut am ganzen Körper, so intensiv reagierte ich auf diese Berührung.
Er blieb hinter mir stehen und wisperte mir leise ins Ohr: »Als wir zusammen waren, warst du genauso scharf wie ich. Erinnerst du dich, wie feucht du schon warst, als du dich vor mir ausgezogen hast? Du hast gestöhnt, hast mich angefasst und du bist gekommen. Behaupte also nicht im Nachhinein, dass wäre alles ein nur Missverständnis. Du wolltest mich auch.«
Wie konnte er so etwas sagen?
Ich wandte mich ab, wischte mir mit einer schnellen Handbewegung eine Träne
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