Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Hause war, geschweige denn, sich in meine Telefonate einschaltete. Aber dann mir kam das Gespräch mit Corinne in den Sinn und so antwortete ich: »Es ist nicht nur das. Hauptsächlich möchte ich hier weg, weil einer der Nachbarn echt aufdringlich ist, der stellt mir schon seit meinem Einzug nach. Daniel Stone heißt er.«
Ich erwartete, dass mein Vater bei der Nennung dieses Namens ein Einsehen haben würde. Doch ich hatte mich getäuscht.
»Juliet, sei nicht albern. Dieser Daniel Stone geht mit Models und Schauspielerinnen aus, was soll der schon von dir wollen? Und außerdem hast du ja Burton dabei, der kann dich gut vor solchen Unannehmlichkeiten bewahren, wenn du ihn darum bittest?«
Angesichts dieser Worte stiegen mir schon wieder die Tränen in die Augen. Wütend antwortete ich: »Ich weiß gar nicht, wieso ich das überhaupt mit euch bespreche. Es ist schließlich mein Leben und ich werde selber entscheiden, wo ich gerne wohnen möchte und mit wem. Aber trotzdem vielen Dank noch mal für dein Vertrauen, Daddy!«
»Juliet, jetzt krieg dich mal wieder ein. Dein Vater hat das doch nicht so gemeint«, versuchte mich meine Mutter zu beruhigen. »Natürlich kannst du selbst über dein Leben bestimmen. Aber wir dachten, dass wir dir ein bisschen unter die Arme greifen können. Lass uns das doch alles am nächsten Wochenende besprechen, wenn wir dich besuchen kommen. Was sagst du dazu?«
Zögernd stimmte ich ihr zu. Wahrscheinlich hatte sie recht, es gab keinen Grund, überstürzt hier auszuziehen. Vermutlich hatte Daniel Stone sein Interesse an mir bald verloren und falls nicht, würde ich ihm eben eine Weile aus dem Weg gehen.
»Du, Mum, da ist noch etwas«, sagte ich zögernd. »Es geht um Garry.«
Meine Mutter und Garry waren seit vielen Jahren die dicksten Freunde, gingen zusammen einkaufen und zu jeder Art von Schönheitsbehandlungen. Meine Mutter bezahlte gern alle Rechnungen, nur um Zeit mit ihm zu verbringen, denn Garry war so charmant und unterhaltsam wie kein Zweiter.
»Was ist mit Garry?«, fragte sie mich dann auch sofort.
»Ich weiß nicht, ich habe so ein komisches Gefühl. Er kommt mir so verändert vor, seit ich zurück bin. So, als ob er in Schwierigkeiten steckt.« Ich wusste nicht, wie ich ihr von dem Anruf berichten konnte.
»Schwierigkeiten?« Sie lachte auf. »Was meinst du denn damit? Garry steckt doch eigentlich immer in irgendwelchen Schwierigkeiten, das ist doch nichts Besonderes.« Da hatte sie auch wieder recht. Seit ich ihn kannte, hatte er immer irgendein Problem.
»Aber diesmal ist es vielleicht etwas Ernstes. Er hat so komische Andeutungen gemacht, von wegen ich solle mich von bestimmten Leuten fernhalten. Und er hat sich Geld von mir geborgt, zweitausend Dollar. Seit gestern Abend ist er verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, und meldet sich nicht mehr.«
Meine Mutter hatte mir schweigend zugehört. Sie schien nachdenklich geworden zu sein. »Hat er gesagt, wozu er das Geld braucht?«
Ich erzählte ihr von unserer Unterhaltung.
»Und du hast seitdem keinen Kontakt mehr mit ihm?«, vergewisserte sie sich dann.
»Nein. Ich habe ein paar Mal bei ihm angerufen, aber er geht nicht ans Telefon. Ich habe eine Nachricht hinterlassen, darauf hat er auch nicht geantwortet«, berichtete ich ratlos.
Meine Mutter schien unsicher. »Ich habe keine Ahnung, was der Junge jetzt wieder angestellt hat, aber es wird schon nicht so schlimm sein. Vielleicht ist er ja weggefahren, will sich nach der ganzen Anstrengung im Theater eine Pause gönnen. Warte ein paar Tage ab, du wirst sehen, am Ende lachen wir alle über die Sache.«
Obwohl ich nicht überzeugt war, brachte ich es nicht über mich, ihr von dem Anruf zu erzählen. Ich wollte sie nicht unnötig ängstigen, daher stimmte ich ihr zu und verabschiedete mich. »Bis bald, Mama. Wir sehen uns ja in sechs Tagen, ich kann es gar nicht erwarten!«
Als ich am Abend kurz aus meiner Wohnung trat, damit Mr. Burton zusammen mit dem Haustechniker die Verriegelung an meiner Wohnungstür anbringen konnte, fand ich im Treppenflur auf dem kleinen Tisch eine längliche Schachtel. Ich öffnete sie neugierig. Darin befanden sich zwei Dutzend langstielige rosarote Rosen. Ich fand eine schwere Keramikvase in der Küche und füllte sie mit Wasser. Die Rosen stellte ich sorgfältig hinein, brachte die Vase dann zurück auf den Flur. Die beiliegende Karte ließ ich achtlos in der Schachtel liegen, ich konnte mir auch so denken, wer die Blumen
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