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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Schreie, die in seinem Kopf nachhallten, waren wie eine Symphonie, die er selbst geschrieben hatte, ein Meisterwerk.
     
    Der zweite Anschlag passierte in Los Angeles, Kalifornien, vor einem kleinen Restaurant nahe dem Sunset Boulevard. Es war einer der wenigen Unwettertage in Südkalifornien. Der Wind peitschte den Regen über den Apshalt, und der junge Mann in dem Auto wartete in einer Seitenstraße. Er hatte noch nie jemanden getötet, und seine Hände zitterten vor Angst, wenn er daran dachte, was er tun würde. Er öffnete eine Mappe, obwohl er den Inhalt in den vergangenen Tagen immer wieder studiert hatte, wenn er nicht gerade in der Moschee betete oder seine Aktivitäten vor seiner Mutter und seinem Vater zu verbergen versuchte, die damit nicht einverstanden gewesen wären.
    Das Bild seiner Zielperson hatte er von dem Schutzumschlag eines der Bücher, die dieser Mann geschrieben hatte und die zu Hunderttausenden von Ungläubigen gekauft wurden - Bücher, in denen es darum ging, wie der Krieg gegen den Islam geführt werden müsse. Sein Rat war in Washington gefragt; die Mächtigen hörten auf ihn, wenn sie ihre Politik gegen den Willen Allahs vorantrieben. Er war Geschichtsprofessor an der UCLA, ein Spezialist für Terrorismus und den Nahen und Mittleren Osten, ein gebildeter Mann, der
aber offensichtlich doch nichts wusste. Man durfte nicht zulassen, dass er weiter seine Ansichten verbreitete. Der Mann hatte immer öfter vor der Möglichkeit gewarnt, amerikanische Moslems könnten zur Gewalt verleitet werden, so wie es in Frankreich, Deutschland und England geschehen war, und auf diese Weise entstünde ein Terrorismus im eigenen Land.
    Dann sah der junge Mann den Professor. Er ging eilig zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter unter einem Regenschirm. In den letzten fünfzehn Minuten hatte der Regen nachgelassen; Allah blickte mit Wohlwollen auf seine Mission herab.
    Der junge Mann ließ sein Fenster herunter. Fünf Meter entfernt.
    Die Waffe hielt er feuerbereit in der Hand. Drei Meter. Er musste es tun, er musste jetzt die Nerven behalten, um sich für eine viel größere Schlacht zu empfehlen.
    Er hob seine Waffe, bat Allah, seine Hand zu führen, und feuerte mit der modifizierten Halbautomatik auf die Familie, inständig hoffend, in dem Regen sein Ziel nicht zu verfehlen.
    Die Frau und die Tochter, die vorne gingen, sanken mit einem Aufschrei zu Boden. Er sah, dass das Mädchen auf der Stelle tot war; die Frau schrie schwer verwundet. Der Professor - derjenige, der sterben musste - stolperte und versuchte seine Frau und seine Tochter aufzufangen, einen Ausdruck des Entsetzens auf dem Gesicht.
    Der Schütze feuerte erneut, und die Kugeln bohrten sich in das sterbliche Fleisch. Alle drei lagen sie in ihrem Blut, das der Regen wegschwemmte.
    Er hatte gerade eine ganze Familie ausgelöscht, ein Gedanke, der ihm einen Moment lang ins Herz schnitt. Dann dachte er: Gut. Du hast die Aufgabe erfüllt.
    Sie lagen vor einer Weinbar, und ein Mann kam herausgelaufen,
und hinter ihm noch eine Frau, um der Familie zu helfen.
    Dumm oder mutig?, dachte der Schütze. Egal. Er erschoss sie beide, und es machte ihm nichts mehr aus. Der junge Mann wollte nicht gesehen werden, wollte nicht, dass sich jemand sein Kennzeichen merkte. Er brauste auf den Sunset Boulevard, überfuhr zwei rote Ampeln und bog in eine Seitenstraße ab. Den Wagen hatte er erst heute früh gestohlen und die Nummernschilder gegen die von einem Auto am Flughafen ausgetauscht. Er fuhr nach Orange County, parkte hinter einer Moschee und begann wieder gleichmäßiger zu atmen. Er hatte soeben am helllichten Tag einen Massenmord begangen und hatte sich nicht erwischen lassen. Jetzt konnte er auch an Hellfire teilnehmen. Er hatte bewiesen, was er konnte.
    Er machte den Telefonanruf. Man sagte ihm, der Plan sei geändert worden: Er würde nicht nach Houston fahren, sondern solle eine Nachricht in einem E-Mail-Account lesen, den er noch nie gesehen hatte. Er setzte sich an einen Computer in einer städtischen Bibliothek und öffnete den Account.
    Die Botschaft lautete: CHICAGO.
    Er war auserwählt worden, nicht nur von Allah, sondern auch von seinen Waffenbrüdern, seinen Mitstreitern, wer immer sie waren. Er ließ das Fenster herunter, während er ostwärts fuhr, und genoss die feuchte Luft auf seiner Haut, die ihn erfrischte für die ruhmreiche Schlacht, die vor ihm lag.

31
    Bridger lag gefesselt und geknebelt im Kofferraum; Henry sah ihn mit

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