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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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mich bedroht. Er wollte, dass ich dich ihm ausliefere. Der Mann hat beträchtliche Mittel, um dich zu finden. Und ich kenne ihn - wenn er dich findet, dann verschwindest du für immer.«
    »Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich dir das alles glaube.« Er stand auf und ging ans hintere Ende der Kabine. Er unterdrückte den Schrei, der aus ihm herauswollte.
    »Ich will dir nur erklären, dass ich auf deiner Seite bin, mein Sohn. Bitte.«
    »Nenn mich nicht ›Sohn‹. Ich bin nicht dein Sohn. Ich war es nie. Wenn du auf meiner Seite wärst, dann hättest du mich da nie hineingezogen. Ich war dein Werkzeug und habe einen Haufen Mörder und Wahnsinnige für dich gesammelt. Ich hab deinen Kumpel Chris getroffen. Du hast dich tatsächlich an einen Tisch gesetzt mit diesen Leuten, die sich eine amerikanische Al-Kaida wünschen, du bist mit offenen Armen auf sie zugegangen und wolltest ihnen Geld geben.« Luke drückte seine Stirn gegen die Bordwand. »Du unterstützt Terroristen mit Unsummen. Mit fünfzig Millionen Dollar. Du bist so ein Arschloch.«
    »Ich habe dich nicht angelogen. Meine Klienten haben gelogen. Sie benutzen deine Forschungsergebnisse auf eine Weise, die ich nicht vorhergesehen habe. Wir müssen uns unbedingt treffen.«
    »Nein, Henry.«
    Er hörte, wie sein Stiefvater tief einatmete. »Ich liebe dich wie mein eigenes Kind. Zuerst war das nicht so, weil du so verdammt schwierig warst. Verwöhnt, aufsässig, neunmalklug. Aber ich hab dich liebgewonnen, so wie dein eigener
Vater es getan hat, Luke. Ich wollte dich beschützen, wirklich. Such du einen Ort aus, wo wir uns treffen, dann überlegen wir uns einen Plan, wie wir dich entlasten und in Sicherheit bringen können. Zusammen.«
    »Du hattest nicht den Mut, mir zu helfen. Du hättest zur Polizei gehen können oder zum FBI, aber du hast es nicht getan. Du hättest mich verrecken lassen.«
    »Ich versuche gerade, uns zu retten …«
    »Beweise es mir. Hellfire, Henry. Was ist das?«
    Schweigen.
    »Sag mir, was es ist, verrate mir dein wichtigstes Geheimnis, dann glaub ich dir, dass du mir helfen willst. Ich weiß, es hat nichts mit den derzeitigen Anschlägen zu tun. Es ist etwas Größeres, nicht wahr? Bomben? Flugzeuge? Biowaffen? Um Gottes willen, eine Atombombe?«
    Wieder Stille, die so schwer lastete, dass es einem das Herz zerdrückte. »Ich weiß nicht, was das ist - Hellfire«, sagte Henry schließlich. »Ich schwöre dir, ich weiß es nicht.«
    »Auf Wiedersehen, Henry.«
    Er riss das Handy auseinander und warf die Einzelteile auf den Boden. Er sah keinen Sinn darin, noch einmal mit Henry zu reden, und auch nicht mit Jane. Was sollte er tun - sie etwa anflehen, dass sie ihm sein altes Leben zurückgaben?
    Er spürte eine Wut und Verzweiflung in sich hochkommen, die er noch nie empfunden hatte. Er stellte sich vor, wie es wäre, seinen Stiefvater zu töten. Doch das Bild von Henrys Gesicht - ein Zerrbild der Angst und Reue - verschwand so schnell, wie es gekommen war.
    Du kannst ihn nicht umbringen, weil du dann so wärst wie er.
    Er stand über den Bruchstücken des Telefons, und die Wut
verwandelte sich in eine unbeugsame Härte in seinem Herzen, in eine willkommene Entschlossenheit.
    Er setzte sich auf den Boden der Kabine, während Aubrey schlief, zog die Knie ans Kinn und fragte sich, was ihn am Ende dieser Reise erwartete - Rettung oder Tod. Einen Moment lang schloss sich seine Hand um die Erzengel-Michael-Medaille. Stärke, die Fähigkeit, dem Bösen in seiner übelsten Form gegenüberzutreten und es zu besiegen. Er musste den Mut finden, weiterzumachen. Er steckte die Medaille unter das Hemd zurück. Das Brummen des Flugzeugs beruhigte ihn ein wenig, und er schloss die Augen und überlegte, was er als Nächstes tun würde.

30
    Die Night Road zog ihre zerstörerische Spur mitten durch Amerika, während Luke nach New York flog.
    Das Highschool-Footballspiel in einem Vorort von Kansas City war als Ziel gewählt worden, weil der Täter ein Neonazi war und man die Highschool nach einem Soldaten benannt hatte, der früh im Irakkrieg gefallen war. Einem jüdischen Soldaten. Der Neonazi hasste es, jeden Morgen, wenn er zur Arbeit fuhr, den Namen des Juden auf dem Schild zu sehen.
    Es war ein sehr spannendes, enges Footballspiel, und der Neonazi seufzte erleichtert; eine einseitige Partie hätte viele Zuschauer dazu bewegen können, vorzeitig aufzubrechen. Das Spiel war sogar erst in den letzten drei Sekunden durch ein Field Goal entschieden

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