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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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trug immer noch die Lederjacke mit dem Adler.
    »Ich habe heute einen schlimmen Tag gehabt«, sagte Henry. »Es gehört ja zu meinem Geschäft, einige der mächtigsten Leute der Welt zu beraten.«
    Bridger sah ihn mit großen Augen an.
    »Ich habe meine Klienten heute vor allen möglichen Anschlägen gewarnt - ein weiteres Chlorattentat, ein Angriff auf
unsere Energieversorgung, ein Aufammen der Gewalt von Neonazis. Alles, was ich vorhergesagt habe, trifft ein.«
    Bridger stöhnte hinter seinem Knebel.
    »Ich habe viel an Gewalt gedacht, Bridger. Und du weißt ja, wenn man viel an Gewalt denkt, macht einen das manchmal selbst gewalttätig. Das ist wirklich Pech für dich.«
    Bridgers Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Henry nahm ihm den Knebel ab, und Bridger begann sofort um Hilfe zu rufen.
    »Hier hört dich keiner«, sagte Henry. »Gott, es fühlt sich wirklich gut an, das zu sagen. Du bist das Beste, was mir heute passiert ist.«
    Bridger begann zu weinen, was Henry anwiderte.
    »Dein Mundwerk hat dich in diese Situation gebracht.«
    »Ich hab nichts getan, ehrlich.«
    »Du hast nichts getan, weil dein Kontaktmann von Quicksilver getötet wurde, bevor du uns verraten konntest.«
    »Nein. Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Wir haben die Bilder von der Verkehrsüberwachungskamera in Houston - du bist darauf zu sehen, mein Junge.«
    »Das bin nicht ich, sicher nicht.« Bridger war kein tapferer Mann; er war absolut unfähig, seine Angst in irgendeiner Weise zu bezähmen.
    »Doch, du bist es. Und selbst wenn wir dein Gesicht nicht eindeutig erkannt hätten, würden wir wissen, dass du es bist. Deine flotte Lederjacke mit dem Adler ist so einzigartig - die kann nur dir gehören, Bridger.«
    Bridger ließ den Kopf hängen.
    »Du hast Snow das Herz gebrochen.«
    »Sie … tun Sie ihr nichts.«
    »Ich mache ihr keinen Vorwurf, dass du uns verraten hast. Außerdem ist sie sehr nützlich. Und sie hat bereits einen
Typen gefunden, der dich ersetzt, auch im Bett. Wenn man nicht viel taugt, ist man leicht zu ersetzen.« Er lächelte in sich hinein. Diese Wahrheit war ihm schon lange bewusst. Warren Dantry hatte als Vater und Ehemann in Henrys Augen nicht viel getaugt, und es war ihm erstaunlich leichtgefallen, Warrens Rolle zu übernehmen.
    »Also. Wir können wieder Freunde sein, und die Night Road würde dir deinen Fehler verzeihen.« Henry hockte sich zu ihm in das kühle Gras. »Wenn du mir sagst, wer Quicksilver ist.«
    »Den Namen kenn ich nicht.«
    »Der Mann, mit dem du dich treffen wolltest, hat für eine Firma namens Quicksilver gearbeitet. Wer sind diese Leute?«
    »Ich weiß es nicht. Sie haben gesagt …« Bridger hielt inne, als suche er nach den richtigen Worten.
    Henry streckte die Hand nach ihm aus, fand einen Finger und brach ihn mit einem sauberen Ruck. Drummond hatte ihm diese Technik der Selbstverteidigung vor Jahren gezeigt.
    Bridger heulte auf, trat eine Furche ins Gras und schlug mit den Schultern und dem Kopf hart gegen die Stoßstange. Als er wieder zusammenhängend sprechen konnte, bettelte er: »Nein, bitte, nicht!«
    »Du hast noch neun Finger. Ich gebe dir eine Minute, um es dir zu überlegen, dann breche ich den nächsten.« Er ließ den Schmerz wirken und Bridgers Angst wachsen.
    Bridger biss die Zähne zusammen.
    »Oder glaubst du vielleicht, die Typen von Quicksilver kommen gleich aus dem Wald gelaufen, um dich zu retten? Ich glaube nicht. Ich bin der Einzige, von dem du dir Gnade erhoffen kannst, Bridger. Wir können dir alles verzeihen. Wir können dich verstecken. Aber nur, wenn du uns hilfst.«
    Die Minute verstrich, das einzige Geräusch war Bridgers
Stöhnen. Er war bloß ein Verlierer, der von einer rassistischen Gruppe zur nächsten wanderte, der nicht mehr tat als ihre Webseiten einzurichten und vielleicht bei einer schlecht besuchten Demonstration ein Transparent hochzuhalten. Er hatte Snow vor fünf Monaten getroffen, und sie waren zusammengezogen; er wollte lernen, wie man Bomben baut, war aber ungeeignet dafür, so dass er sich darauf beschränkte, ihr das Material zu besorgen.
    Langsam griff Henry nach dem nächsten Finger und streichelte ihn sanft vom Nagel bis zum Gelenk, und bevor er ihn brechen konnte, platzte es verzweifelt aus Bridger heraus: »Ich hab einen Anruf bekommen … von diesem Mann.«
    »Wie hieß er?«
    »Das hat er nicht gesagt. Er hat nur gesagt, er weiß, dass ich für Snow Bombenmaterial besorgt habe. Und dass ich für den Rest meines Lebens ins

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