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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Seite, und er fragte sich, ob er so gelegen hatte, als er eingenickt war. Hatte Wu ihn vielleicht durchsucht?
    »Autopilot. Ich wollte nur sehen, ob Sie beide irgendetwas brauchen, Mr. Lindoe.«
    Wieder spitzte er den falschen Namen ganz leicht zu. Er weiß es. Aber er spricht dich nicht darauf an. Noch nicht. Er will keinen Ärger hier in der Luft. »Wann landen wir in New York?«
    »In vierzig Minuten.«
    Luke blickte zu Aubrey hinüber; sie schlief noch. Das überraschte ihn nicht, genauso wenig wie die Tatsache, dass er selbst eingeschlafen war. Im Schlaf konnte man das alles hinter sich lassen. Plötzlich machte sich der Hunger schmerzhaft bemerkbar.

    Wu drehte sich wortlos um und ging zurück ins Cockpit. Er schloss die Tür hinter sich.
    Luke öffnete den Rucksack. Die Pistole war noch da. Er überprüfte sie. Ungeladen. Das Magazin war weg, und auch nirgends im Rucksack zu finden. Die Pistole nützte ihm also nichts. Das Geld, das er aus Erics Versteck mitgenommen hatte, war hingegen noch da. Erics Laptop ebenso - er fühlte sich kühl an. Er war nicht eingeschaltet worden.
    Wu hatte den Rucksack durchsucht.
    Luke ging nach vorne zu der kleinen Bordküche. Leise durchsuchte er die Schubladen. In einer fand er eine Liste der Lebensmittel für den Flug. Bezahlt wurde das Ganze von Quicksilver Risk, mit einer New Yorker Adresse. Quicksilver.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Er griff nach dem Telefon in der Bordküche. Er rief die Auskunft an und verlangte die Nummer der Firma, die die Hütten in Braintree vermietete; an den Namen konnte er sich von dem Schild beim Tor erinnern. Er bekam die Nummer und wählte sie. Wenn sie Hütten vermieteten, dann musste es so etwas wie eine Notrufnummer geben, falls einer der Mieter außerhalb der Geschäftszeiten irgendein Problem hatte. Er kam zu einem Anrufbeantworter, wo er auf eine solche Nummer verwiesen wurde; er wählte erneut.
    »Ja?«
    »Hallo. Mein Vater meldet sich nicht mehr, und ich glaube, dass er eine Hütte bei Ihnen gemietet hat. Hütte Nummer drei. Wurde sie von einer Firma namens Quicksilver gemietet?«
    »Ich hatte deswegen schon einige Anrufe.« Der Angestellte klang ziemlich sauer.
    »Bitte. Allen Clifford, er wird vermisst …«
    »Tja, er hat die Hütte total verwüstet, er hat die Möbel zertrümmert,
und wir haben die Kosten für den Schaden von seiner Karte abgebucht.«
    »Wie hat er denn bezahlt? Ich sorge dafür, dass Sie Ihr Geld bekommen.«
    »Firmenkreditkarte. Quicksilver Risk Management.«
    »Danke.« Luke legte auf. Großer Gott, sie hatten die Hütte wirklich gemietet. Henry hatte die Wahrheit gesagt. Das bedeutete noch nicht, dass er ihm trauen konnte. Aber es bedeutete andererseits auch nicht, dass er diesen Leuten trauen konnte. Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    Er riss die Seite mit der Adresse aus der Frachtliste heraus. Erics Fluchtweg war eine Falle.
    In der Bordküche fand er Sandwiches, und er aß eines. Die Stadt, die niemals schläft, sah unter ihm wie eine Miniaturausgabe der Milchstraße aus. Er nahm an, dass sie in New Jersey landen würden, auf der anderen Seite des Flusses.
    Er schüttelte Aubrey. Sie sah ihn blinzelnd an, augenblicklich wach und bereit. Er gab ihr ein Sandwich und formte mit den Lippen lautlos die Worte: Der Pilot weiß alles. Wir müssen fliehen. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, und sie fragte lautlos: Was machen wir?
    Er wünschte sich, sie hätten darüber vorher im Auto gesprochen, aber sie hatten nicht gewusst, dass sie in das Flugzeug kommen würden, das für Eric vorgesehen war. Sie mussten improvisieren. »Eine Firma namens Quicksilver hat die Hütte bezahlt, in der wir gefangen waren«, flüsterte er ihr ins Ohr, »und auch diesen Flug.«
    Sie sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Wer sind die?, formte sie lautlos mit den Lippen.
    Er schüttelte den Kopf. Wir hauen ab, flüsterte er, und sie nickte.
    Er nahm ihre Hand, und sie warteten auf die Landung.
Das Flugzeug rollte auf das kleine Terminal auf dem Privatflugplatz zu. Wu forderte sie über die Sprechanlage auf, sitzen zu bleiben.
    Luke kam der Aufforderung nicht nach. Er erhob sich, ging zur Außentür und riss sie auf. Ein Alarm heulte in der kühlen Abendluft. Aubrey folgte ihm, und sie sprangen auf das Rollfeld hinaus. Aubrey landete neben ihm, und sie liefen los.
    Über dem Dröhnen der Triebwerke hörte er Frankie Wu - nun gar nicht mehr freundlich - wütend brüllen. Die Startbahn lag zwischen ihnen und einem Zaun, und

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