Vertrau mir! - Thriller
an die Kamera und schaltete sie ein.
»Wofür ist das?«
»Oh, zur Abschreckung.«
Er stand zwar mit dem Rücken zur Kamera, trotzdem zog er sich eine schwarze Kapuze über den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen. Bridger begann wieder zu wimmern. »Aber Sie haben mir doch versprochen … Sie haben versprochen …«
Henry konnte Bridgers Gejammer später herausschneiden. Er brach ihm die restlichen acht Finger. Beim vierten verlor Bridger vor Schmerz das Bewusstsein. Henry trat ihm in die Hoden, um ihn aufzuwecken. Bridgers Augen öffneten sich weit in seiner Angst, und sie waren offen, als Henry ihm mit einem Rasiermesser die Kehle durchschnitt.
Er legte Bridger die Hand auf die Schulter und spürte, wie das Leben und der Schmerz aus ihm wich, dann sagte er: »Das passiert denen, die die Night Road verraten wollen.« Der Videoclip würde auf die Webseite der Gruppe gestellt werden und allen, die in ihrer Loyalität schwankten, zur Warnung dienen.
Zehn Minuten später kam der Junge aus Alabama von seinem
Spaziergang zurück. Er starrte auf Bridgers Leiche hinunter, und Henry hörte ihn schlucken.
»Beseitige ihn bitte für mich. Aber so, dass ihn keiner findet. Grab tief. Dann geh heim. Du bekommst eine Belohnung oder eine zusätzliche Ausbildung auf unsere Kosten. Was dir lieber ist.«
Der Junge aus Alabama nickte, sein Gesicht war bleich. »Ich will lernen, wie man Bomben baut.«
»Ich sorg dafür, dass du es lernen kannst.«
Henry fuhr heim nach Alexandria. Er setzte sich an seinen Computer.
Quicksilver - er musste erfahren, wer diese Leute waren. Und er musste sie eliminieren. Wenn sie eine Neuauflage des Book Club sein wollten, eine Gruppe, die außerhalb der Zwänge arbeitete, die für Regierungsbehörden galten, dann würden sich irgendwelche Spuren von ihren Aktivitäten finden lassen.
Unter den Klienten der Shawcross Group gab es auch führende Telekommunikationsunternehmen, die Anschläge auf ihre Infrastruktur fürchteten, außerdem Verkehrsunternehmen, aber auch Firmen für Finanzdienstleistungen, denen klar war, dass eine neue Terrorwelle ihre Profite zunichtemachen könnte, falls es zu einem Kollaps des Finanzsystems kam.
Er würde die Ressourcen seiner Klienten nutzen, um Quicksilver zu finden.
Er verfasste die E-Mail sehr sorgfältig und schickte sie dann jeweils an die höchste und diskreteste seiner Kontaktpersonen in jeder der Firmen:
Ich wende mich heute an Sie als einen meiner wichtigsten Klienten und bitte Sie um Ihre Hilfe. Ein hoher Regierungsvertreter hat mich gebeten zu testen, wie schnell Datenbanken von Regierungsbehörden
und Unternehmen Geheimagenten aufspüren können, die auf amerikanischem Boden aktiv sind. Ich vermute, dass lukrative Verträge hinter dem Ansuchen stehen.
Ich habe nun zwei falsche Identitäten erfunden: Allen Clifford und Kevin Drummond. Bitte, benutzen Sie Ihre Datenbanken in den Bereichen Kommunikation, Finanzwesen, Verkehr, Kreditkarten, Security und so weiter, um sie zu finden. Ich habe ihnen einen Bezug zu einer tatsächlich existierenden Firma namens Quicksilver Risk Management gegeben. Bitte senden Sie mir eventuelle Ergebnisse zu diesen beiden Identitäten oder dieser Firma. Herzlichen Dank, und seien Sie versichert, dass Ihre Informationen streng vertraulich behandelt werden.
Henry vermutete, nicht lange warten zu müssen. Dieser Weg bot sicher die größten Chancen, etwas über seinen Feind herauszufinden.
Danach schickte er noch eine E-Mail an seine Klienten. Die erste Zeile der Nachricht lautete:
Die Shawcross Group wird in Kürze die neuesten Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren - eine detaillierte Auflistung jener Infrastruktur-Einrichtungen, die in den Vereinigten Staaten am meisten von möglichen Terroranschlägen bedroht sind.
Nach Hellfire würden ihn alle als außergewöhnlich klugen Mann ansehen.
32
Luke erwachte aus seinem schweren Schlaf; er saß immer noch gegen die hintere Bordwand des Flugzeugs gelehnt. Frankie Wu stand vor ihm. Lukes Kopf pochte, und er blinzelte, um ganz aufzuwachen. »Was gibt’s?«
»Nichts, Mr. Lindoe. Ich wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Sie waren nicht auf Ihrem Platz.«
»Sorry. Ich hab mich hier hingesetzt, um nachzudenken, und da hab ich wohl zu intensiv nachgedacht.« Er stand etwas ungelenk auf.
Frankie Wu sah ihn mit verschränkten Armen an.
»Sollten Sie nicht die Maschine fliegen?«, fragte Luke und ging zu seinem Platz zurück. Sein Rucksack lag auf der
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