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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Horizont verschwimmen. Es war eine Stadt der Autofahrer, der ständigen Bewegung und Dynamik. Jetzt, kurz vor dem Einsetzen der Nachmittags-Rushhour, strömte der Verkehr von Westen her stoßweise in die Stadt.
    Die dahinkriechenden Autokolonnen gaben Luke neue Hoffnung. Er verfluchte sich immer noch selbst, weil er es nicht gewagt hatte, etwas zu unternehmen, als der Polizist aus Mirabeau ihm hätte helfen können. Aber er glaubte auch, dass sie dann wahrscheinlich beide ums Leben gekommen wären. In Erics Augen glühte eine verzweifelte Entschlossenheit.
    Sie waren nun zum ersten Mal im dichteren Verkehr. Wenn der Wagen zum Stillstand kam, konnte er vielleicht einen Fluchtversuch starten. Eric würde wahrscheinlich wenig geneigt sein, vor so vielen Leuten auf ihn zu schießen. Vielleicht war auch ein stiller Hilferuf möglich, wenn ihn jemand ansah. Doch die Fahrer hielten den Blick auf die Straße gerichtet. Fremde, die durch Houston fuhren, wechselten keine Blicke.
    »Das Messer will, dass du nach vorne schaust«, mahnte Eric.

    »Das Messer will sicher nicht zustechen, wenn ich fahre, weil ich nämlich sonst einen Unfall baue. Aber verärgern wir das Messer nicht.«
    »Schön ruhig. Heute Abend bist du wieder in Sicherheit.« Erics Stimme klang hohl. Er hatte Luke in der vergangenen Stunde jedes Mal aufgefordert zu schweigen, wenn Luke etwas gesagt hatte. »Bleib auf der mittleren Spur, bis wir zu den Ausfahrten in die Innenstadt kommen.«
    Der Verkehr zog sich immer langsamer dahin. Eric packte Luke am Hemd, zusammen mit dem Sicherheitsgurt.
    »Du denkst daran, abzuhauen. Und ich sag dir, ich erschieß dich.«
    »Spar dir die Drohungen. Ich werd nichts mehr unternehmen.« Er wurde von Panik ergriffen, als er sich vorstellte, dass jemand beobachten könnte, wie Eric ihn bedrohte, ihm dann zu Hilfe eilte und damit alles noch schlimmer machte. Luke blickte auf den Wagen zu seiner Linken. Er sah eine Frau am Steuer eines Minivans und ein gelangweiltes Mädchen auf dem Beifahrersitz, das eine SMS ins Handy tippte. Zu seiner Rechten trommelte ein älterer Mann einen Rhythmus auf dem Lenkrad. Keiner von ihnen beachtete Luke, sie interessierten sich nur für das, was vor ihrer Windschutzscheibe passierte.
    »Schon komisch, dass man so allein ist, obwohl Tausende Leute um einen herum sind. Wir wissen nicht, an wen wir uns wenden könnten, wer uns verstehen würde.« Eric lachte bitter. »Und darum gehört die Welt auch verflucht.«
    »Dann sollten wir nicht noch einen Schritt weiter zur Hölle gehen. Bitte. Du bist doch kein übler Typ.«
    »Du musst Angst vor mir haben, Luke.«
    »Hab ich. Aber … du willst mir nichts tun. Das sehe ich. Du bist kein Verbrecher, du willst das alles gar nicht. Ich
kann dir helfen, aus dem Schlamassel herauszukommen, in dem du vielleicht steckst.« Er musste Eric überzeugen, dass es nicht zu spät war, das Ganze zu beenden und ihn freizulassen.
    »Du hilfst mir schon. Du weißt es nur noch nicht.« Eric biss die Zähne zusammen.
    »Aber …«
    »Es verändert einen, wenn man einmal das Gesetz bricht«, fügte Eric leise hinzu. »Ich kann nicht mehr zurück. Ich habe mich entschieden. Und ich will, dass du die Klappe hältst.«
    Sie mussten sich an einem Stau vorbeikämpfen, der durch einen Unfall mit Blechschaden verursacht worden war, und als sie ins Herz der Stadt kamen, begann bereits der Abend zu dämmern. Eric wurde immer nervöser und sah ständig auf seine Uhr. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Die City of Houston ragte mit ihren beleuchteten Türmen auf. Die Innenstadt hatte in den vergangenen Jahren einen Erneuerungsprozess erlebt: Aus alten verlassenen Hotels und Bürohäusern waren neue Firmengebäude, Hotels und Wohnhäuser hervorgegangen. Luke lenkte den BMW zwischen den Fußgängern hindurch - Büroangestellte, die zu einer Bushaltestelle oder Tiefgarage eilten oder eines der neuen Schickimicki-Lokale oder Restaurants aufsuchten. Für Luke war Houston immer eine Stadt voll unbändiger Energie und Dynamik gewesen, aber im Moment wünschte er sich nur, dass irgendjemand lang genug innehielt, um seine Notlage zu bemerken.
    »Das wird gefährlich«, meinte Eric. Er beugte sich vor, so als würde er die Menge der Passanten nach einem Gesicht oder einer möglichen Bedrohung absuchen.
    »Ach, jetzt wird’s gefährlich?«
    »Bieg da vorn ab.«
    Sie fuhren am Minute Maid Park vorbei, wo das Baseball-Team der Houston Astros spielte, dann weiter in eine Gegend,
die noch nicht vom

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