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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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nicht.«
    »Du wohnst allein in einer Wohnung in der Innenstadt. Du hast kein schlechtes Verhältnis zu deinen Nachbarn, aber nicht so eng, dass ihnen auffallen würde, dass du heute nicht zu Hause bist, oder auch morgen oder übermorgen. Es sind Frühjahrsferien; du hast keine Vorlesungen.«
    »Sie wissen viel von mir.« Vielleicht, so dachte Luke, weil er zu den Leuten gehört, nach denen du gesucht hast. Er überlegte, wie oft sich Leute von der Night Road mit einer privaten Nachricht über einen seiner Online-Accounts an ihn gewandt hatten und ihn in lange Gespräche über ihre zwanghaften Ideen und Absichten verwickelt hatten. Er hatte sehr darauf geachtet, keine wirklichen Informationen preiszugeben. Aber dieser Mann hatte ihn trotzdem gefunden.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte Luke mit etwas festerer Stimme.
    »Ich will nur, dass du mit mir kommst. Mach keinen Ärger und dir passiert nichts.«
    Lock ihn aus der Reserve, dachte sich Luke. So wie du es tun würdest, wenn er auf der anderen Seite des Computerbildschirms wäre. »Wenn ich verstehen könnte, was das hier werden soll …«
    »Tust du aber nicht.«

    »Haben wir schon mal miteinander gesprochen? Vielleicht online?«
    Der Mann lachte leise. »Ich bin keins von deinen Forschungsobjekten.«
    Er wusste eindeutig von der Night Road, zumindest wusste er, was Luke für Henry machte. »Mein Stiefvater wird mich anrufen, sobald er in New York ist.«
    »Gib mir dein Handy.« Der Lauf der Pistole bohrte sich zwischen seine Rippen.
    Luke zuckte wieder zusammen und zog sein Smartphone aus der Jackentasche. Der Mann nahm es und warf es auf den Autoboden. Er zertrat es mit dem Absatz seines schweren Schuhs. »Und schon haben wir Ruhe.«
    Luke blickte auf das Radio. Darüber war eine Ruftaste für einen Servicedienst, den er anrufen konnte, wenn er eine Auskunft oder Hilfe brauchte. Doch dann fiel ihm ein, dass der Vertrag schon letzten Sommer ausgelaufen war und er ihn nicht verlängert hatte. Der Servicedienst war also nutzlos.
    »Wenn Sie mich gehen lassen«, begann Luke erneut, »sage ich der Polizei nichts. Wir tun so, als wäre das gar nicht passiert. Ich hab Sie nie gesehen.«
    »Daraus wird nichts, vergiss es«, erwiderte der Mann mit leiser, aber unruhiger Stimme. »Tut mir leid für dich, es ist nun mal passiert. Und ich werde es durchziehen.«
    Ich werde es durchziehen. Luke dachte an all die leeren Seitenstraßen, die zwischen Austin und Houston lagen. An die Wälder. An all die Plätze, wo man eine Leiche verschwinden lassen konnte. Er zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Das muss doch nicht sein«, versuchte er es erneut. »Wir sagen einfach … Sie lassen mich hier raus, und bis ich zu Fuß in der Stadt bin, sind Sie fast in Houston. Ich hab schon vergessen, wie Sie aussehen …«

    »Es gibt nichts zu verhandeln.« Der Mann wischte sich die Lippe mit dem Finger ab.
    »Glauben Sie mir, ich werde mich nicht an Sie erinnern. Ich denke sehr praktisch in solchen Dingen.«
    »Wir sind an einem Punkt, wo es kein Zurück mehr gibt.«
    »Nein. Sie können immer noch zurück.« Er wollte nicht, dass sich der Typ verzweifelter fühlte, als er es ohnehin schon war. »Sie haben immer noch die Wahl.«
    »Du hast nicht besonders viel mitbekommen vom Leben, was?« Der Mann lachte nervös.
    Luke schaffte es nicht, den Kerl genauer einzuschätzen; einmal wirkte er wie ein hartgesottener Verbrecher, der gezielt Gewalt einsetzte, dann wieder war er nervös und unruhig, wie jemand, der genau wusste, dass er sich aus dieser Sache besser herausgehalten hätte. »Sagen wir doch einfach, das Ganze war ein Fehler, ein Irrtum - aber das ist unwichtig. Ich bin überhaupt nicht nachtragend. Alles vergeben und vergessen. Lassen Sie mich einfach aussteigen.«
    »Ich will ein bisschen nette Musik hören, und was ich noch will, ist, dass du endlich die Klappe hältst.« Der Mann fummelte am Radio herum und sprang von einem Sender zum nächsten, doch er fand nichts Passendes, und so drehte er wieder ab. »Ich hab gern die richtige Musik im Auto. Oder wenigstens Nachrichten. Nur gibt es heutzutage mehr und mehr schlechte Nachrichten - das haben wir aus der Welt gemacht, nichts als schlechte Nachrichten.«
    Luke fuhr in gespenstischer Stille weiter. Der Mann starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Doch die Pistole blieb an seiner Seite, und Luke musste sich immer wieder vorstellen, wie Blut und zerrissene Eingeweide in seinen Schoss quollen.
    Er sah ein Schild, das die Ausfahrt nach

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