Vertraue mir (German Edition)
ist, genau wie bei den Callahans. Familie und der Zusammenhalt sind Grundlage des Zusammenlebens. Ich war so naiv und habe angenommen, dass Sie Gabe nicht mehr beschützen, weil er Susan auf dem Gewissen hat. Ich war dumm und naiv. Da haben Sie Recht und das werde ich auch niemals vergessen! Das war eine Lektion fürs Leben, Bennett!“
Nachdenklich fixierte sie den älteren Mann, der immer noch nichts zu begreifen schien.
„Aber an das Gute in den Menschen zu glauben, die man liebt, so wie Gabe an Sie geglaubt hat, das ist nicht dumm oder naiv, sondern richtig! Sie sind derjenige, der am meisten dabei verliert und wenn Sie sich für noch so schlau halten.
Denn Sie sind es, der jetzt allein ist! Nicht ich, nicht Gabe! Ach, und Ihre Frau wird sicher auch nicht auf Sie warten, falls man Ihnen nur eine Haftstrafe auferlegt!“
Mauras ruhige, ohne jeden Hass gesprochene Worte bewirkten ein neues Gesicht von Everett Bennett. Die Wut schien von ihm abzufallen, er blickte mit unsicheren Augen zu seinem Neffen und erkannte neben Hass auch eine winzige Spur Mitleid.
Er öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Er drehte sich um und verließ das Zimmer, dicht gefolgt von den beiden Polizisten.
Capshaw sah Maura nachdenklich an, sie blickte ruhig zurück. Sogar dem flapsigen Warrant hatte es die Sprache verschlagen. Gabe blickte in den leeren Flur, in den sein Onkel verschwunden war. In Marion Zelenskys Augen standen Tränen.
Capshaw räusperte sich: „Also, dann nach Hause mit Ihnen beiden. Ich melde mich und sage Ihnen, wie es weitergeht. Sind Sie fahrtüchtig, Maura? Ihr Wagen steht noch hier.“
Warrants tiefe Stimme erscholl. „Ich kann genauso gut fahren wie fliegen. Ich bringe die beiden nach Hause.“ Endlich kam Gabe zu sich.
„Das wäre großartig, Sylvester. Du könntest ja wieder in einem der Gästehäuser übernachten und morgen bringt dich mein Pilot zurück, einverstanden?“
Warrant schlug ihm so herzhaft auf die Schulter, dass es Maura und Capshaw aus Mitgefühl ebenfalls die Luft nahm. Gabe wurde blass und wankte, und Warrant fluchte, als er merkte, dass er die Verletzung seines Freundes vergessen hatte. Mit hochrotem Kopf entschuldigte er sich. Marion wurde ebenfalls nach Hause geschickt und ein langer Tag nahm endlich sein glückliches Ende.
Zuhause wurden sie von den besorgten Callahans bereits erwartet und mussten die Geschehnisse nochmals berichten. Warrant, der den Anfang ja nicht mitbekommen hatte, schüttelte fassungslos den Kopf.
Die beiden Hauptpersonen wurden sehr bald zu Bett geschickt, und als alle in ihren Betten lagen, erhielt Maura endlich einen beinahe stilvollen Heiratsantrag, den sie ebenso stilvoll annahm.
Als sie bereits drei Tage später in einer kleinen Kirche bei Killarney heirateten, waren Lieutenant Capshaw und die rassige Elaine Wyman die Trauzeugen. Auf dieser Hochzeit funkte es zwischen den beiden kräftig. Capshaw wurde später ein häufiger und gern gesehener Gast bei Gabe und Maura.
Gabes Mutter war ebenfalls erschienen, und Maura und sie verstanden sich prächtig. Die Hochzeitsreise führte deshalb auch nach Hawaii.
Regina Bennett hatte ein volles Geständnis abgelegt. Das erste Mal hatte sie auf Maura geschossen, um Gabe zu retten. Das zweite Mal aus Eifersucht!
Als die Zeremonie vorüber war, sah Richard die beiden frisch Vermählten streng an. „Wisst ihr eigentlich euer Glück zu schätzen? Das ist ja alles kaum zu glauben.
Gabe, eins sag ich dir: Wenn du dieses Mädchen in Zukunft nicht aus solchen Gefahren heraushalten kannst, dann müssen wir zwei noch mal ein Wörtchen miteinander reden! Halt, ich bin noch nicht fertig! Wie du das machst, ob du ihr ein Dutzend Kinder anhängst oder sie mit einer Kette ans Haus fesselst, ist mir gleich. Aber ich habe keine Lust den kläglichen Rest meiner Tage mit Zittern um Maura zuzubringen. Kathleen und ich haben genug Einfälle, unser Leben selbst interessant zu gestalten, nicht wahr, Schatz?“
Kathleen nickte lächelnd. Maura fragte kichernd: „Vielleicht kannst du das näher erläutern, Dad? Damit uns auch mal etwas anderes einfällt!“
Richard hob sie hoch und drückte sie, bis sie quietschte.
„Das kannst du haben. Aber mach mich nicht verantwortlich, wenn dein Loverboy rot wird!“
Gabe lachte und statt seiner wurde nun Kathleen rot, worauf ein unverbesserlicher Sylvester Warrant natürlich sofort hinweisen musste.
Der Abend endete erst spät mit viel Gelächter. Gabe und Maura sahen sich
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