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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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sanft das Kinn auf ihren Kopf. »In eine Schießerei verwickelt zu werden ist für niemanden einfach. Selbst Polizisten bekommen in solchen Fällen psychologische Hilfe angeboten, die man tunlichst auch nutzen sollte. Es wäre also nur natürlich, wenn du ebenfalls das Bedürfnis verspüren solltest, mit jemandem über alles zu sprechen.«
    »Nein«, entgegnete sie verschlossen.
    Er akzeptierte ihre Ablehnung, denn ihm selbst ging es ganz genauso. »Wirst du mit mir darüber reden?«, fragte er.
    »Das habe ich doch schon. Es war furchtbar.« Sie schmiegte sich enger an ihn. »Mir haben zwar die Knie geschlottert, aber ich hätte trotzdem getan, was immer nötig gewesen wäre, und darauf bin ich stolz.«
    Wow.
Er kannte niemanden, und schon gar keine Frau, die so unverblümt von sich sprach. Einerseits machte ihm das Sorgen, denn ihre Offenheit machte sie verletzlich.
    Andererseits bewunderte er ihre ungekünstelte Art und wünschte sich nur noch stärker, mehr über sie und ihre dunklen Geheimnisse zu erfahren. »Hast du schon einmal getan, was nötig war?«
    Anstelle einer Antwort kuschelte sie sich noch fester an ihn. »Du riechst fantastisch, Reese.«
    Sie wich ihm aus – aber er hatte verstanden. Er hatte tatsächlich Fortschritte gemacht. Bloß nicht zu gierig werden. Zumindest jetzt noch nicht. »Wenn du meinst. Ich muss aber trotzdem unter die Dusche.«
    Er drückte die Nase auf ihren Scheitel. Sie war diejenige, die toll roch. Irgendwie warm und lieblich und unverwechselbar nach Alice.
    »Was wird jetzt geschehen?«, fragte sie und war offenbar noch nicht bereit, ihn gehen zu lassen. »Bei deiner Arbeit meine ich.«
    »Der Gerichtsmediziner hat die Leiche schon zur Autopsie abholen lassen.«
    »Ich bin froh, dass sie nicht mehr in deiner Wohnung liegt.«
    Er spürte, wie sie erschauerte. »Ja, ich auch.« Er strich mit der Hand über ihren Rücken und ließ sie schließlich oberhalb ihres Steißbeins ruhen, dicht über ihrem Po. Er fühlte die leichte Rundung ihrer Pobacken. Die Feinheiten ihrer Kurven zu spüren erregte ihn, weckte die Lust, mehr zu entdecken. »Da ein Polizeibeamter in den Todesfall verwickelt war, wird es sicher interne Ermittlungen geben, und der Bezirksstaatsanwalt wird sich den Fall auch genau ansehen.«
    »Interne Ermittlungen?«
    Er spreizte die Finger über ihrem schmalen Kreuz. Sie war so zart, so zerbrechlich. Die Gegensätzlichkeit ihrer Körper, ihres schlanken Leibes und seiner breiten Statur, brachte ihn schon wieder auf sinnliche Gedanken. Das musste aufhören.
    Zumindest solange sie über derart reale und furchtbare Dinge sprachen.
    Er
würde
sie haben.
    Wenn sie so weit war. Wenn
er
ihr geholfen hatte, dafür bereit zu sein.
    Er hatte den Eindruck, dass Alice momentan selbst nicht genau wusste, was sie wollte. Er war in Sachen Frauen nicht gerade unerfahren und außerdem im Gegensatz zu ihr nicht von widerstreitenden Gefühlen geplagt. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, konnte er das Verlangen in ihren großen, dunklen Augen beinahe körperlich spüren.
    Sie sehnte sich nach seiner Nähe. Er würde sie nicht allein lassen.
    Und sie sehnte sich nach ihm als Mann – Gott sei Dank.
    Doch dies war der falsche Zeitpunkt, um sie zu verführen, auch, wenn es ihm wahrscheinlich mühelos gelungen wäre.
    »Beide werden Ermittler schicken, die sich bestimmt so bald wie möglich mit Lieutenant Peterson, Logan und mir unterhalten wollen.«
    Sie lehnte sich zurück und blickte ihn nachdenklich an. »Bekommt ihr etwa Schwierigkeiten?«
    »Das ist reine Routine. Uns wird nichts vorgeworfen, aber sie wollen sich gegen alle Eventualitäten absichern. Mach dir keine Gedanken deswegen.« Er wollte es nur so schnell wie möglich hinter sich bringen, damit er endlich wieder an die Arbeit gehen konnte.
    »Die Polizei hat bereits gestern Nacht mit mir gesprochen.«
    Mist. Natürlich hatte sie das. »Wie ist es gelaufen?«, tastete er sich behutsam vor.
    »Ganz gut. Ich habe ihnen erzählt, was ich wusste, aber abgesehen davon, dass ich bemerkt hatte, dass sich Schwierigkeiten anbahnten, und dass ich deinem Freund meine Waffe geliehen hatte, konnte ich eigentlich nicht viel beitragen. Im Grunde weiß ich ja gar nicht, was gestern eigentlich genau passiert ist.«
    Trotzdem hatte sie sich lediglich erkundigt, wie es den anderen ging, ihn aber nicht weiter ausgefragt. »Ich kann dir später noch alles erklären. In Ordnung?«
    Sie nickte. »Du hast mir immer noch nicht gesagt, wie lange es dauern wird,

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