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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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hast.«
    Versuchte er, sie nicht zu beleidigen? »Du findest, ich übertreibe.«
    »Ich denke, dass du tust, was nötig ist, um dich sicherer zu fühlen.«
    Sicherer, aber nicht
sicher
. Reese begriff den Unterschied. Nachdem sie am eigenen Leib erfahren hatte, wie schnell man zum Opfer werden konnte, würde sie sich nie wieder völlig sicher fühlen können. »Ja, so ist es.«
    Er spielte mit seinem leeren Glas und drehte es auf dem Tisch. »Ich kann nur mutmaßen, wie sehr dich die Schüsse und der Tote mitgenommen haben müssen …«
    »Ich hätte gern geholfen.«
    »Das hast du doch auch getan. Du hast Logan geschickt. Dank dir wusste er genau, was vor sich ging. Ohne dich wäre es ihm vielleicht genau so ergangen wie mir und Lieutenant Peterson.«
    Sie wusste immer noch nicht genau, was eigentlich passiert war und wieso. »Er wäre mit Handschellen ans Bett gefesselt worden?«
    »Oder tot.« Reese stand auf und brachte seinen leeren Teller zum Spülbecken.
    Waren eigentlich alle Männer so sicher und selbstbewusst in der Küche? So ordentlich?
    Soweit sie sich entsinnen konnte, nicht. Ihr Vater war ein wundervoller Mensch, aber den Haushalt überließ er trotzdem ihrer Mutter.
    Die wenigen Beziehungen, die sie gehabt hatte, waren über gelegentliche Verabredungen nicht hinausgegangen, und so konnte sie nicht wissen, wie sich diese Männer in der Küche geschlagen hätten.
    »Hättest du die Waffe gestern auch eingesetzt?«, fragte Reese scheinbar nur aus Neugierde.
    »Wenn nötig.« Das hatte sie sich bewiesen. Sie
konnte
abdrücken. »Meine andere Waffe habe ich deinem Freund gegeben, da er seine eigene seinem Bruder überlassen hatte …«
    »Deine andere Waffe?« Er wandte sich wieder zu ihr um. »Du besitzt
mehrere

    »Einen Revolver. Hat Logan nicht erwähnt, dass er mir gehört?«
    »Er wurde angeschossen und hat stark geblutet …« Reese fluchte leise. »Zu viel Chaos und zu viele Beteiligte.« Er kratzte seinen Teller sauber und stellte ihn in die Spülmaschine. »Die SpuSi hat jetzt deine Waffe. Ich hoffe also, das mit der Genehmigung ist wahr.«
    »Das ist es.« Ihre Neugier gewann nun doch die Oberhand. »SpuSi? Bedeutet das Spurensicherung?«
    »Ja, sie sind dafür verantwortlich, Fotos vom Tatort zu schießen und Beweisstücke einzusammeln.«
    »Wann bekomme ich sie zurück?«, fragte sie mit gerunzelter Stirn. Es missfiel ihr, dass ihr eine Waffe fehlte. Sie hatte sich daran gewöhnt, genau zu wissen, wo welche Waffe platziert war.
    »Schon bald, wenn alles glattgeht.« Er räumte ihren Teller ebenfalls in die Spülmaschine und baute sich dann vor ihr auf. Er berührte sie am Kinn, hob ihr Gesicht. »Wenn ein Polizist in eine Schießerei verwickelt wird, bekommt er immer bezahlten Zwangsurlaub. Üblicherweise drei Tage.«
    Hoffnung keimte in ihrer Brust. »Dann hast du also die nächsten drei Tage frei?«
    »Nicht, wenn ich es verhindern kann. Aber möglich wäre es.«
    Oho. Im Gegensatz zu ihr hatte ihn die Schießerei in seiner Wohnung nicht aus der Bahn geworfen. Er war bereit, wieder zu arbeiten, während sie sich schon davor fürchtete, mit ihren Gedanken alleine zu bleiben.
    Und ihren Erinnerungen.
    Es war unangenehm zu sitzen, während er über ihr aufragte. Sie stand auf und postierte sich hinter dem Stuhl. »Du möchtest nicht freigestellt werden?«
    »Ich will noch einigen Spuren nachgehen. Einer der Mistkerle ist zwar draufgegangen, hat uns aber vorher noch verraten …«
    Als er verstummte, vervollständigte Alice den Satz für ihn. »Dass er sich im Menschenhandel versucht hat.« Sie krampfte die Hände um die Stuhllehne. »Das wolltest du doch sagen.«
    Er knetete seinen Nacken. »Gestern ging alles so drunter und drüber. Ich wusste überhaupt nicht mehr, um wen ich mich zuerst kümmern sollte. Das war wirklich beschissen.«
    Ach, wie gern sie die Hände um seinen prallen Bizeps gelegt hätte. Die Haut dort war ganz glatt und straff. Es wäre aber auch schön gewesen, seine festen Schultermuskeln unter den Fingern zu spüren, durch sein Brusthaar zu streicheln …
    »Alice«, sagte er mahnend und holte sie aus ihren Träumen.
    »Inwiefern drunter und drüber?«
    Er trat einen Schritt näher, vermied es jedoch, sie zu berühren. »Logan war angeschossen worden, Rowdy kochte vor Wut, und Pepper war völlig von der Rolle.«
    Bis sie ganz den Überblick über alle Beteiligten hatte, würde es wohl noch eine Weile dauern. »Du hast erwähnt, dass Pepper und Rowdy Geschwister

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