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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Sie schaffte es gerade noch, ihm aus dem Weg zu gehen, um nicht angerempelt zu werden.
    Er präsentierte Alice nun seine Kehrseite. Sein muskulöser Po war nur schwerlich zu übersehen – ebenso wenig wie der Umriss eines langen Klappmessers in seiner Hosentasche. Obwohl sie ihn kaum kannte, überraschte es sie nicht, dass er sich bewaffnet hatte. Tatsächlich hätte sie sogar darauf gewettet, dass er mindestens noch eine oder zwei weitere Waffen am Körper versteckte.
    Was wollte er hier?
    Sie hatte keinerlei Anlass, Rowdy gegenüber misstrauisch zu sein, aber auch keinen wirklichen Grund, ihm zu vertrauen.
    Alice ließ die Wohnungstür einen Spaltbreit offen und folgte Rowdy in die Wohnung.
    Zwar hatten sie sich einander noch nicht offiziell vorgestellt, doch Alice wusste trotzdem, dass er in die Vorkommnisse des gestrigen Tages verwickelt gewesen war. »Du bist Rowdy Yates. Peppers Bruder.«
    »Und du bist Alice. Reeses Nachbarin.« Er schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln, bei dem wahrscheinlich allen Frauen die Knie weich wurden.
    Alice zweifelte nicht an der Effektivität dieses Lächelns, doch bei ihr war es verschwendet. Bisher hatte allein Reese es geschafft, sie durch seine bloße Gegenwart zu betören.
    »Alice Appleton«, stellte sie sich vor. Da Reese nun ihren Nachnamen kannte, gab es – zumindest in dieser Hinsicht – keinen Grund mehr für die Geheimniskrämerei. Sie runzelte besorgt die Stirn. »Ist alles in Ordnung?«
    »Das sollte ich lieber dich fragen.« Er ging ganz selbstverständlich zur Couch hinüber und ließ sich auf die Polster fallen, als wäre er ein alter Bekannter und ständig bei Alice zu Gast und nicht etwa ein nahezu Fremder, den sie erst vor Kurzem kennengelernt hatte. Cash blieb auf seinem Schoß sitzen und himmelte ihn verzückt an.
    Dank seines außergewöhnlich guten Aussehens fiel es Alice nicht schwer, ihn genau zu studieren. Seine Miene verriet eine Vielzahl an Emotionen. Selbstsicherheit. Fast schon Arroganz.
    Doch sie erkannte auch, dass ihn etwas quälte. Was mochte es sein? Gestern war er in eine extreme Situation geraten. Reese hatte ihr verraten, dass seine Schwester bedroht worden war. Wie machtlos musste er sich gefühlt haben.
    Er schien ihr der überfürsorgliche Typ zu sein. Seine Schwester befand sich nun bei Reeses Freund Detective Logan Riske. Fühlte sich Rowdy deswegen vielleicht abgeschoben? Ob es noch weitere Familienmitglieder gab, an die er sich wenden konnte?
    Sie selbst hatte Familie und war trotzdem allein.
    »Wie lange willst du das noch machen?«
    Die Sorge um ihn war größer als ihre Verlegenheit und ließ sie ihre übliche Zurückhaltung vergessen. »Nicht mehr lange.«
    »Gut.« Er machte es sich bequem und legte lässig einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas. »In der Regel habe ich nichts dagegen, wenn mir eine Frau ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt …«
    »Das bist du sicherlich gewohnt.«
    »Aber langsam wird es etwas unangenehm. Ich komme mir vor, als würde ich von dir seziert.«
    »Entschuldige bitte.« Nach kurzem Zögern ging Alice zu ihm, entschied sich dafür, sich direkt neben ihn zu setzen, und ergriff sogar seine Hand.
    In seine lässige Pose mischte sich Skepsis.
    Sie ignorierte sein Unbehagen und verließ sich ganz auf ihre Instinkte. »Wie geht es dir, Rowdy?«
    Er musterte sie verblüfft. »Das wollte ich eigentlich dich fragen.«
    »Ich bin nicht diejenige, die gestern bedroht wurde.«
    Er versuchte, ihr die Hand zu entziehen, doch Cash saß im Weg und Alice gedachte nicht, ihn loszulassen. »Das war doch …«
    »Keine große Sache?« Sie tätschelte ganz sacht seinen Handrücken. »Das war es sehr wohl. Auf dich waren Waffen gerichtet, und du hättest von einer Sekunde auf die andere dein Leben verlieren können.«
    »Ich habe mich darauf verlassen, dass wir uns befreien würden.«
    Oder hätte er seinen Tod billigend in Kauf genommen? Sie wusste, dass sie ihn nicht mehr so einfach loswerden würde. Darum versuchte sie es erst gar nicht, sondern hielt seine Hand mit beiden Händen fest und verlegte sich auf eine ganz andere Taktik. »Ich habe gestern deine Schwester kennengelernt. Nur flüchtig und natürlich unter ungünstigsten Bedingungen. Sie ist sehr schön und auch sehr mutig.«
    »Ja, so ist Pepper.«
    »Ihr beide steht euch nahe?«
    Er gab den Widerstand auf und blickte sie prüfend an. »Sehr nahe.«
    »Soweit ich weiß, wurde sie ebenfalls bedroht.« Sie legte den Kopf schief. »Es ging um Menschenhandel,

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