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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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heraus.
    Reese war einen Augenblick sprachlos. Schließlich schluckte er schwer und nickte. »Das erleichtert mich.«
    »Aber es war trotzdem schlimm und schrecklich und …« Wie viel konnte sie ihm anvertrauen? Er als Polizist konnte, wenn er wollte, sowieso einiges herausfinden. Sie hob die Hand, stellte fest, dass sie zitterte, und legte sie hastig wieder in den Schoß. »Es hat eine ganz Weile gedauert, bis ich fliehen konnte.«
    »Mehrere Tage?« Reese mahlte mit dem Kiefer. »Oder Wochen?«
    Sie schüttelte den Kopf und brachte die Wahrheit nicht über die Lippen. »Es zählt einzig und allein,
dass
ich freikam und jetzt … Ich weiß nicht. Meine Scheu rührt wohl daher, dass ich mich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr richtig als Frau gefühlt habe und dass mein einziges Interesse an Männern darin bestand, wie ich ihnen am besten aus dem Weg gehen kann.« Sie musterte sein markantes Profil. »Bis ich dich getroffen habe«, flüsterte sie.
    »Und meinen Hund.«
    Der Gedanke erheiterte sie und verdrängte die schlechten Erinnerungen. »Ja, und deinen Hund.«
    »Gott sei Dank habe ich Cash.«
    Sein liebevolles Bekenntnis rührte sie fast zu Tränen. »Ich bin mir sicher, dass er das genauso sieht.« Immerhin hatte Reese den Hund vor dem sicheren Tod bewahrt, doch dass er auch sie aus ihrer selbst auferlegten Isolation und ihrer Verunsicherung rettete, das wollte sie nicht.
    Sie würde sich selbst retten.
    Sie richtete sich gerade auf und sah ihm direkt in die Augen. »Ich werde vielleicht ein wenig Zeit brauchen, aber ich will dir alles geben, was du von mir willst.«
    Er nickte zustimmend. »Ich will alles.«
    Sie klappte zweimal den Mund auf und wieder zu, ehe sie die Sprache wiederfand. »Oh. Na dann, okay«, quäkte sie schwach.
    »Und bis wieder alles im Lot ist, werde ich bei dir bleiben.« Er bremste vor einem Stoppschild. »Ich möchte Sex mit dir, das steht fest, aber ich möchte auch, dass du es ebenfalls willst.«
    Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie jemals ein derartiges Gespräch führen würde. Andererseits hätte sie auch niemals damit gerechnet, noch einmal Gefühle für einen Mann zu entwickeln. Nicht nach all dem, was geschehen war. »Okay.«
    »Und da wir uns gerade so schön einig sind …« Er fuhr wieder an. »Du sollst wissen, dass ich momentan weder mit Pam noch Nikki noch sonst einer anderen Frau etwas anfangen will. Merk dir das.« Er sah sie durchdringend an. »Und außerdem möchte ich nicht, dass du dich mit anderen Männern einlässt.«
    Alice lachte los. Sie konnte sich nicht bremsen. Er sah sie bitterböse an. Alice presste die Lippen aufeinander und versuchte nach Kräften, sich zu beherrschen.
    »Versprich es mir.«
    »Ich gebe dir mein Wort.«
    »Gut.« Reese fuhr wieder langsamer. »Wir können gemeinsam an allem arbeiten. Schritt für Schritt. Für den Anfang könnten wir es mit einem intensiveren Kuss versuchen. Klingt das gut für dich?«
    Mehr als gut. Alice atmete schneller. »Ich … Ja.«
    Er hielt den Wagen an und drehte sich auf dem Sitz zu ihr um. Sein Blick wanderte über ihren ganzen Körper, verweilte kurz auf ihren Brüsten und ihrem Bauch. Dann berührte er sanft ihre Wange und strich eine feuchte Haarsträhne zurück.
    Alice erwartete den versprochenen Kuss mit angehaltenem Atem.
    »Alice?«
    »Hm?«
    »Glaub mir, ich sage das nicht gern, aber wir sind da.«
    »Da?« Sie sah nach draußen. Tatsache. Sie standen in der Einfahrt eines eindrucksvollen Hauses, gleich neben einer großen Garage, in der drei Autos Platz fanden. Wenige Schritte von ihr entfernt begann das Vordach.
    Sie hatte völlig vergessen, wohin sie eigentlich fuhren!
    »Lass den Kopf nicht hängen, Schatz, wir bleiben nicht lange.«
    Der Regen prasselte laut aufs Autodach. Reese hob einen Regenschirm vom Boden auf, stieg aus, klappte den Schirm auf und kam um den Wagen herum zu ihrer Tür.

6
    Reese stellte den Regenschirm neben der Eingangstür ab und ließ sich mit Alice im Schlepptau von Pepper ins Wohnzimmer führen. Drinnen blieb er wie angewurzelt stehen. Vor ihm auf der Couch saß Logan, die Füße auf dem Beistelltisch, ein Kissen im Rücken und eine warme Decke über den Beinen. Pepper musste seinen Kumpel so ausstaffiert und auf dem Sofa platziert haben. Reese lachte lauthals los.
    »Es wäre doch zu schade, wenn ich dich gleich wieder raus in den Wolkenbruch jagen müsste«, blaffte sein Kollege zur Begrüßung.
    »Na, nicht mal Pepper wäre so grausam, oder?«
    »Ha, ha«,

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