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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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auf. Oh Gott, wie absurd. Hatte sie sich gerade tatsächlich bei ihm dafür bedankt, dass er sie begehrte? Ja, das hatte sie.
    Reese grinste. »Keine Ursache.«
    Alice musste sich zwei Mal räuspern, ehe sie weitersprechen konnte. »Ich brauche noch Zeit. Ich habe ja schon deutlich gemacht, dass ich an dir interessiert bin …«
    »Das bist du? Toll. Ich hatte es mir zwar schon gedacht, aber es ist trotzdem schön, die Bestätigung aus deinem Mund zu hören.« Herrje, das wurde ja immer schlimmer.
Komm endlich zum Punkt, Alice
.
    »Ich will nur alle Unklarheiten beseitigen und dir keine falschen Hoffnungen machen.«
    »Okay.«
    Wie bereitwillig er sich darauf einließ. Verwirrend. »Ich würde verstehen, wenn du nicht auf mich warten willst. Darauf, dass ich … bereit bin, meine ich.« Mit jedem Wort machte sie sich noch mehr zum Narren. »Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, ob es schon morgen so weit ist, nächste Woche oder vielleicht sogar erst in einem Monat …«
    »Alice.« Er war todernst geworden.
    »Ich weiß, du hast durchaus andere Möglichkeiten. Pam und Nikki waren in dieser Hinsicht recht deutlich. Du bist offenkundig ein Mann, dem Sex sehr wichtig ist.«
    »Wie allen anderen Männern auch. Aber das heißt noch lange nicht …«
    Oh je, er sollte sich doch nicht rechtfertigen müssen. »Tut mir leid, dass ich alles so kompliziert mache«, fuhr sie hastig fort. »Ich wünschte, ich wäre anders, aber so bin ich nun mal.«
    »Alice.« Reese griff nach ihrer Hand, doch sie entzog sich ihm und verschränkte die Hände im Schoß.
    Sie starrte durch die Windschutzscheibe und rang um die richtigen Worte. »Obwohl du offenbar momentan an mir interessiert bist.«
    »Sehr interessiert sogar.«
    »Ich bin nicht wie andere Frauen.« Und darüber war sie froh, denn sie wünschte keiner anderen die Qualen, die sie durchgestanden hatte. »Ich kann einfach nicht …«
    »Alice, sei still.«
    Er erteilte ihr Anweisungen? Jetzt konnte sie erst recht nicht schweigen. »Ich lasse mir nichts befehlen!« Da bemühte sie sich nach Kräften, offen und ehrlich zu ihm zu sein, und er …
    »Betrachte es als Bitte«, fauchte er.
    Jetzt schnauzte er sie auch noch an? Alice wurde sauer und vergaß darüber alle Rechtfertigungen für ihre Zurückhaltung, die sie sich im Geiste zurechtgelegt hatte. »Dann sag es auch so.«
    »
Bitte
, Alice, sei einen Augenblick still, damit ich nachdenken kann.«
    Alice presste die Lippen aufeinander. Es fiel ihr nicht leicht, den Mund zu halten. Reese schwieg fast eine geschlagene Minute lang.
    »Wenn wir die Karten auf den Tisch legen wollen«, sagte er schließlich, »dann bitte. Ich will dich. Das weißt du. Du musst es wissen, denn jedes verdammte Mal, wenn du auch nur in meine Nähe kommst, kriege ich einen Riesenständer, der sich wohl kaum übersehen lässt.«
    »Angeber«, konterte sie verärgert, ehe sie sich bremsen konnte.
    »Ich wollte damit nicht …«, setzte er missmutig an, musste dann aber grinsen. »Man
sieht
ihn eben, und dir ist er sicherlich auch nicht entgangen.«
    Alice nickte ein wenig zerknirscht und musste nun selbst fast schmunzeln. »Nein.« Man konnte ihn wirklich nicht übersehen. Ganz und gar nicht.
    »Es ist verrückt.« Als er diesmal nach ihrer Hand griff, ließ sie es geschehen. Seine Haut war warm, und sein Händedruck gab ihr das Gefühl von Sicherheit. »Du bist einzigartig, ganz besonders.«
    Sie hätte sich eher als seltsam bezeichnet.
    »Aber ich bin kein Jungspund mehr und kann mich durchaus beherrschen. Und jetzt, da ich von der Entführung weiß …« Seine Hand schloss sich fester um ihre. »Ich möchte auf keinen Fall, dass du dich unwohl oder unter Druck gesetzt fühlst.«
    Das Grinsen verging ihr, und ihr wurde eiskalt. Ihr Magen krampfte sich zusammen. »Bitte bemitleide mich nicht.« Sie konnte so ziemlich alles ertragen, nur das nicht.
    Er gab ein rüdes Schnauben von sich. »Glaub mir, Alice, ich bin auch nicht scharf darauf, dich zu bedauern.« Er ließ ihre Hand los und bog auf eine ruhigere Straße in einem Wohngebiet ein. »Ich reagiere einfach nur auf das, was du aussendest. Ich kann es auch nicht ändern. Und genauso wenig kann ich einfach ignorieren, was du mir erzählt hast.«
    »Das ist nicht so wichtig.«
    »Dass du entführt wurdest? Natürlich ist das wichtig. Wenn du deswegen so zurückhaltend bist, dann muss ich das wissen. Und falls noch etwas anderes passiert sein sollte …«
    »Ich wurde nicht vergewaltigt«, platzte sie

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