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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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gewesen wäre, wenn sie nicht rechtzeitig vor dem Eintreffen der anderen Männer geflohen wäre, wenn der Schuss mit dem Taser daneben gegangen wäre – bei der Vorstellung, was alles hätte schiefgehen können, bekam er eine Gänsehaut.
    »Ich habe Hickson gefesselt in dem Motelzimmer liegen gelassen.«
    Rowdy starrte sie ungläubig an.
    »Nachdem ich ihn mit dem Taser betäubt habe, habe ich ihn an Händen und Füßen gefesselt und ihn dann mit Cheryls Hilfe an einem Rohr festgebunden.«
    »Er ist inzwischen nicht mehr dort.«
    Sie stutzte. »Nicht?«
    »Keine fünf Minuten, nachdem ihr weg wart, tauchten zwei weitere halbseidene Typen auf und haben ihn befreit.« So knapp war es zwar in Wirklichkeit nicht ausgegangen, aber sie sollte sich ruhig ein wenig ängstigen. Rowdy beobachtete sie genau und wartete auf Anzeichen von Furcht.
    »Na ja«, sagte sie völlig sorglos, fast schon erleichtert, »dann hat sich dieses Problem ja von alleine gelöst, und ich muss niemanden hinschicken, um ihn zu befreien.«
    Das stellte sie sich aber sehr einfach vor. »Wen hättest du denn zu ihm schicken wollen?«, fragte Rowdy herausfordernd.
    »Ich hatte an dich gedacht.«
    »
Mich?
«, erwiderte er verblüfft und setzte sich auf.
    Sie berührte seine Hand. »Ich hätte natürlich auch Reese bitten können, die Sache zu regeln, aber er hätte mir wahrscheinlich eine Menge Fragen gestellt. Außerdem wäre er sicherlich nicht sonderlich erfreut gewesen. Schließlich ist er Polizist.«
    »Und was zum Teufel hätte ich mit dem Typen anfangen sollen?«
    Sie beugte sich verschwörerisch zu ihm hinüber. »Ich hatte gehofft, du könntest ihn verhören«, erklärte sie völlig unbefangen. »Und herausfinden, wer noch in dieser Sache mit drinsteckt, damit wir sie alle schnappen können.«
    Sie alle schnappen
? Diese Frau forderte das Schicksal wirklich heraus. Rowdy war sprachlos. Er zeigte mit dem Finger auf sie und versuchte, einen sinnvollen Satz zu formulieren, war jedoch nicht imstande, die richtigen Worte zu finden. Er erhob sich vom Sofa und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Was denn?« Sie sprang ebenfalls auf. »Hätte ich sie einfach ihrem Schicksal überlassen sollen?«
    Rowdy fand seine Stimme wieder und wirbelte wütend herum. »Du hättest Hilfe holen sollen!«, fuhr er sie an. »Reese oder mich, und zwar
vorher
und nicht erst hinterher.«
    Alice wurde ebenfalls lauter. »Bis dahin wäre es vielleicht schon zu spät gewesen.«
    »Meine Güte, du hättest auch die Polizei verständigen können!«
    »
Du
hast doch eine Abneigung gegen Polizisten!«
    Rowdy platzte der Kragen. »
Ich
hatte mit all dem doch gar nichts zu tun!«
    Sie starrten einander entgeistert an, verblüfft über die Heftigkeit ihrer gegenseitigen Reaktionen. Alices Mund zuckte.
    Dann klopfte sie ihm auf die Schulter, als wollte sie ihn beruhigen. »Du machst Cash Angst.«
    Er sah nach dem Hund, der seinen Blick aufmerksam, aber gelassen erwiderte und ungerührt auf seinem Belohnungshäppchen herumkaute. Er wirkte nicht gerade eingeschüchtert.
    Genau wie Alice.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
Alice Appleton würde es noch in Rekordzeit schaffen, ihn in den Wahnsinn zu treiben.
    Er schnappte nach Luft, lockerte die zu Fäusten geballten Hände und versuchte, sich wieder zu sammeln. »Bist du den Rest des Abends zu Hause?«, erkundigte er sich in ruhigem Tonfall.
    Sie verschränkte die Hände sittsam ineinander. »Ja.«
    Gut. »Reese müsste jeden Augenblick hier sein. Erzähl ihm alles. Er verdient es, davon zu erfahren.«
    Rowdy schickte sich an, aufzubrechen. Er musste dieser Frau und der seltsamen Wirkung, die sie auf ihn ausübte, entkommen. Er wollte sie nur ungern anschreien oder ihr etwas vorschreiben.
    Verdammt noch mal, es war schier unmöglich, auf sie aufzupassen, wenn sie so leichtsinnig Leib und Leben riskierte.
    Jetzt sah Alice plötzlich doch ängstlich aus. »Aber … Wo gehst du hin?«
    »Ich habe noch einen Termin mit einem Anwalt für Immobilienrecht.« Und danach würde er in die Bar gehen und sich weibliche Gesellschaft suchen. Vorzugsweise Averys Gesellschaft. Mit ein bisschen Glück wäre sie bereit, ihm dabei zu helfen, seine überschüssigen Energien auf die angenehmste Weise überhaupt loszuwerden – durch heißen, hemmungslosen Sex.
    »Was?«, fragte Alice und trottete hinter ihm her. »Warum Immobilienrecht?«
    Rowdy öffnete ungeduldig die Tür. Er musste so schnell wie möglich weg von hier. »Ich will eine Bar kaufen.«

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