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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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an«, beeilte sich Rowdy zu widersprechen.
    »Oder die Nachbarinnen, die immer mit ihm flirten.«
    »Nachbarinnen? Mehr als eine?«
    Sie schien ihn überhaupt nicht zu hören. »Ich bin … einfach nur ich. Eine sehr durchschnittliche Frau.«
    Sie war Welten vom Durchschnitt entfernt, aber das hatte nichts mit ihren körperlichen Reizen zu tun. Rowdy stellte das Glas zur Seite und streckte die verkrampften Beine. »Ihr Frauen packt das immer von der falschen Seite an. Wenn einem Mann eine Frau gefällt, dann will er sie nackt sehen. Punkt. Egal, ob große oder kleine Brüste …«
    »Hey!«
    »Etwas über- oder untergewichtig. Wir wollen euch nackt sehen, alles andere ist uns vollkommen gleichgültig.«
    »Uns?«
    »Ja, uns Männern.« Sie versuchte ständig, ihn aufs Glatteis zu führen. »In diesem Fall eben Reese.«
    Sie musterte ihn sehr eingehend.
    Rowdy setzte sich zurecht und räusperte sich. »Er sucht nicht nach irgendwelchen vermeintlichen Makeln.«
    »Und was ist, wenn diese Makel tatsächlich vorhanden sind?«
    Herrgott, was verbarg sie denn unter ihren Klamotten? Er raufte sich das Haar. »Es ist egal, ob die Frau kurvig oder eher zart ist oder was auch immer.« Keine Ahnung, aus welchem Grund sie Komplexe hatte. »So etwas nimmt ein Mann überhaupt nicht wahr. Er sieht nur die Frau, auf die er heiß ist, und hofft, dass etwas läuft.«
    »Im Bett meinst du.«
    »Oder auf der Couch oder dem Boden, in der Dusche oder auf dem Tisch. Ganz egal.« Er konnte sich eine kleine Stichelei nicht verkeifen. »Männer sind lange nicht so wählerisch wie Frauen.«
    Alice grübelte einen Augenblick über seine Worte nach. »Es ist nicht so … Okay, setzen wir mal voraus, dass ich keine Probleme mit meinem Aussehen habe. Es ist eben durchschnittlich, so wie ich, aber das ist schon in Ordnung.« Sie verstummte kurz. »Das wird ihn doch nicht stören, oder?«
    Rowdy konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. »Zieh dich aus, und ich verspreche dir, Reese wird sich nicht beschweren.«
    Sie überlegte wieder und straffte sich schließlich. »Okay«, verkündete sie resolut.
    So einfach war das? Mann, Reese schuldete ihm was.
    »Das Problem ist nur … Mein Charakter ist ebenfalls mit Makeln behaftet.«
    Sofort empfand er tiefes Mitleid mit ihr. »Nein, das ist er nicht.« Zum Teufel, von ihrem Leichtsinn einmal abgesehen war sie die liebste Frau, die er kannte.
    »Doch. Ich verstecke sie nur gut.«
    Ein weiterer Punkt, über den er mit Reese sprechen sollte. Vielleicht. Rowdy wollte nur ungern Alices Vertrauen missbrauchen. Eventuell würde Reese es ja auch ohne seine Hilfe herausfinden, wenn er und Alice sich erst einmal näherkamen.
    »Das ist nebensächlich«, beteuerte Rowdy und nahm ihre Hand. »Reese ist ein kluger, vernünftiger Kerl. Egal, wo dein Problem liegt – versuch, ihm zu vertrauen.«
    »Warum sagt ihr Männer das immer?«
    »Möglicherweise, weil ihr Frauen von Natur aus misstrauisch seid?« Und damit waren sie endlich wieder beim ursprünglichen Anlass seines Besuchs. »Was ist heute passiert?«
    »Nichts weiter. Ich habe nur einer hilfsbedürftigen jungen Frau beigestanden.«
    »Schwachsinn.«
    »Rowdy Yates, vergreif dich nicht im Ton.«
    »Dann erzähl mir auch nicht so einen Quatsch.« Er stützte sich mit den Unterarmen auf die Knie. »Irgendetwas ging in diesem Gebäude vor sich, und das war ganz und gar nicht astrein. Du hast dein kleines Näschen mitten reingesteckt. War es Zufall oder geplant?«
    »Wenn ich es dir erzähle, wirst du es dann Reese verraten?«
    »Vielleicht.« Nicht, wenn er sie dazu überreden konnte, es Reese selbst zu beichten. »Das entscheide ich, wenn ich die Geschichte gehört habe.«
    Nach kurzem Zaudern lenkte sie ein. »Ich weiß instinktiv immer sofort, wenn andere Menschen Angst haben. Keine Ahnung, warum, aber es ist so.«
    »Wie ein sechster Sinn oder starke Intuition.« Er zweifelte nicht an ihrer Aussage, denn ihm ging es ebenso. Darum hatten bei ihm also auch sofort alle Alarmglocken geschrillt, als er Alice begegnet war. »Erzähl weiter.«
    »Ich habe auf dem Parkplatz beim Einkaufszentrum beobachtet, wie das Mädchen – Cheryl heißt sie – von einem Transporter in einen Truck umstieg. Das kam mir verdächtig vor, und so beschloss ich, ihr zu folgen.«
    Rowdy lauschte fassungslos, während sie ihn in die erschreckenden Details und ihre eigenen tollkühnen Taten einweihte. Sie hätte getötet werden können. Wenn Hickson in dem Zimmer nicht alleine

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